Motorräder als "Renner"
90.106 B-Führerscheine wurden 2023 ausgestellt

Das Interesse am Auto ist in Österreich auch bei den jungen Leuten anhaltend hoch, wie die Führerscheinbilanz 2023 verdeutlicht. Demnach haben 90.106 Menschen im vergangenen Jahr eine Lenkberechtigung fürs Auto erhalten. Auch der Motorrad-Führerschein erfreut sich seit der Corona-Pandemie großer Beliebtheit.  | Foto: Gina Sanders/Fotolia
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  • Das Interesse am Auto ist in Österreich auch bei den jungen Leuten anhaltend hoch, wie die Führerscheinbilanz 2023 verdeutlicht. Demnach haben 90.106 Menschen im vergangenen Jahr eine Lenkberechtigung fürs Auto erhalten. Auch der Motorrad-Führerschein erfreut sich seit der Corona-Pandemie großer Beliebtheit.
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Das Interesse am Auto ist in Österreich auch bei den jungen Leuten anhaltend hoch, wie die Führerscheinbilanz 2023 verdeutlicht. Demnach haben 90.106 Menschen im vergangenen Jahr eine Lenkberechtigung fürs Auto erhalten. Auch der Motorrad-Führerschein erfreut sich seit der Corona-Pandemie großer Beliebtheit. 

ÖSTERREICH. Ähnlich wie 2022, als 90.386 B-Führerscheine ausgestellt wurden, zeigte sich auch im vergangenen Jahr immer mehr, dass der 18. Geburtstag als "Stichtag" für den Besitz des Rosa Scheines immer mehr ausgedient hat. So wird der Führerschein im städtischen Bereich immer später – meist mit 20 oder 21 Jahren – gemacht, während in den ländlichen Bezirken der L17-Führerschein immer mehr Zuspruch erhält – bereits die Hälfte der Führerschein-Neulinge ist hier 17 Jahre alt. 

"In der gerade in Reform befindlichen EU-Richtlinie wird das Alleinfahren mit 17 Jahren weiter gesichert. Das zeigen die kürzlichen Beschlüsse von EU-Kommission, Rat und EU-Parlament", so Joachim Steininger, Obmann des Fachverbandes der Fahrschulen und des Allgemeinen Verkehrs in der Wirtschaftskammer Österreich. Aufgrund einer stabilen Entwicklung bei den Altersjahrgängen der 17- und 18-Jährigen erwartet der Experte auch in den kommenden Jahren ein ähnliches Bild. 

Boom des Motorrad-Führerscheins

Wie die Wirtschaftskammer (WKÖ) in einer Aussendung weiters bekannt gab, konnte der Motorrad-Führerschein seinen Boom ungebrochen fortsetzen: So liegt die Zahl der A-Scheine im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau seit dem ersten Lockdown konstant um 20 Prozent höher. Dieser Trend betreffe dabei alle Motorrad-Kategorien der Klasse A in gleicher Weise. Zudem werden jährlich 28.000 AM-Scheine (Moped) mit 15 Jahren gemacht. 

Die Zahl der ausgestellten A-Scheine sind seit dem ersten Lockdown konstant um 20 Prozent höher.  | Foto: Symbolfoto christels/Pixabay
  • Die Zahl der ausgestellten A-Scheine sind seit dem ersten Lockdown konstant um 20 Prozent höher.
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Busfahrer in Mangelberufsliste aufgenommen

Bei den Bus-Lenkerinnen und -Lenkern wurden im vergangenen Jahr mit knapp 1.400 Neueinsteigern ein Höchstwert seit der Einführung der Grundqualifikationsprüfung in der EU vor 15 Jahren erzielt. "Die Initiativen von Verkehrsunternehmen zur langfristigen personellen Absicherung des ÖPNV (heuer plus ein Drittel neue Öffi-Lenker) werden erstmals deutlich. Mit einem Drittel mehr neue Buslenker für den Linienverkehr wurde die Corona-Lücke der Jahrgänge 2020 und 2021 in einen einzigen Jahr schon zu Dreiviertel aufgeholt", so Steininger.

Dennoch würden die Herausforderungen bzw. der Fachkräftemangel ungebrochen bleiben. "2024 ist der Beruf des Buslenkers/der Berufslenkerin daher erstmals in der Mangelberufsliste angeführt, wodurch Bus-Lenkerinnen und -Lenker aus Drittstaaten zur gewerblichen Personenbeförderung leichter rekrutiert werden können", ergänzte Stefan Ebner, Geschäftsführer des Fachverbandes Fahrschulen.

2024 ist der Beruf des Buslenkers bzw. der Berufslenkerin erstmals in der Mangelberufsliste angeführt. | Foto: BezirksBlätter
  • 2024 ist der Beruf des Buslenkers bzw. der Berufslenkerin erstmals in der Mangelberufsliste angeführt.
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3.000 neue berufliche Lkw-Lenker

Beim beruflichen Lkw-Verkehr mit Lenkerinnen und Lenker der Klasse C wurden im abgelaufenen Jahr 3.000 neue Führerscheine gemacht und damit "ein wichtiger Beitrag gegen den Lenkermangel im Gütertransport sowie im Werkverkehr mit Schweren Lkw (über 3,5 Tonnen) geleistet", so die WKÖ. "Dass der Druck beim Lenkerinnen- und Lenkermangel etwas weniger geworden ist, liegt jedoch vor allem an der schwächelnden Konjunktur", erklärte Steininger.

Aufgrund der demografischen Entwicklung werde der Mangel jedoch wieder steigen. "Leider gilt der Beruf des Lkw-Lenkers bzw. der Lkw-Lenkerin – anders als Lenkerinnen und Lenker von Linienbussen - nicht als Mangelberuf, was die Personalrekrutierung für transportierende Unternehmen aufwendiger macht", so Steininger. Positiv sei aber, dass in der EU-Führerschein-Richtlinie den Einstieg in den Beruf der Lkw-Lenker mit der Zusatzausbildung der Grundqualifikation schon ab 17 Jahren verankert werden soll (statt derzeit 18 Jahren), diese Maßnahme würde bei einer Umsetzung in Österreich allerdings erst 2029 greifen.

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