Adipositas
Ungesunde "pfundige" Jahre
- Durch frühzeitige Gewichtsabnahme steigen die Chancen, bestimmte gesundheitliche Schäden zu minimieren.
- Foto: geralt/Pixabay.com
- hochgeladen von Margit Koudelka
Nicht nur die Ausprägung des Übergewichts, auch die Dauer der Fettleibigkeit beeinträchtigt die Gesundheit.
ÖSTERREICH. Während Fettgewebe früher als reiner Energiespeicher angesehen wurde, ist mittlerweile bekannt, dass es das größte hormonell aktive Organ des Menschen darstellt. Im Fettgewebe wird eine Vielzahl von Botenstoffen ausgeschüttet („Adipocytokine“), die als Schnittstelle zwischen dem Immun- und dem Stoffwechselsystem fungieren. Fettleibigkeit kann als Zustand einer chronischen Entzündung des gesamten Körpers gesehen werden. Dieser ist ursächlich oder zumindest mitverantwortlich für eine Vielzahl von Wohlstandserkrankungen wie Diabetes, Fettleber, Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs. Patienten mit Adipositas haben zudem eine dreimal höheres Risiko, mit Covid wegen schwerer Verläufe hospitalisiert zu werden. Die Wahrscheinlichkeit für Krankenhausaufenthalte, Intensivstation, Beatmung und Tod steigt mit dem Body-Mass-Index.
Mittlerweile ist auch bekannt, dass sowohl das Ausmaß als auch die Dauer der Adipositas von Bedeutung hinsichtlich der Organschädigung sind. Je kürzer ein Patient also stark übergewichtig ist, desto besser stehen auch die Chancen, nach einer langfristigen Gewichtsreduktion viele dieser Erkrankungen zumindest teilweise rückgängig zu machen bzw. deren Entstehung zu verhindern. Beispielsweise kann bei Typ-2-Diabetikern nach einer Magenbypass-Operation eine Verbesserung des Krankheitsbildes von bis zu 80 Prozent beobachtet werden.
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