Wichtige Lebensretter entwickelt
Österreich feiert 100 Jahre Republik. Auch auf dem Gebiet der Medizin gab es im vergangenen Jahrzehnt einiges zu feiern: So etwa die Geburtsstunden von Insulin und Dialyse.
"Zuckerkrankheit" galt einst als Todesurteil. Je nach Typ des Diabetes mellitus kann der Körper der Erkrankten entweder nicht ausreichend Insulin produzieren oder es nicht entsprechend verwerten. Das hat zur Folge, dass konsumierter Zucker nicht ausreichend aus dem Blut in die Zellen transportiert werden kann. Im Blut verbleibt ständig zu viel Glukose, was die Zuckerverwertung in den Zellen beeinträchtigt. Im Jahr 1921 gelang es Wissenschaftern der Universität Toronto erstmals, das Insulin-Hormon zu isolieren. Für die Betroffenen war dies der Schlüssel zu einem weitgehend normalen Leben. Diese Entdeckung gewinnt zunehmend an Bedeutung, denn Diabetes – vor allem der Typ 2 – ist als Zivilisationskrankheit stark im Vormarsch.
Externe Blutreinigung
Wenn die Nieren ihre Aufgaben – also das Blut zu filtern, Giftstoffe auszuscheiden sowie den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt zu steuern – nicht mehr ausreichend erfüllen, kann das schwerwiegende bis tödliche Folgen haben. Engagierten Tüftlern ist es zu verdanken, dass nierenkranke Menschen ihr Blut "extern" waschen lassen können. Die erste Blutwäsche wurde im Jahr 1924 durch den deutschen Arzt Georg Haas (* 1886, † 1971) druchgeführt. Ihren Durchbruch verdankt die Dialyse jedoch dem niederländischen Internisten Wilhelm Kolff (* 1911, † 2009). Der Tüftler konstruierte aus Autoersatzteilen und leeren Orangensaft-Dosen eine für heutige Verhältnisse recht abenteuerlich anmutende "Trommelniere". Eine von ihm 1945 behandelte Frau mit akutem Nierenversagen gilt als die erste durch Dialyse gerettete Patientin.
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