FAQs
Die wichtigsten Fragen und Antworten zur COVID-19-Impfung

Die 84-jährige Theresia Hofer aus dem Marchfeld war am 27. Dezember die erste Person, die eine Coronavirus-Impfung in Österreich erhielt. | Foto: HANS PUNZ/ APA
4Bilder
  • Die 84-jährige Theresia Hofer aus dem Marchfeld war am 27. Dezember die erste Person, die eine Coronavirus-Impfung in Österreich erhielt.
  • Foto: HANS PUNZ/ APA
  • hochgeladen von Adrian Langer

In ganz Österreich wird geimpft. Wer wird wann geimpft, wieviele Impfdosen wurden an Gesundheitseinrichtungen bisher ausgeliefert und wie sieht es mit den Nebenwirkungen aus? Wir haben für euch zusammengefasst, was man über die Corona-Impfung wissen sollte.

Welche Impfstoffe kommen in Österreich zum Einsatz?

Die beiden ersten in Österreich verwendeten Impfstoffe, sind die Impfstoffe der Firmen BioNTech/Pfizer und Moderna. Beide Vakzine beruhen auf der sogenannten mRNA-Technologie. Bei Studienteilnehmern, deren Impfung mit Pfizer/Biontech bis zu sechs Monate zurückliegt, betrage die Wirksamkeit rund 91 Prozent, wie aus den am 1. April 2021 veröffentlichten Daten der beiden Partner hervorgeht. Laut Herstellerangaben zufolge schützt das Vakzin auch Jugendliche zuverlässig vor einer Covid-19-Erkrankung. Das geht aus Ergebnissen einer Studie mit 2.260 Personen zwischen zwölf und 15 Jahren in den USA hervor, die Biontech und Pfizer am 31. März veröffentlichten. Im Normalfall verimpft man das ganze Virus, bei der mRNA-Technologie nur noch ein Stück des Bauplans , erklärt Pfizer-Chef Robin Rumler im Interview mit den Regionalmedien Austria (RMA). "Diese Technologie ist nicht neu – man forscht an mRNA seit rund 20 Jahren, in den letzten Jahren gibt es immer mehr Studien und Erfahrungen im Krebsbereich, aber auch der Infektiologie", so Rumler. 

Das amerikanische Unternehmen Moderna hatte Ende November 2020 mitgeteilt, sein Impfstoff besitze eine Wirksamkeit von 94 Prozent – gemessen 14 Tage nach der zweiten Dosis.

Der Vektorviren-Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca wurde am 29. Jänner in der EU zugelassen. Das Mittel von Astra-Zeneca wies in Studien eine geringere Wirksamkeit auf, etwa 70 Prozent.  Der Impfstoff ist aber einfacher zu handhaben, da er sich bei normalen Kühlschranktemperaturen lagern lässt. Österreich lässt den Impfstoff im Sommer auslaufen und bestellt wegen Lieferschwierigkeiten keine Dosen mehr nach, kündigte der Gesundheitsminister Mitte Mai an.

Die EU-Kommission hat am Donnerstag,11.3., die Zulassung des Vektorvirenimpfstoffs von Johnson & Johnson genehmigt. Im April will der Hersteller mit Lieferungen in die EU starten, Österreich hat 2,5 Millionen Dosen des Vakzins bestellt. Der Vorteil ist hier, dass bereits eine Dosis des Johnson-&-Johnson-Vakzins für einen Schutz gegen das Coronavirus ausreicht. 

Aktuell verhandelt Österreich über 1 Mio. Impfdosen des russischen Vakzins Sputnik V. Bei einem zügigen Vertragsabschluss könnte die erste Lieferungen noch im April erfolgen, erklärt der russische Botschafter Dmitri Ljubinski am Donnerstag, 1. April. Mehr dazu hier. 

Wie viele Österreicher sind bereits geimpft?

Alle aktuellen Zahlen zu den eingetragene Impfungen in Österreich und den Bundesländern siehst du in der Grafik.

Wo kann ich mich für die Corona-Schutzimpfung anmelden?

Alle Infos, wann und wo ihr euch in eurem Bundesland für eine Corona-Schutzimpfung vormerken bzw. anmelden könnt, lest ihr im folgenden Beitrag.

Wo man sich für die Corona-Schutzimpfung anmelden kann

Was heißt mRNA – kann der Impfstoff in unser Erbgut eingreifen?

Bei einer mRNA-Impfung („m" steht für Messenger, „RNA" für Ribonukleinsäure) wird, wie auch bei allen anderen Impfungen, ein Teil eines Erregers in den Körper gebracht. Das Immunsystem wird zur Bildung von Antikörpern angeregt. Der Unterschied zu anderen Impfstofftechnologien ist, dass mit mRNA-Impfungen nur der Bauplan verabreicht wird, sodass die menschlichen Zellen die Erreger(-bestandteile) selbst produzieren. Diese mRNA wird nach kurzer Zeit von den Zellen abgebaut. Sie kann nicht in DNA (den Träger der menschlichen Erbinformation) eindringen und hat keinen Einfluss auf die menschliche Erbinformation. Die Sorge, dass der Impfstoff damit das menschliche Erbgut langfristig ändert, ist also unbegründet. Hier findest du weitere Informationen des Österreichischen Verbands der Impfstoffhersteller (ÖVIH) zu den verschiedenen Impfstofftechnologien. 

Wann kann ich mich gegen Covid-19 impfen lassen?

Derzeit sind in Österreich zwei mRNA-Impfstoffe sowie ein Vektor-Impfstoff verfügbar. Die Impfstoffe sind ab dem vollendeten 16. Lebensjahr (Pfizer/Biontech) bzw. vollendeten 18. Lebensjahr (Moderna und AstraZeneca) zugelassen. Hier ein Überblick über den aktuellen Impfplan des Gesundheitsministeriums (Version: 12.03.2021). 

Phase 1A
• Bewohnerinnen und Bewohner von Alten-, Pflege- und Seniorenwohnheimen
• Personal in Alten-, Pflege- und Seniorenwohnheimen mit und ohne Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern und Personen mit einer regelmäßigen Tätigkeit oder regelmäßigem Aufenthalt in Alten-, Pflege- und Seniorenwohnheimen
• Personen im Alter von ≥ 80 Jahren
• Personal im Gesundheitsbereich der Kategorie I 

Phase 1B

• Personen (unabhängig vom Alter) mit Vorerkrankungen und besonders hohem Risiko
• Personal im Gesundheitsbereich der Kategorie II ( dazu gehört unter anderem Personal in Impfstellen, ungeachtet der tatsächlichen Berufsgruppenzuordnung)
• Personal in der mobilen Pflege, Betreuung, Krankenpflege
• Menschen mit Behinderung mit persönlicher Assistenz sowie deren persönliche Assistentinnen und Assistenten

Phase 2
Beginn der Impfungen im niedergelassenen Bereich und lokalen Impfstellen. Die Priorisierung in Phase 2 erfolgt nach Alter und gesundheitlichen Risiken, beginnend mit der Gruppe der älteren Personen und Personen mit hohen gesundheitlichen Risiken, sowie Ansteckungsrisiko. Das betrifft:

• Personen im Alter von 65 bis 79 Jahren abgestuft nach Alter und gesundheitlichen Risiken
• Personen unter 65 Jahren mit Vorerkrankungen mit hohem Risiko gemäß der COVID19 Risikogruppe-Verordnung. Personen in 24h-Betreuung sowie deren Betreuungspersonen Vorausgesetzt, dass allen Personen über 65 Jahren zeitnah eine Impfung angeboten wird, können folgende Personengruppen parallel geimpft werden:
• Enge Kontaktpersonen von Schwangeren wegen des potentiell schweren Krankheitsverlaufes bei Schwangeren
• Personal im Gesundheitsbereich der Kategorie III und IV 
• Personal in Schulen, Kindergärten, Kinderkrippen und Kinderbetreuungseinrichtungen
• Ausgewählte Beschäftigte mit direktem Personenkontakt und erhöhtem Ansteckungsrisiko insbesondere in Polizei, Strafvollzug, Bundesheer
• Im Falle einer ausreichenden Verfügbarkeit in der Altersgruppe unter 65 Jahren Personen mit erhöhtem Risiko nach Priorisierung des Nationalen Impfgremiums

Phase 3

Die Phase 3 kennzeichnet sich durch eine großflächige Impfstoffverfügbarkeit, wodurch eine breite Impfung der Bevölkerung begonnen werden kann. Die Phase 3 ist mit der Impfung aller Personen in Österreich, die sich impfen lassen möchten, abgeschlossen.
Quelle: Impfplan Österreich
 

Wie oft muss ich mich impfen lassen?

Bei der Impfung mit dem BioNTech/Pfizer-Impfstoff erhält man nach drei Wochen, am Tag 21, eine zweite Impfdosis. Auch bei Moderna ist eine zweite Impfung nach 28 Tagen notwendig. Bei AstraZenca sollten zwölf Wochen Abstand zwischen der ersten und zweiten Impfdosis liegen. Bei dem Vakzin von Johnson & Johnson benötigt man keine zweite Impfung. Ob zu einem späteren Zeitpunkt Auffrischungsimpfungen notwendig sind, ist derzeit nicht bekannt.

Schützt die Impfung auch vor einer Weitergabe des Virus?

Eine aktuelle Studie des israelischen Gesundheitsministeriums und Pfizer gibt dahingehend Hoffnung: Der Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer verhindert laut einer in Israel durchgeführten großen Beobachtungsstudie zu 89,4 Prozent effizient die Virusübertragung. Laut der Studie schützt der Impfstoff zwei Wochen nach der zweiten Dosis zudem zu 99,2 Prozent vor einer schweren Erkrankung und zu 98,9 Prozent vor einem tödlichen Verlauf. Auch bei Astra-Zeneca Impfstoff gibt es erste Hinweise, dass das Vakzin die Ansteckung mit dem Virus verringern könnte. 

Welche Nebenwirkung hat eine Covid-19-Impfung?

Potentielle Nebeneffekte der Impfungen sind bei mittlerweile relativ großer Fallzahl in den ersten Monaten sehr gut bekannt und beschrieben, erklärt Virologe Bergthaler. Wie auch bei den meisten anderen Impfungen können kurzfristig Schmerzen am Oberarm oder leichte Krankheitssymptome, etwa Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Müdigkeit auftreten. Man spricht hier von einer Impfreaktion. Schwere Nebenwirkungen gab es etwa bei dem BionTech/Pfizer Impfstoff bisher nicht, so Robin Rumler, Geschäftsführer der Pfizer Corporation Austria, im Interview mit den RMA. Mit 44.000 Menschen hat man hier eine sehr große Kohorte beobachtet.

Gibt es genug Impfstoff für alle?

Laut dem Gesundheitsministerium werden im Laufe von 2021 in Österreich ausreichend viele Impfstoffe zu Verfügung stehen, um damit alle Menschen in Österreich, die sich impfen lassen wollen, auch impfen zu können. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wiederholte am 1. April, dass Österreich eine Zusage für 8 Millionen Impfdosen bis zum Sommer habe. Unter die impfbare Bevölkerung fallen alle Personen über 16 Jahre, also 7,5 Mio. Menschen. Zwei Drittel davon würden sich laut aktuellen Umfragen impfen lassen wollen, sagte Kurz, also rund 5 Millionen Menschen. Das bedeute, dass "wir bis Anfang Sommer jedem Österreicher eine Erstimpfung zur Verfügung stellen können", versprach Kurz. 

Kostet die Impfung etwas?

Nein, es fallen keine Kosten an. Laut Gesundheitsministerium wird die Corona-Schutzimpfung für alle Menschen in Österreich kostenfrei zur Verfügung stehen, die sich impfen lassen wollen.

Schützt die Impfung auch vor Virus-Mutationen?

Nachgewiesen wurden in Österreich bisher die britische, südafrikanische, brasilianische und Virus-Variante. Erstmals wurde am 11.3 auch di nigerianische Variante B.1.525 in Kärnten nachgewiesen Das Land Kärnten konnte zugleich entwarnen: Die Variante ist weniger gefährlich als andere Mutanten. Mehr dazu. Bisher schützen die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna gut gegen alle aktuellen Varianten. Beim Vakzin von AstraZeneca hat es aber Berichte gegeben, wonach der Impfstoff nicht gut gegen die südafrikanische Variante wirke. Gegen die britische Variante ist das Vaskzin Experten zufolge aber wirksam. 

Kann ich mir aussuchen, mit welchem Impfstoff ich geimpft werde?

Nein, das ist vorläufig nicht möglich. Mit welchem Impfstoff man geimpft wird, hängt von der Verfügbarkeit und der Beschaffenheit der Impfstoffe ab. 

Ich bin Allergiker, kann ich mich trotzdem impfen lassen?

Grundsätzlich kann, bis auf Schwangere Personen und Kinder, jeder geimpft werden. Auch Allergiker mit bekannten und häufigen Allergien, wie etwa Allergien gegen Pollen oder Hausstaub. Bei anderen Allergien sollte man aber jedenfalls vor der Impfung mit einem Arzt abklären. Nicht impfen lassen sollen sich Personen, die eine Allergie gegen einen Inhaltsstoff der Impfung haben. Menschen, die bereits einmal auf eine Impfung allergisch reagiert haben, sollten dies ihrem Arzt unbedingt mitteilen. Mehr Infos findest du im folgenden Artikel.

Welcher Impfstoff ist für wen geeignet?

Gibt es eine Impfpflicht?

Bisher hat die Bundesregierung immer wieder unterstrichen, dass es keine allgemeine Impfpflicht geben wird. Die Impfungen werden auf freiwilliger Basis durchgeführt. 

Unterscheidet sich der Impfschutz der verschiedenen Vakzine?

Die Wirksamkeit bei den bisdato in Österreich zur Anwendung kommenden Impfstoffen BioNTech/Pfizer und Moderna liegt nach Gabe zweier Impfdosen bei rund 95 Prozent.

Der Impfstoff von AstraZeneca bietet nach zwei Impfdosen einen Schutz von etwa 70 Prozent vor der Erkrankung mit Covid-19. Das Nationale Impfgremium (NIG) hat nach einer Sitzung am Freitag, 5.März, den Einsatz des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca ohne oberes Alterslimit empfohlen, wie Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Rahmen einer Pressekonferenz bestätigte. Somit können nun auch Personen über 65 Jahren sowie Risiko- und Hochrisikopersonen mit dem Vakzin geimpft werden. 

Wieviele Geimpfte braucht es in Österreich für eine Herdenimmunität?

Die Herdenimmunität ist bei 60 bis 70 Prozent erreicht. 

Können sich Menschen impfen lassen, die bereits eine Corona-Erkrankung hinter sich haben?

Das Nationale Impfgremium empfiehlt die Impfung auch für bereits von Covid-19 genesene Menschen. Solange es aber eine Impfstoffknappheit gibt, können jene Menschen, die innerhalb der vergangenen sechs Monate eine SARS-CoV-2-Infektion hatten, nachgereiht werden.

Müssen Geimpfte weiterhin Maske tragen?

Die Impfstoffe schaffen wahrscheinlich keine komplett sterile Immunität. Das heißt, dass Geimpfte den Erreger noch weitergeben können (Vermutlich aber in geringeren Mengen). Die Maske dient Selbst- und Fremdschutz. Geimpfte werden also wahrscheinlich vorerst nicht von einer Maskenpflicht entbunden.

Hast du eine Frage zur Covid-19-Impfung? Dann hinterlass uns einfach einen Kommentar unter dem Artikel und wir nehmen deine Frage gerne in den Beitrag auf! Der Artikel wird laufend aktualisiert. 

4 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.