Helfer im Dauereinsatz
Hangrutsch-Gefahr in Südösterreich bleibt bestehen
In der Steiermark und in Kärnten gehen die Flusspegel zwar zurück, die Gefahr von Hangrutschen bleibt nach Ansicht von Fachleuten aber bestehen. Indes sind die Helferinnen und Helfer vielerorts an der Belastungsgrenze.
ÖSTERREICH. Während das Oberflächenwasser in den Überschwemmungsgebieten Kärntens und der Steiermark allmählich abfließt, können weitere Hangrutsche nicht ausgeschlossen werden. "Die Rutschungen hängen jetzt mit dem unterirdischen Wasserhaushalt zusammen, und da ist davon auszugehen, dass sich das Wasser im Untergrund viel länger hält und eben noch negative Auswirkungen haben kann", sagte der Geologe Herwig Proske von Joanneum Research in Graz Montagabend in der "ZIB2". Er gehe davon aus, "dass die Prozesse noch einige Tage anhalten werden".
Weitere Hangrutsche befürchtet
Gefährdet seien nicht nur steile Hänge, so der Experte, man habe auch Rutschungen an Hängen beobachtet, die nur fünf oder zehn Grad Hangneigung aufweisen, sagte der Geologe. Auch Günter Hohenberger, Leiter der steirischen Landeswarnzentrale, geht von weiteren Meldungen aus. Weitere Hangrutschungen werden etwa in den steirischen Weinbaugebieten befürchtet, so der Leiter der Katastrophenschutzabteilung des Landes Steiermark, Harald Eitner, gegenüber dem ORF.
"Das Wetter entspannt sich, aber die Gefahr ist nicht gebannt", fasste Katastrophenschutzreferent und Landesrat Daniel Fellner von der SPÖ Kärnten die Lage zusammen. Laut Gerd Kurath vom Landespressedienst Kärnten kamen zu den 80 größeren Hangrutschungen, die bereits begutachtet seien, zahlreiche kleinere. Man geht von insgesamt 400 bis 500 Hangrutschen aus, die Kärnten durchziehen werden.
Einsatzkräfte an Belastungsgrenze
Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sprach bei einer Pressekonferenz Montagmittag von einer "Situation, wie wir sie noch nie hatten" sowie einer neuen Ära des Katastrophengeschehens. Er appellierte an den Bund, dringend den Katastrophschutzfonds aufzustocken. Auch Hilfs- und Rettungsorganisationen sehen Handlungsbedarf beim Katastrophenschutz.
Die Aufräumarbeiten in den betroffenen Gebieten laufen indes weiter auf Hochtouren. Die Einsatzkräfte und freiwilligen Helferinnen und Helfer sind vielerorts an der Belastungsgrenze. Ein Ende ist in den betroffenen Regionen vorerst nicht in Sicht
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