Wohnungsmarkt
Jede siebte Wohnung ist kein offizieller Hauptwohnsitz
2,4 Millionen Gebäude und 4,9 Millionen Wohnungen gab es in Österreich zum Stichtag der Gebäude- und Wohnungszählung (31. Oktober 2021), wie die Statistik Austria am Dienstag bekannt gab. Während in knapp vier Millionen der heimischen Wohnungen mindestens eine Person mit Hauptwohnsitz gemeldet war, gab es bei 13,3 Prozent und somit in beinahe jeder siebten Wohnung keine Wohnsitzmeldung. Besonders hoch lag der Anteil an leeren Wohnungen in den Tourismusgebieten in Vorarlberg und Tirol sowie in den ländlichen Regionen Kärntens und Niederösterreichs.
ÖSTERREICH. Seit der letzten Gebäude- und Wohnungszählung im Jahr 2011 ist der heimische Gebäudebestand um 8,4 Prozent gewachsen und lag zum Stichtag 2021 bei rund 2,4 Mio. Gebäuden. Die meisten davon werden für Wohnzwecke genutzt, wobei die österreichische Wohnungslandschaft vor allem von Einfamilienhäusern geprägt ist. So waren 64,5 Prozent des Gebäudebestandes Einfamilienhäuser, danach folgten Zweifamilienhäuser (12,3 Prozent), andere Gebäude, zu denen etwa Hotels, Bürogebäude, Schulen etc. zählen (11,7 Prozent) und Mehrparteienhäuser (11,5 Prozent).
Starke regionale Unterschiede bei Wohngebäuden
Wie die Statistik Austria in ihrer Erhebung aufzeigte, gibt es starke regionale Unterschiede hinsichtlich der Wohngebäude-Typen: Während sich das Burgenland, Niederösterreich und die Steiermark durch einen hohen Anteil an Einfamilienhäusern auszeichnen, sind in Tirol, Salzburg und Vorarlberg vergleichsweise hohe Anteile an Wohngebäuden mit drei oder mehr Wohnungen zu finden. Den höchsten Anteil an Wohngebäuden mit drei oder mehr Wohnungen weist jedoch die Bundeshauptstadt Wien mit 39,1 Prozent auf.
Rund 653.000 Wohnungen ohne Wohnsitzmeldung
Seit 2011 ist der Wohnungsbestand von 4,4 Mio. auf 4,9 Mio. Objekte angestiegen, wobei diese Zuwächse "vor allem auf den Bauboom vor 2020" zurückzuführen sei, wie Statistik Austria Generaldirektor Tobias Thomas erläuterte. Von den 4,9 Mio. Wohnungen war in 81,8 Prozent mindestens eine Person mit Hauptwohnsitz gemeldet, womit der Anteil an Hauptwohnsitzwohnungen weiterhin am Sinken ist (1971: 91,2 Prozent; 1991: 87,5 Prozent; 2021: 81,8 Prozent). Mit Ende Oktober 2021 gab es in 4,9 Prozent der Wohnungen nur eine Nebenwohnsitzmeldung und in 13,3 Prozent aller Wohnungen waren überhaupt keine Personen gemeldet.
Wie Thomas erklärt, kann dieser Leerstand unterschiedliche Gründe haben:
"Derzeit ist in fast jeder siebten Wohnung niemand gemeldet. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich und reichen von der Eigennutzung oder Vermietung von Ferienwohnungen über Renovierungstätigkeiten bis hin zum Leerstand vor Neuvermietung bzw. Verkauf".
Meiste Wohnungen ohne Wohnsitzmeldungen in Kärnten
Wie die Statistik Austria erklärte, lasse sich vor allem in den Tourismusgebieten in Vorarlberg und Tirol ein hoher Anteil an Wohnungen ohne Wohnsitzmeldungen finden. Zudem gebe es auch in Gemeinden, wo starke Bevölkerungsverluste zu verzeichnen sind, wie etwa im nördlichen Waldviertel und in den ländlichen Regionen Kärntens, zahlreiche Wohnungen ohne Wohnsitzangabe.
Betrachtete man die einzelnen Bundesländer, zeigt sich, dass Kärnten mit 16,3 Prozent den höchsten Anteil solchen Wohnungen hat, dicht gefolgt von Tirol mit 16,1 Prozent. Den geringsten Anteil verzeichnet Wien mit 9,7 Prozent. Wiener Wohnungen ohne Wohnsitzmeldung, welche nach 2011 durch An-, Auf- oder Umbautätigkeiten errichtet wurden, fehlen allerdings im Wohnungsbestand, so die Statistik Austria.
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