Vetmed Uni Wien
Gefahren durch Zecken bei Tieren erkennen und handeln
Zecken lauern auch heuer wieder in Österreich auf Menschen und Tiere. Um sich und seine Haustiere zu schützen, hat die Veterinärmedizinische Universität ein paar Tipps parat.
ÖSTERREICH. Die Gefahr lauert gerne im Verborgenen! Dort, wo sich Menschen und Tiere nach den dunklen Wintermonaten im Lichte der ersten frühlingshaften Sonnentage gerne austoben, wartet ein kleiner Fiesling auf seine Chance. Denn mit den ansteigenden Temperaturen beginnt auch wieder die Hochsaison für Zecken.
Die Veterinärmedizinische Universität Wien hat deshalb ein paar Tipps parat, wie sich Menschen und ihre liebsten tierischen Begleiter vor Ungemach schützen können. Denn: Zecken sind nicht nur lästige Parasiten, sondern können auch gefährliche Krankheiten übertragen.
Wer mit seinem Vierbeiner in der Natur spazieren geht, sollte deshalb ein wachsames Auge haben und über den Einsatz von Zeckenschutzmitteln und Erste-Hilfe-Maßnahmen im Fall der Fälle Bescheid wissen. Die Tipps der Vetmeduni helfen dabei, sich und seinen tierischen Gefährten zu schützen.
Gut zu wissen
Zecken fallen nicht von Bäumen, sondern sitzen meist auf der Spitze von hohem Gras oder Strauchwerk bis 1,5 Meter Höhe. Dort warten sie geduldig, bis sich eine Chance ergibt und schlagen dann konsequent zu.
Die Tiere suchen ab einer Außentemperatur von 5 bis 7 Grad Celsius nach einem Wirt, fühlen sich aber erst ab einer Temperatur von 15 bis 20 Grad und bei feuchtem Wetter richtig wohl. Die Parasiten sondern Sekrete zur Hemmung von Blutgerinnung und Schmerzen an der Einstichstelle ab – so können sie einige Tage ungestört Blut saugen.
Vorsicht bei dieser Zeckenart!
Zecken können Krankheitserreger wie Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Borreliose, Babesiose, Ehrlichiose oder Rickettsiose übertragen. Wenn eines der Tiere bis zu fünfmal so groß wie der in Österreich übliche „Gemeine Holzbock“ ist und ihre Beine eine weiß-gestreifte Färbung aufweisen, könnte es sich um die Art „Hyalomma marginatum“ (Tropische Riesenzecke) handeln.
Bei Verdacht, diese Zeckenart entdeckt zu haben oder von ihr gestochen worden zu sein, muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden, da sie das lebensgefährliche Krim-Kongo-Fieber-Virus übertragen kann.
Wo ist denn die Gefahr aber nun am größten? Eigentlich fast überall, wo etwa Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern spazieren gehen, sind die lästigen Blutsauger zu Hause. Neben Wiesen, Wäldern, Ufern von Badeseen und Flüssen zählen auch Stadtparks und Wegränder zu den bevorzugten Habitaten von Zecken. Milde Winter und klimatische Veränderungen lassen Zecken auch in Höhenlagen vordringen.
Zecken richtig entfernen
Nach jedem Spaziergang sollten Tiere deshalb gründlich nach Zecken abgesucht werden - diese setzen sich oft im Brust-, Ohren- und Kopfbereich fest. Für Hunde und Katzen gibt es spezielle Halsbänder und Spot-Ons zur äußerlichen Anwendung. Igel, Mäuse oder Marder können Zecken in den Hausgarten bringen. Mit gut gemeintem Futtereintrag aus dem Garten (z. B. Gras, Löwenzahn) können Zecken so ins Haus gelangen.
Zecken lassen sich am besten mit einer Pinzette oder Zeckenzange entfernen. Dazu ist eine leichte Drehbewegung notwendig. Den Parasiten so nah wie möglich an der Haut erfassen, danach auf einem Klebestreifen fixieren. Darauf achten, die Zecke beim Herausdrehen nicht zu zerquetschen! Die Zecke im Hausmüll entsorgen. Keine Zusatzmittel wie Alkohol, Öl oder Nagellackentferner verwenden.
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