Brandrede für die Lehrausbildung

"Eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben", sagt AMS-Leiter Othmar Kraml über die Berufswahl.  | Foto: Goodluz/panthermedia
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  • "Eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben", sagt AMS-Leiter Othmar Kraml über die Berufswahl.
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Die Lehre wird noch immer gegenüber Matura und Studium als nicht gut genug abgestempelt. Zu unrecht.

BEZIRK (kh). "Kind du musst was lernen, sonst verdienst du nichts", lautet eine Songzeile einer bekannten östereichischen Popband. Dass ein hoher Verdienst nur über den Weg "Schule – Matura – Studium" erreichbar ist, denken noch immer viele. Aber: "Die Lehre ist keine Einbahnstraße. Wenn man eine Lehre macht, ist bis zur Hochschule alles möglich", meint WKO Wels-Leiter Thomas Brindl. Den Leuten müsse klar werden, dass eine Lehre mindestens genauso wertvoll sei, wie etwa eine AHS-Matura: "Ohne die Schule schlecht zu machen, aus Erfahrung kann ich sagen, dass Leute aus der Lehre fähiger sind." Denn schließlich zähle die ausgeführte Arbeit. Und es scheint nur logisch, dass ein Kochlehrling, der drei Jahre lang 40 Stunden die Woche in der Küche steht, ein besseres Rumpsteak zubereitet, als ein HBLA-Schüler mit nur einer Kocheinheit pro Woche. "Es gehört einfach Bewusstsein in der Gesellschaft geschafft", so Brindl weiter. Es könne nicht jeder studieren und jeder Zweite breche sein Studium ab. Oft würden Eltern ihren Nachwuchs zu einem akademischen Werdegang nach den eigenen Vorstellungen drängen – wobei für manche eine Lehre wohl geeigneter wäre. Vor allem mit der "Lehre mit Matura" stehen einem später immer noch alle Türen offen. Denn viele junge Erwachsene mit beispielsweise einem AHS-Abschluss wissen oft nicht genau wohin mit ihren Talenten. Nicht umsonst bietet die WKO vermehrt Angebote für Studienabbrecher und Maturanten.

Lehre heißt Zukunft

Der Arbeitsmarkt ist unter großem Druck. Die Wirtschaft floriert und viele Unternehmen können der Auftragslage nicht gerecht werden. Grund: Zu wenig Personal. Währenddessen sprießen unzählige Studienzweige aus dem Boden. Interessant: Ja. Aber auch brauchbar in der Wirtschaftswelt? "Mit einer Ausbildung wird man nie ein Problem am Arbeitsmarkt haben oder Gefahr laufen, arbeitslos zu werden", schätzt Brindl: "Ich rate keinem, der Arzt werden will, davon ab, zu studieren. Aber man sollte sich Gedanken machen, was man aus der Ausbildung macht." In dieselbe Kerbe schlägt auch AMS-Leiter Othmar Kraml: "Die Berufswahl ist eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben junger Menschen." Und das Angebot an Lehrstellen ist breit gefächert. Allein im Bezirk gibt es ein Plus von 94 offenen Lehrstellen im Vergleich zum Vorjahr. Und auch die Aufgabenbereiche seien um einiges komplexer als noch vor Jahren. Die Betriebe würden händeringend suchen und dementsprechend werden Lehrlinge auch behandelt. "Die Betriebe bilden sich ihr Personal gerne selbst aus", sagt WKO Wels-Leiter Thomas Brindl. Und am Ende des Tages zähle sowieso die eigene Leistung.

"Eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben", sagt AMS-Leiter Othmar Kraml über die Berufswahl.  | Foto: Goodluz/panthermedia
"Theoriewissen ist schön und gut. Aber am Ende des Tages zählt: Was kann ich in der Praxis", meint Thomas Brindl. | Foto: Werkgarner

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