Österreich
Bereits 2021 mehr ältere Menschen als Kinder und Jugendliche

Österreichs Bevölkerung wird bis 2080 auf knapp zehn Millionen Einwohner anwachsen. Davon werden ältere Menschen den größten Anteil ausmachen. | Foto: Sabine Ivankovits
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  • Österreichs Bevölkerung wird bis 2080 auf knapp zehn Millionen Einwohner anwachsen. Davon werden ältere Menschen den größten Anteil ausmachen.
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"Österreich wächst und wird immer älter", sagte Statistik Austria Generaldirektor Tobias Thomas am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. An dieser Entwicklung einer wachsenden und alternden Bevölkerung Österreichs werde sich in der Zukunft auch nichts ändern. Regionale Unterschiede sorgen aber dafür, dass zum Beispiel Wien 2028 die zwei Millionen Euro Grenze überschreitet während Kärnten als einziges Bundesland einen Rückgang verzeichnet.

ÖSTERREICH. Insgesamt wird die Bevölkerungszahl Österreichs von 8,88 Mio. (2019) bis 2040 um 6 Prozent auf 9,45 Mio. wachsen, bis 2080 schließlich um 12 Prozent auf 9,93. Mio. In zwei Jahren erreichen wir bereits die Neun-Millionen-Grenze. 

Das gilt aber nur für den Osten Österreichs. Die stärksten Zuwächse verzeichnet Wien. Die Bundeshauptstadt wird laut Prognose im Jahr 2028 – wie zuletzt am Beginn des 20. Jahrhunderts – die zwei-Millionen-Marke überschreiten. In Kärnten wiederum wird mit einem Bevölkerungsrückgang gerechnet  – wie schon zwischen 2010 und 2013 sowie im Jahr 2018. Damit rutscht Kärnten ab 2021 hinter Salzburg, das damit zum bevölkerungsmäßig sechstgrößten Bundesland aufsteigt. 

Neben Wien wird auch für Niederösterreich ein überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum prognostiziert, während der Trend in Salzburg und in der Steiermark unter dem Bundesschnitt liegt. Die erwartete Bevölkerungsentwicklung im Burgenland sowie in Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg entspricht weitgehend dem prognostizierten Durchschnitt für Österreich.

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Allerdings wächst Österreich nur durch Zuwanderung. Diese falle heuer wegen der Coronavirus-Krise mit 133.000 Zuwanderern gegenüber 150.000 im Vorjahr zwar geringer aus als erwartet, sagte Alexander Hanika, Direktor Bevölkerung der Statistik Austria. Langfristig sei aber mit 145.000 Zuwanderern jährlich zu rechnen, während 115.000 Menschen Österreich wieder verlassen. Jährlich tragen seit der Jahrhundertwende rund 30.000 Personen zum Zuwachs bei. Nur fünf Prozent entfallen auf Geburtenüberschüsse. Zwar dürfte in den kommenden Jahren die Zahl der Sterbefälle über die Zahl der Geburten steigen, die Geburtenbilanz wird somit negativ. Dennoch wird die Bevölkerungszahl nach den vorliegenden Berechnungen im Jahr 2022 die Neun-Millionen-Grenze überschreiten.

Stärkstes Bevölkerungswachstum im Pensionsalter

"Österreich wird aber auch immer älter. Das ist an sich eine gute Nachricht, allerdings setzt dies umlagefinanzierte Sicherungssysteme, wie Pensionen oder Gesundheit, unter Finanzierungsdruck. Während 1950 auf eine Person im Pensionsalter noch sechs Personen im erwerbsfähigen Alter kamen, so sind es heute nur noch drei Personen und 2040 werden es nur noch zwei sein", mahnte Generaldirektor Thomas.

Die Generation 65+ wird weiterhin zahlen- und anteilsmäßig stark zulegen. | Foto: Statistik Austria
  • Die Generation 65+ wird weiterhin zahlen- und anteilsmäßig stark zulegen.
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Ab dem Jahr 2021 werden österreichweit mehr Personen im Alter von 65 und mehr Jahren leben als unter 20-Jährige. Dafür sind neben stagnierenden Geburtenzahlen und einer voraussichtlich weiterhin steigenden Lebenserwartung insbesondere die starken Geburtsjahrgänge der 1950er und 1960er Jahre verantwortlich, die mittlerweile in Pension gehen. Nach 2021 wird die Zahl der Erwerbsfähigen bis 2040 unter das Niveau von 2019 sinken (minus 5 Prozent). Ab 2040 gehen Berechnungen davon aus, dass die Zahl konstant bleibt. Die Zahl der unter 20-Jährigen werde noch leicht steigen, ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung sinke jedoch mittelfristig von 19,3 (2019) auf 18,8 Prozent (2040).

Wachstum nur durch Zuwanderung

Während 2019 der Anteil der Gruppe, die nicht hier zur Welt kamen, 20 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachte (1,75 Millionen), steigert sich ihre Zahl bis 2040 um 28 Prozent auf 2,23 Millionen und weiter auf bis 2080 auf 2,67 Millionen (plus 53 Prozent gegenüber 2019). Der Anteil der nicht im Inland geborenen Personen werde somit bis 2040 auf 24 Prozent und bis 2080 auf 27 Prozent zunehmen. Am häufigsten stammen die Zugewanderten aus Rumänien mit 19.000 Menschen, Deutschland mit 17.000 Personen und Österreich mit 13.000 zuerst aus- und dann wieder rückgewanderten Personen.

Link:
Statistik Austria

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