2.300 Euro brutto
Babler will Pflegekräfte in der Ausbildung entlohnen
Der Mangel an Pflegekräften soll sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen. Laut SPÖ-Chef Andreas Babler sei es an der Zeit, eine Offensive zu starten und dem entgegenzuwirken. Die Politik müsse zeigen, dass es sich um ein wichtiges Thema handle.
ÖSTERREICH. Bis zum Jahr 2030 sollen in Österreich bis zu 100.000 Pflegekräfte fehlen. SPÖ-Chef Andreas Babler fordert daher, Pflegeberufe attraktiver zu gestalten. Demnach soll die Pflegeausbildung kostenfrei sein. Derzeit bezahle man für eine Ausbildung zur diplomierten Pflegekraft an einer Fachhochschule nämlich etwa 800 Euro jährlich.
Zudem sollen Auszubildende fair entlohnt werden, eine Sozialversicherung sowie kostenlose Klimatickets erhalten. Babler zog einen Vergleich zu Polizeischülerinnen und -schülern. Diese erhalten während der Ausbildung 2.300 Euro brutto. Ein solcher Betrag sei auch für Auszubildende in der Pflege angemessen. Um diese Maßnahme umsetzen zu können, rechne man mit Kosten von etwa 220 Millionen jährlich. Diesen Betrag hält Babler für "überschaubar".
Vorwürfe der Freiheitlichen
Klubobmann-Stellvertreterin und Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch (FPÖ) warf Babler vor, die Idee von den Freiheitlichen kopiert zu haben. „Das Modell, das sich an der Ausbildung für den Polizeiberuf orientiert, haben wir Freiheitliche schon mehrmals gefordert und auch entsprechende Anträge im Nationalrat eingebracht“, so Belakowitsch. Die SPÖ soll dementsprechend die "Kopiermaschine" angeworfen haben.
Die Gewerkschaft vida unterstützt die Förderung der SPÖ. „Der Bundesregierung muss auch die Ausbildung in den Gesundheitsberufen etwas wert sein. Es ist Zeit, rasch zu handeln, denn ohne Pflegekräfte kann das Gesundheitssystem nicht existieren“, sagt etwa Gerald Mjka, Vorsitzender des Fachbereichs Gesundheit in der Gewerkschaft vida. Man ist sich einig, dass man möglichst viele Menschen für die Pflege gewinnen und sie qualitativ hochwertig ausbilden müsse.
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