Vor 116 Jahren

Zum ersten Mal heißt es Fahrprüfung in Österreich

Die Fahrprüfung ist für viele Österreicherinnen und Österreicher ein wichtiger Moment in ihrem Leben. Vor 116 Jahren wurde in Wien die erste Fahrprüfung des Landes abgehalten. Die Vorzeichen und Voraussetzungen waren damals noch ganz anders. 

ÖSTERREICH. Die Benzin- und Dieselpreise steigen, dazu kommen immer wieder Termine beim Mechaniker und sonstige Kosten: ihre Autos zeichnen vielen Österreicherinnen und Österreichern Falten ins Gesicht. Dazu kommen dann noch zusätzliche Kosten, wie etwa Versicherungen oder auch Parkkosten - alles in allem ein teurer Spaß.

Dennoch, viele Menschen haben eine besondere Bindung zu ihren mobilen Fortbewegungsmitteln, wenngleich ihr Ruf in den vergangenen Jahren in Bezug auf die Klimakrise deutlich gelitten hat. Aus unserem Alltag sind sie allerdings (noch) nicht wegzudenken. Und damit auch nicht der Beginn allen Fahrens: die Führerscheinprüfung, die heute in Österreich ein Jubiläum feiern darf.

Mindestalter auf 18 festgelegt 

Denn es war vor 116 Jahren, exakt an jenem 14. August, dass in Wien erstmals eine Führerscheinprüfung in Österreich über die Bühne ging. Die Vorzeichen im Gegensatz zur heutigen Zeit natürlich völlig andere. Ende des 19. Jahrhunderts traten erstmals benzinbetriebene Fahrzeuge im Habsburgerreich auf. Dass es diesbezüglich neue Regelungen und Verordnungen brauchen würde, war schon bald klar.

Den Anfang machte hier Niederösterreich mit einer Verordnung, die auch den Fahrzeuglenker in die Pflicht nahm. Es folgten ähnliche Verordnungen in Oberösterreich, Kärnten, Tirol und Vorarlberg. Die Grundlage für den Führerschein war gelegt. 1905 wurde folglich auch eine in allen Ländern des damaligen Habsburgerreiches eine Verordnung in Kraft gesetzt, die wesentliche Grundsätze für das Fahren eines Automobils beinhaltete - das Mindestalter eines Fahrers wurde mit 18 festgelegt. Zudem enthalten waren die wesentlichen Bestimmungen bezüglich der Sicherheit im Straßenverkehr.

Zwar war in der Verordnung noch kein Führerschein enthalten, doch es sollte nur ein Jahr dauern, bis auch dieser Einzug in Österreich hielt. Am 14. August 1906 wurde die erste Führerscheinprüfung in der Hauptstadt abgehalten. Der Besitz des Führerscheins erlaubte damals lediglich das Fahren jenes Fahrzeuges, mit denen die Prüfung abgehalten wurde. Angesichts der geringen Zahl an Automobilen in jenen Jahren sicherlich kein großer Einschnitt.

Weniger ausgestellte Führerscheine

Gesetzlich geregelt wurde der Führerschein schließlich vier Jahre später in einer weiteren Verordnung. Das damals ausgehändigte Formular war allerdings sehr ungeschickt, da in sehr großem und uneinheitlichem Format. Eine wesentliche Besserung trat hier allerdings erst ab 1930 mit einem einheitlichen Dokument auf. Seither hat sich wiederum viel getan. Die Mobilität stieg, die Welt vernetzte sich - neue Regelungen traten in Kraft, internationale Vereinbarungen waren zu beachten. So ist in Österreich heutzutage der Ablauf wohl dem größten Teil der Gesellschaft bekannt.

Nach einer Vorbereitungsphase wird ein theoretischer Prüfungsteil absolviert. Bei positivem Abschluss folgen Fahrstunden und schließlich die praktische Fahrprüfung. Die Anzahl an ausgestellten Führerscheinen hat in den vergangenen Jahren statistisch gesehen abgenommen. Wurden laut Online-Plattform "Statista" im Jahr 2010 noch 91.700 Fahrberechtigungen erteilt, waren es zehn Jahre später nur noch rund 76.800 Ein Anstieg ist hingegen beim Erwerb von Motorrad-Führerscheinen zu bemerken. 

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