Frühwarnsystem
Abwasseranalyse soll 2. Welle schneller sichtbarer machen

Mithilfe der Abwasseranalyse erhofft sich Ministerin Köstinger ein regionales Auftreten der Viren rascher erkennen zu können. | Foto: BMLRT/Christian Lendl
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  • Mithilfe der Abwasseranalyse erhofft sich Ministerin Köstinger ein regionales Auftreten der Viren rascher erkennen zu können.
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In Österreich will man den Coronavirus-Ausbruch schneller unter Kontrolle bringen als im Frühjahr, indem man das Abwasser testet. 

ÖSTERREICH. Coronaviren lassen sich in Kläranlagen nachweisen. Völlig ungefährlich und ohne  Ansteckungsgefahr, liefern aber wichtige Informationen als Grundstein für ein Frühwarnsystem. Denn rund die Hälfte aller mit dem Coronavirus Infizierten, und zwar auch jene ohne Symptome, scheiden das Virus über den Stuhlgang aus. 

In einer Salzburger Anlage werden SARS-CoV-2 Infektionen mittels Abwasseranalysen nachgewiesen und überwacht. Diese innovative Methode ist Teil des Forschungsprojektes "Coron-A" zum Nachweis von COVID-19 Erkrankungen über das Abwasser, das großteils von der Bundesregierung und Ländern finanziert wird. "Die ersten Erfahrungen aus diesem Projekt sind vielversprechend", erläuterte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) in einer Aussendung. Damit könne bei den Betroffenen berets vor dem Auftreten erster Symptome das genetische Material des Virus im Abwasser nachgewiesen werden. Die Abwasseranalyse kann aber ebenso für eine Entwarnung in einer Region verwendet werden.

Kläranlagen können in der Epidemieabwehr helfen. | Foto: Markus Spitzauer
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Monitoring und Frühwarnsystem

Neben Etablierung eines zuverlässigen Analyseverfahrens zum Nachweis von SARS-CoV-2-RNA in Abwässern soll zudem ein umfassendes Monitoring ausgewählter österreichischer Kläranlagen zur Erfassung der räumlichen Verteilung und des zeitlichen Verlaufs der Corona-Pandemie Ziel des Projekts sein. Als Präventivmaßnahme ist auch ein Prognosesystem und ein Frühwarnsystem durch Abwassermonitoring bei künftigen Krisen in Planung. Es werden bereits seit März 2020 an 23 Kläranlagenstandorten Proben entnommen. Auf Erfahrung in der Abwasserepidemiologie könne man bauen: Seit Jahren werde der Drogenkonsum im Abwasser nachgewiesen. Die Projektgesamtkosten beziffert das Ministerium auf rund 500.000 Euro.

Für Köstinger spielt die österreichische Abwasserwirtschaft nicht nur bei der Messung von Covid-19 Infektionen eine Rolle, sonder auch bei der Krisenbewältigung. "Sowohl die Trinkwasserversorgung als auch die Abwasserentsorgung haben in den vergangenen Monaten hervorragend funktioniert und viel zur Krisensicherheit beigetragen. Diese Leistungen für die österreichische Bevölkerung sind auch für die Zukunft eine wichtige Grundlage zur Bewältigung neuer Herausforderungen", so die Ressortchefin.

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Mithilfe der Abwasseranalyse erhofft sich Ministerin Köstinger ein regionales Auftreten der Viren rascher erkennen zu können. | Foto: BMLRT/Christian Lendl
Kläranlagen können in der Epidemieabwehr helfen. | Foto: Markus Spitzauer

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