Politik
Momentaufnahme

- Stadtrat Erwin Kohl bevorzugt die reale Begegnung gegenüber der Medienpräsenz.
- hochgeladen von martin krusche
Eine Gemeinde ist keine Firma, kein Dienstleistungsbetrieb, auch wenn das manche Menschen gerne so sehen. Gut, Dienstleistung ist ein Teil, ohne den die Kommune nicht gedeihen könnte. Aber das eigentlich Maßgebliche ist die Politik, wie sie nach den Regeln unserer Republik mit Mandaten versehen und institutionell eingerichtet ist.
Österreich erlebt schon eine Weile, wie auch ganz Europa, daß Menschen die Fundamente der Republik angreifen, weil sie mit der Politik unzufrieden sind. Das ist ein wenig so, wie wenn man bei einem Streit die Argumente zur Sache und die Argumente zur Person vermischt.
In Gleisdorf werden regelmäßig Kundgebungen abgehalten, bei denen sehr oft die Fundamente der Republik angefochten werden. Also habe ich einen offenen Brief verfaßt, einen Appell, um aus dem Gleisdorfer Rathaus zu erfahren, wie die Funktionstragenden der Lokalpolitik zu dieser Entwicklung stehen.
Ich versuche eine Momentaufnahme zustande zu bringen, auf die man verweisen kann, wenn jemand fragt: „Wo kann ich es nachlesen?“ Das sollte über die Flüchtigkeit von Gesprächen und die Flut von Social Media-Statements hinaus einen Eindruck ermöglichen, wo Gleisdorf politisch steht.
Dabei habe ich gerade eine wichtige Erfahrung gemacht. Gesellschaftliche Realität wird nicht nur, aber sehr wesentlich durch die Anwendung von Medien erzeugt. Ich unterschätze immer noch, welches Gewicht Positionen erhalten, weil sie konsequent via Medien gespielt werden, während wir ja auch ein Leben in realer sozialer Begegnung haben, das dabei leicht und zu unrecht minder bewertet wird.
Inzwischen habe ich erste Antworten erhalten, warte aber noch etwas zu, sie zu publizieren, bis das Bild halbwegs komplett ist. (Keine Sorge! Die von mir direkt angeschriebenen Personen sind informiert worden, daß ich ihre Reaktionen in die Dokumentation einbinde.)
Die erste schriftliche Antwort kam von Bürgermeister Christoph Stark (ÖVP). Ihm schloß sich Gemeinderat Wolfgang Weber (ÖVP) an. Vizebürgermeisterin Katharina Schellnegger (Die Grünen) hat ebenfalls geschrieben. Stadtrat Erwin Kohl (SPÖ) und Kulturreferent Karl Bauer (ÖVP) haben mir persönliche Gespräche vorgeschlagen. Von der FPÖ gibt es bisher keine Reaktion. (Fortsetzung)
+) Der Brief (Die Übersicht)


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