Lebensmittelverschwendung
Steirische Jungbauern starten "Restlbox"

V.l.: Steirischer Jungbauernobmann Bernd Brodtrager, Astrid Ochensberger-Benkic vom Gartenhotel Ochensberger, Aufsichtsratsvorsitzender Hans Roth und Geschäftsleiter Manfred König von Saubermacher. | Foto: Jungbauern
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"Pack's ein, weil Lebensmittel sind wertvoll!", lautet das Motto der Steirischen Jungbauern, die heute ihre neue Initiative gegen Lebensmittelverschwendung in der Gastronomie gestartet haben. Unterstützt wird dieses Vorhaben vom Kooperationspartner Saubermacher.

STEIERMARK. Mit der neuen Restlbox, in denen ab Juni in derzeit über 30 beteiligten Gastronomie-Betrieben Essensreste mit nach Hause wandern, wollen die steirischen Jungbauern das Bewusstsein für die Folgen von Lebensmittelverschwendung stärken, diese in Gastronomie und Haushalt reduzieren und nachhaltigen Konsum fördern.

Bernd Brodtrager (li.), Obmann der Steirischen Jungbauern | Foto: Regionalmedien Steiermark/Vorraber
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"Viel Zeit, Geld, Leidenschaft und auch eine gewisse Risikobereitschaft junger Bäuerinnen und Bauern fließen in die Produktion von hochwertigen und gesunden Lebensmitteln. Es ist unser Ziel, damit einen Nutzen zu stiften. Man soll von Lebensmitteln nicht nur satt werden, sondern unser Essen soll auch zu einem gesunden und nachhaltigen Leben beitragen. Werden Lebensmittel aber nicht genutzt, wie das beispielsweise auch in der Gastronomie vorkommt, hat das ökonomische und ökologische Konsequenzen. Deshalb wollen wir mit Restlboxen gemeinsam mit unserem Kooperationspartner Saubermacher gegen die Lebensmittelverschwendung in der Gastronomie mobil machen", erklärt der steirische Jungbauernobmann Bernd Brodtrager die Initiative.

Aufklärung und Bewusstseinsbildung

Die Steirischen Jungbauern sehen verschiedene Ansatzpunkte, um dieser Verschwendung entgegenzuwirken. In der Landwirtschaft versucht man durch fachgerechten Pflanzenschutz die Verschwendung bereits bei der Produktion zu reduzieren.

Mehr Aufklärung soll das Bewusstsein in den Privathaushalten schärfen und so zur Reduktion von Lebensmittelabfällen beitragen. In der Gastronomie bieten die Restlboxen eine Möglichkeit, servierte Speisen mitzunehmen, was für einige Gäste nach wie vor mit einer gewissen "Scham" verbunden ist.
"Wir spüren, dass hier ein Umdenken zum Positiven stattfindet. Vor allem junge Menschen sind sehr gesundheits- und umweltbewusst, die nehmen solche Angebote gerne an", erzählt Gastronomin Astrid Ochensberger-Benkic vom Gartenhotel Ochensberger in St. Ruprecht/Raab. Der Betrieb ist seit vielen Jahren Umwelt zertifiziert.

Astrid Ochensberger-Benkic (2.v.r.) ist mit dem Gartenhotel Ochensberger in St. Ruprecht/Raab einer der beteiligten Gastronomie-Betriebe. | Foto: Regionalmedien Steiermark/Vorraber
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Lebensmittelverschwendung in Österreich

In Österreich werden jährlich über 900.000 Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Der Großteil dieser Verschwendung findet im privaten Bereich statt, doch auch die Gastronomie und der Außer-Haus-Verzehr tragen mit etwa 19 Prozent dazu bei, was Lebensmittel im Wert von rund 320 Millionen Euro ausmacht. Diese alarmierende Menge an verschwendeten Lebensmitteln macht deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht.

Laut einer Berechnung einer renommierten österreichischen Organisation, die sich seit Jahren für Ressourcenschonung einsetzt, landen alle Lebensmittel, die bis zum 26. Mai produziert wurden, statistisch gesehen im Müll. Diese erschreckende Zahl unterstreicht die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Reduktion der Lebensmittelverschwendung.

So schaut die neue Restlbox aus, die in rund 30 beteiligten Gastronomiebetrieben verwendet wird. | Foto: Regionalmedien Steiermark/Vorraber
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So funktioniert die neue Restlbox

Zum Start der Initiative werden die Restlboxen an über 30 Kooperationsbetriebe in der gesamten Steiermark kostenlos verteilt. Tischaufsteller sollen die Gäste in den Gastrobetrieben auf die Initiative aufmerksam machen und das Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung schärfen. Auch die Wirtinnen und Wirte sollen ihre Gäste ermutigen, übrig gebliebene Speisen mitzunehmen, anstatt sie im Müll zu entsorgen.
Die Boxen stammen von der steirischen Firma Etivera und enthalten Informationen zur Lebensmittelverschwendung. Bei großer Nachfrage kann die Aktion auf weitere Gastronomiebetriebe ausgeweitet werden.

"Der sorgsame Umgang mit Lebensmitteln ist mir ein großes Herzensanliegen. Auch im privaten Bereich ist es wichtig, bewusst einzukaufen und Reste zu verwerten. Ressourcenschonung und Abfallvermeidung ist Klimaschutz – und hier kann jeder Mensch im Kleinen seinen Beitrag leisten für eine lebenswerte Umwelt", bekräftigt Saubermacher Gründer Hans Roth.

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