Welt-AIDS-Tag
HIV-Infizierte können dank Therapie gesund alt werden

Am 1. Dezember ist Welt-AIDS-Tag. | Foto: sewcream/Fotolia
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Am 1. Dezember ist Welt-AIDS-Tag. In Österreich leben rund 8.000 Menschen mit einer HIV-Infektion, weltweit sind es mehr als 38 Millionen. Mit der richtigen Therapie ist es mittlerweile möglich, auch mit einer HIV-Infektion gesund alt zu werden. Dafür ist es allerdings wichtig, das Virus frühzeitig zu erkennen und gleich mit der Behandlung zu beginnen.

ÖSTERREICH. Pro Jahr stecken sich in Österreich etwa 300 bis 400 Personen mit HIV an. Allerdings wissen rund zehn Prozent der Betroffenen gar nichts davon. Das hat mehrere Gründe. Zum einen wird das Risiko von ungeschütztem sexuellen Kontakt noch immer unterschätzt. Zum anderen sind die Themen HIV und AIDS beim Arztbesuch noch immer so etwas wie ein Tabu.

Menschen reden nicht gerne über sexuelle Probleme

Laut Alexander Zoufaly, Präsident der Österreichischen AIDS-Gesellschaft, ist es außerdem so, dass viele Menschen nicht gerne über Sexualität und sexuelle Probleme reden. Das bestätigt auch Andrea Brunner, Geschäftsführerin der AIDS-Hilfe Wien:

"Über sexuelle Gesundheit wird zu wenig gesprochen. Oft gilt es noch als Tabu, unsere Bedürfnisse, Wünsche, Probleme oder auch Ängste anderen gegenüber auszudrücken und das kann zu gesundheitlichen Belastungen führen. Am heurigen Welt-AIDS-Tag machen wir aufmerksam, dass es einen selbstverständlichen Umgang mit dem Thema sexuelle Gesundheit braucht. Das Recht auf einen positiven Zugang zur Sexualität, das Recht auf sexuelle Vielfalt, die Möglichkeit Probleme offen ansprechen zu können, aber auch dem gleichen und niederschwelligen Zugang zu Testungen, zu Impfungen oder anderen Präventivmaßnahmen muss Rechnung getragen werden.“

Alter spielt bei Behandlung keine Rolle mehr

Durch das gute Therapieangebot in Österreich ist es oft kein Problem mehr, als HIV-infizierte Person gesund alt zu werden. Etwa 20 Prozent der Betroffenen sind älter als 60 Jahre. Auch das Alter, in dem die Infektion entdeckt wird, spielt bei der Behandlung kaum noch eine Rolle. Wichtig ist nur, eine mögliche Ansteckung so schnell wie möglich zu erkennen. Deshalb rät Zoufaly sich nach jedem ungeschützten sexuellen Kontakt testen zu lassen:

„Die Infektion ist in praktisch jedem Fall voll behandelbar. Und dass man gesagt hat, Menschen mit HIV-Infektion, die sterben früh, die kann man nicht behandeln, also das gilt ja seit praktisch 1996, seitdem es diese Kombinationstherapie gibt, nicht mehr.“

Vermehrung der Viren wird verhindert

Bei der entsprechenden Therapie wird das Virus quasi eingefroren und somit die Vermehrung der Viren verhindert. Dadurch kann in den meisten Fällen ein gesundes Leben ermöglicht werden. Ein positiver HIV-Test bedeutet auch schon lange nicht mehr, dass dadurch die Krankheit AIDS ausbricht. Durch den medizinischen Fortschritt wird auch das Risiko, sich überhaupt mit HIV anzustecken, immer geringer. Denn: Blut, Sperma und andere Körperflüssigkeiten von infizierten Personen in Behandlung enthalten keine Viren mehr. 

Gefordert werden vorbeugende Medikamente

Die AIDS-Hilfe Wien macht im Zuge des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember auf weiteren Handlungsbedarf aufmerksam. Sie fordern etwa einen leichteren Zugang zu Medikamenten, die vorbeugend gegen eine Infektion eingenommen werden können. Außerdem verlangen sie ein Ende der Stigmatisierung und Diskriminierung von HIV-positiven Personen. 

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