Züge saßen fest, Blitz tötet Hund
Unwetter sorgten für schwere Schäden

- Foto: Team fotokerschi.at/Taras Panchuk und Simon Brandstätter
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In der Nacht auf Dienstag wurden weite Teile des Landes von heftigen Unwettern erschüttert. Nach Blitzeinschlägen standen mehrere Gebäude in Oberösterreich und Salzburg in Flammen, im Bezirk Hallein wurde ein Jagdhund durch einen Blitz getötet. In Tirol kam es zu mehreren Vermurungen, die nicht nur mehrere Autos, sondern auch zwei Züge der ÖBB an der Weiterfahrt hinderten.
ÖSTERREICH. Die Gewitter der vergangenen Nacht sorgten in mehreren Bundesländern für zahlreiche Feuerwehreinsätze. Bereits am Montagabend wurde das Tiroler Oberland von Starkregen und lokalem Hagel getroffen, weshalb die Florianis weit über Hundert mal ausrücken mussten. Zu einem besonders langwierigen Einsatz kam es auf der Tiroler Straße (B171) auf der zehn Fahrzeuge mit insgesamt 17 Personen zwischen den Muren eingesperrt wurden.

- Kein Durchkommen auf der B 171 zwischen Zirl und Innsbruck.
- Foto: MeinBezirk
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Auch Züge von Muren eingesperrt
Auch der Bahnverkehr war davon betroffen: Gegen 19.40 Uhr ging im Bereich Martinswand eine Mure auf die Karwendelstrecke ab. "Ein Richtung Seefeld fahrender Zug geriet in das Geröll und blieb darin stecken. Zunächst sollten die rund 40 Fahrgäste unter Mithilfe des ÖBB Einsatzleiters und von Einsatzkräften in den nächsten Richtung Innsbruck fahrenden Zug evakuiert werden. Jedoch ging eine weitere Mure ab, die die Weiterfahrt dieses zweiten Zuges blockierte, sodass er die festsitzende Garnitur nicht erreichen konnte", hieß es in einer Aussendung der ÖBB.
Nach der Beseitigung der größten Schäden und der Wiederherstellung der Stromversorgung konnte die Garnitur schließlich selbstständig zum Bahnhof zurückkehren. "Die Passagiere des zweiten Zuges (Richtung Innsbruck) konnten mit Hilfe der Feuerwehr die Garnitur gesichert verlassen" und ebenfalls weitertransportiert werden. Die ÖBB gehen davon aus, dass die Karwendelbahnstrecke auch den ganzen Dienstag gesperrt bleibt.
Jagdhund von Blitz getötet
Im Salzburger Tennengau wurden zwei Jäger und ihr Jagdhund am Montagabend von einem heraufziehenden Gewitter überrascht. Nachdem Starkregen eingesetzt hatte, suchten die beiden Männer in einem Bodensitz Schutz vor dem Unwetter. Als ein Blitz in unmittelbarer Nähe einschlug, wurden die Jäger leicht verletzt. Tödlich erwischte es jedoch den Jagdhund, der sich zum Zeitpunkt des Blitzeinschlags unter der Bank des Bodensitzes versteckt hatte.
Brennende Gebäude durch Blitzeinschläge
Ein weiterer Blitzeinschlag sorgte in Pinzgau für einen Großbrand, bei dem eine Remise eines Bergbauernhofes vollständig ausbrannte. Auch an einer angrenzenden Kapelle entstand dabei ein Totalschaden. Nachdem zunächst die Alarmstufe 3 ausgerufen wurde, waren 124 Feuerwehrleuten bei den Löscharbeiten in Einsatz.
In den oberösterreichischen Gemeinden Fraham und Kefermarkt sorgten ebenfalls zwei Blitzeinschläge für Großbrände. Bei beiden Einsätzen konnten die Feuerwehren ein Übergreifen der Flammen auf angrenzende Gebäude verhindern. Durch das schnelle Eingreifen der Florianis in Kefermarkt konnte zudem ein Großteil der 30 Schweine und etwa 60 Rinder vor dem Feuertod gerettet werden. Mehrere Tiere wiesen bereits teils starke Brandwunden auf.
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Umgestürzte Bäume und Sturmschäden
Im oberösterreichischen Bezirk Braunau waren die Einsatzkräfte mit umgestürzten Bäumen beschäftigt. In Hochburg-Ach musste eine Straße davon befreit werden, in St. Peter am Hart stürzte ein Baum auf ein Haus. Auch in niederösterreichischen Region Schwechat waren zahlreiche Gemeinden von den Unwettern betroffen. Aufgrund von Auspumparbeiten, Sturmschäden und umgestürzten Bäumen mussten die Feuerwehren dutzende Male ausrücken.
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