Erdoğan wiedergewählt
Das sagt Österreich zum Ergebnis der Türkei-Wahl

Rund 74 Prozent der in Österreich lebenden türkischen Staatsbürger haben Erdogan ihre Stimme gegeben. | Foto: HANS PUNZ / APA / picturedesk.com
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  • Rund 74 Prozent der in Österreich lebenden türkischen Staatsbürger haben Erdogan ihre Stimme gegeben.
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Sonntagabend stand das Ergebnis der Türkei-Wahl fest. Amtsinhaber Recep Tayyip Erdoğan setzte sich in der Stichwahl gegen seinen Herausforderer Kemal Kiliçdaroğlu durch. Von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Karl Nehammer gab es Glückwünsche. Andere reagierten weniger erfreut.

ÖSTERREICH. Der Autokrat Erdoğan wurde wiedergewählt. Das gab die staatliche Wahlbehörde Sonntagabend in Ankara bekannt. Mit mehr als zwei Millionen Stimmen Vorsprung setzte sich Erdoğan gegen den Oppositionsführer Kiliçdaroğlu durch, heißt es. In vielen europäischen Großstädten kam es daraufhin zu riesigen Wahlpartys. Auch in Wien gingen hunderte Menschen feiernd auf die Straßen - unter anderem in Favoriten, wo auch der verbotene Wolfsgruß gezeigt und "Allahu Akbar"-Rufe zu hören waren. Mehr dazu hier.

Austro-Türken feierten Erdoğan-Sieg in Wien

Die Türkei-Wahl wurde europaweit von Beginn an kritisch beäugt, eine faire und demokratische Wahl de facto ausgeschlossen. In Österreich waren rund 108.000 türkische Staatsbürger wahlberechtigt. Knapp 74 Prozent von ihnen stimmten für Erdoğan. Damit schnitt der Amtsinhaber im internationalen Vergleich in Österreich am besten ab.

Auf weitere Zusammenarbeit

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zählte zu den ersten Gratulanten. Auf dem sozialen Netzwerk Twitter gratulierte er Erdoğan zur Wiederwahl. Er freue sich bereits auf die weitere Zusammenarbeit und die Verbesserung der Beziehungen zwischen der Türkei und Österreich, so Nehammer.

Auch von Bundespräsident Alexander Van der Bellen gab es via Twitter erste Glückwünsche. Er will der "positiven Entwicklung unserer bilateralen Beziehungen und der Zusammenarbeit unserer beiden Länder im multilateralen Bereich weiterhin besondere Aufmerksamkeit schenken". Darüberhinaus erklärte Van der Bellen, dass das große Interesse an der Türkei-Wahl zeige, welch wichtige Rolle das Land "für die europäische Nachbarschaft und für die regionale Stabilität" habe.

Kickl: "Türkische Gegengesellschaft"

FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl zeigte sich weniger erfreut. Er kommentierte zwar das Ergebnis selbst nicht, dafür aber die Ausschreitungen in Wien nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses. Diese hätten gezeigt, "wie stark die türkische Gegengesellschaft in Österreich verankert" sei. Er kritisierte einerseits die Einwanderungspolitik der SPÖ in Wien, andererseits auch Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). Dieser hätte die Türkei-Wahl in Österreich zum Anlass nehmen müssen, die Wähler auf Doppelstaatsbürgerschaften zu überprüfen. "Wieder einmal hat der Staatsschutz unter einem ÖVP-Innenminister komplett versagt“, so Kickl in einer Aussendung.

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