Corona-Folgen
Lebenserwartung sank, Todesfälle 2020 stark gestiegen

Kampf ums Überleben in den Intensivstationen: Die Todesfälle 2020 sind in Österreich stark gestiegen. | Foto: tirol kliniken/Schwammberger
2Bilder
  • Kampf ums Überleben in den Intensivstationen: Die Todesfälle 2020 sind in Österreich stark gestiegen.
  • Foto: tirol kliniken/Schwammberger
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

Mehr als 90.000 Menschen sind 2020 in Österreich gestorben, das sind deutlich mehr als in den vergangenen Jahren. Die Lebenserwartung sank um rund ein halbes Jahr, wie die Statistik Austria am Donnerstag berichtet.

ÖSTERREICH. Anhand der vorliegenden Daten kann nun eine erste vorläufige Schätzung der Lebenserwartung des Jahres 2020 getroffen werden. „Die Lebenserwartung ist im Corona-Jahr 2020 gegenüber 2019 um rund ein halbes Jahr gesunken und liegt bei Männern nun bei 78,9 Jahren und bei Frauen bei 83,7 Jahren. Mit einer starken Verbreitung der Impfungen und nach Bewältigung der Pandemie ist anzunehmen, dass die Lebenserwartung mittelfristig wieder auf den Wachstumstrend einschwenken wird. Ähnliches zeigen die Erfahrungen aus stärkeren Grippejahren. Offen sind allerdings noch die möglichen Langfristfolgen überstandener Coronaerkrankungen", so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Männer stärker betroffen als Frauen

Nach ersten vorläufigen Ergebnissen wurden vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2020 bislang 90.123 Sterbefälle gemeldet. Der Vergleich mit dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre zeigt einen Anstieg von 10,9 Prozent. Das Plus der Sterbefälle betraf Männer (+13,7 Prozent) in deutlich stärkerem Umfang als Frauen (+8,2 Prozent). Diese Zahl werde aber in den kommenden Wochen noch weiter ansteigen, da mit Nachmeldungen von Sterbefällen des Vorjahres von den Standesämtern zu rechnen sei, so die Statistik Austria. Zudem gibt es noch keine Daten von Sterbefällen von Österreichern, die im Ausland verstorben sind.

Laut vorläufigen Zahlen ist die Lebenserwartung durch die Corona-Pandemie um sechs Monate gesunken. | Foto: Konstantinov
  • Laut vorläufigen Zahlen ist die Lebenserwartung durch die Corona-Pandemie um sechs Monate gesunken.
  • Foto: Konstantinov
  • hochgeladen von MeinBezirk.at/ Murtal/Murau

2.114 Personen starben in der Kalenderwoche 52

Bei Betrachtung einzelner Kalenderwochen fällt auf, dass in der 52. Kalenderwoche – von 21. bis 27. Dezember 2020 – in Österreich 2.114 Personen starben, ein Plus von rund 22 Prozent gegenüber dem Durchschnitt der Vergleichswoche in den Jahren 2015-2019. In der 53. Kalenderwoche – von 28. Dezember 2020 bis 3. Jänner 2021 – wurden 1.964 Sterbefälle registriert, um 28 Prozent mehr als im Jahr 2015, in dem es zuletzt eine 53. Kalenderwoche gab. Die Entwicklung der wöchentlichen Sterbefälle ist allerdings seit dem Höchstwert in der 49. Kalenderwoche, als 2.543 Personen starben und der Fünfjahresdurchschnitt um knapp 59 Prozent überschritten wurde, rückläufig, heißt es in dem Bericht. In den letzten drei Wochen des Jahres 2020 lagen die Werte zwar weiterhin auf verhältnismäßig hohem Niveau, waren aber bereits leicht niedriger als zu den Spitzen der starken Grippewelle im Jänner 2017.

>>Aktuelle Corona-News findest du in unserem Live-Ticker

Übersterblichkeit in Österreich weiter auf hohem Niveau
Neuer Rekord bei Sterbefällen binnen einer Woche
Kampf ums Überleben in den Intensivstationen: Die Todesfälle 2020 sind in Österreich stark gestiegen. | Foto: tirol kliniken/Schwammberger
Laut vorläufigen Zahlen ist die Lebenserwartung durch die Corona-Pandemie um sechs Monate gesunken. | Foto: Konstantinov

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.