Energie-Zukunft
Eine Region nimmt Energieversorgung selbst in die Hand

Zahlreiche Gäste kamen, um sich das Projekt "EnergieZukunft WEIZplus" anzuschauen. | Foto: Florian Grabenwarter
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  • Zahlreiche Gäste kamen, um sich das Projekt "EnergieZukunft WEIZplus" anzuschauen.
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Die oststeirische Region WEIZplus mit ihren 41 Gemeinden, 120.000 Einwohnerinnen und Einwohnern und ca. 5.000 Betrieben plant zukünftig fossilen Energieträgern Lebewohl zu sagen und damit ihre Energieversorgung selbst in die Hand zu nehmen.

OSTSTEIERMARK. Das Ziel der gesamten Region mit ihren 41 Gemeinden ist, die vorhandenen eigenen Energieressourcen zu aktivieren und den im Projektgebiet ansässigen Beteiligten, wie Gemeinden, regionalen Betrieben und der Bevölkerung deren Nutzung zu ermöglichen.

Die Region WEIZplus

Die gesamte Region WEIZplus besteht aus den Klima-Energie-Modellregionen
  • KEM Oberes Feistritztal
  • KEM Top 3 Zukunftsregion
  • KEM Almenland
  • KEM Erlebnisregion Hügelland
  • KEM Klimaregion Anger-Floing
  • KEM Energieregion Weiz-Gleisdorf
  • KEM Energiekultur Kulmland

Derzeit liegt der Energieverbrauch in der Region WEIZplus bei rund 3.900 GWh, wovon aktuell nur 35 Prozent aus erneuerbaren Ressourcen stammen. Die überwiegende Versorgung mit fossilen Energieträgern führt zu einem jährlichen Verlust regionaler Wertschöpfung von rund 200 Millionen Euro. Dass ein anderer Weg möglich ist, konnte bereits in der Vorbereitung des „Reallabor WEIZplus“ gezeigt werden – eine Versorgung der Region zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energieträgern aus regionalen Ressourcen ist möglich. Darüber hinaus wurde ein Energieeinsparpotenzial von 25 Prozent identifiziert, das durch ein breites Maßnahmenbündel realisiert werden kann.

„Mit unserem Vorhaben, der EnergieZukunft WEIZplus möchten wir wesentlich zur Energiewende beitragen. Um dies zu erreichen, darf diese aber nicht an der Gemeindegrenze enden, sondern muss im Großen, in der Region gedacht werden. Somit können gemeinsame Potenziale genutzt, Investitionskosten verringert, als auch der Abfluss der Wertschöpfung verhindert werden. Gleichzeitig nehmen wir mit der EnergieZukunft WEIZplus die Versorgungssicherheit selbst in die Hand."
Johannes Karner und Rafael Bramreiter, EnergieZukunft WEIZplus

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Wertschöpfung soll in der Region verankert sein

Die Transformation des Energiesystems soll in Zukunft proaktiv, gemeinschaftlich und mittels regionaler Wertschöpfung erfolgen. Mit diesem innovativen Ansatz konnte eine internationale Jury des österreichischen Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie vom Gesamtprojekt „EnergieZukunft WEIZplus“ überzeugt werden, welches zukünftig durch die Beteiligten getragen wird.

Eine ganze Region nimmt ihre Energieversorgung selbst in die Hand. | Foto: pixabay
  • Eine ganze Region nimmt ihre Energieversorgung selbst in die Hand.
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Erste Maßnahmen, wie z.B. die Gründung der Genossenschaft „EnergieZukunft WEIZplus eGen“ im Dezember 2023 bereiten den Weg, um zukünftig relevante Forschungs- und Umsetzungsprojekte entwickeln, finanzieren und betreiben zu können. Mitglieder der Genossenschaft „EnergieZukunft WEIZplus eGen“ sind

  • Gemeinden,
  • Klima- und Energie-Modellregionsmanagerinnen und -manager,
  • Kooperationspartnerinnen und -partner aus Industrie und Gewerbe sowie
  • Energieversorger und Netzbetreiber und
  • vor allem die regionale
  • Bevölkerung.

Ein weiteres großes Vorhaben wurden bereits umgesetzt. Die Region WEIZplus betreibt nun eines von österreichweit insgesamt drei „Reallaboren“ und steht somit nicht nur national, sondern auch international im Rampenlicht. Für die Startphase des Vorhabens wurden 5,2 Millionen Euro an Bundes- und Landesmitteln zugesagt.

Was ist ein Reallabor?

Ein „Reallabor“ ist ein System, in welchem neue Lösungsansätze und nachhaltige Ideen ausprobiert und schrittweise in immer größeren Formaten getestet werden können
Der Vorteil: Im „Reallabor“ schafft man es ganze Wertschöpfungsketten abzubilden – von der Erzeugung der Energieträger über Speicherung bis hin zu Transport und Nutzung.

Der Nutzen für die am Projekt beteiligten

Für Bürgerinnen und Bürger:

  • Möglichkeiten sich proaktiv einzubringen und die Zukunft der Energieversorgung in unserer Region mitzubestimmen
  • Finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten an Energieprojekten über Bürger:innenbeteiligung, Crowdfunding, Regionsanleihen, etc.
  • Teilnahme an regionalen Energiegemeinschaften
  • Von der Expertise der Labor-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter in eigenen Energieprojekten profitieren

Für Industrie & Gewerbe:

  • Ein breites Netzwerk von Technologieanbietern wird den Betrieben zur Verfügung gestellt, das sowohl die Umsetzung der Grünen Transformation unterstützt als auch für Erfahrungsaustausch bereitsteht
  • Umfassende Beratungsdienstleistungen für Umwelt- & Klimathemen werden entwickelt oder ausgebaut
  • Entwicklung von Angeboten zur Unterstützung bei Innovationsprojekten und Support bei Fördereinreichungen auf nationaler wie internationaler Ebene
  • Die Genossenschaft als Informationsdrehscheibe für Anfragen zur Grünen Transformation

"Als Leiter eines produzierenden Betriebes kenne ich die Sichtweise und Problemstellungen von Industrie- und Gewerbebetrieben in der Region WEIZplus. Die Herausforderung liegt besonders für Betriebe mit hohem Energiebedarf, wie Agrana, in der Versorgung von Nieder- und Hochtemperaturprozessen sowie der effizienten Verwertung von Abwärme und Reststoffen. Durch das Reallabor haben wir nun Zugang zu Experten und arbeiten sowohl an innerbetrieblichen Lösungen als auch an Kooperationen zur Energieversorgung über die Betriebsgrenzen hinweg, um zu zeigen, wie der Umstieg mit erneuerbarer Energie gelingen kann."
Frank Breuker, Agrana Fruit Austria GmbH, Werksleiter Gleisdorf

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