Gleichstellungspolitik
Frauenanteil im Bundesdienst gestiegen
Der Frauenanteil im Bundesdienst ist über die letzten Jahre angestiegen. Auch in öffentlichen Führungspositionen sind mehr Frauen tätig als noch vor einigen Jahren. Im aktuellen Gleichstellungsindex des Weltwirtschaftsforums (WEF) liegt Österreich unter insgesamt 146 Ländern dennoch nur auf Rang 47.
ÖSTERREICH. Ende 2022 waren insgesamt 144.097 Menschen im Bundesdienst tätig, davon 62.669 Frauen. Damit hat sich der Anteil von Frauen im öffentlichen Dienst seit 2006 um 4,8 Prozent vergrößert (von 38,7 auf 43,5 Prozent), wie Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) am Montag via Aussendung wissen ließen.
Frauen in Führungspositionen
Wesentlich im Zusammenhang mit der Gleichstellung von Frauen und Männern in der Arbeitswelt sei die Frage, wie stark Frauen in Führungspositionen vertreten sind, heißt es außerdem. 2022 lag die entsprechende Frauenquote bei 37,5 Prozent. Zum Vergleich: 2006 hatten mit 27,7 Prozent verhältnismäßig noch deutlich weniger Frauen öffentliche Führungspositionen inne.
Frauen in höchster Besoldungsstufe
Auch der Frauenanteil in den bestbezahlten Positionen, etwa als Sektionschefinnen, ist zuletzt angestiegen: 2022 machten Frauen hier 34,7 Prozent aus, 2020 lag der Anteil noch bei 31,1 Prozent. Insgesamt konnte bei allen höheren Besoldungsstufen ein Zuwachs von 1,3 Prozent beobachtet werden, heißt es in der Aussendung.
Raab: "Klares Vorbild für die Privatwirtschaft"
Der öffentliche Dienst sei ein guter Hebel und Vorbild in Sachen Mitbestimmung, Gleichstellung und Gerechtigkeit, so Vizekanzler Kogler. Die Frauenministerin bezeichnete den Bund als "klares Vorbild für die Privatwirtschaft". Die Repräsentation von Frauen in Führungsposition sei nicht nur "eine wesentliche Voraussetzung für die Gleichstellung der Geschlechter, sondern auch entscheidend für den Erfolg von Unternehmen", so Raab.
Frauen in der Politik
Der Frauenanteil in der Bundesregierung (Kanzler, Ministerinnen und Minister, Staatssekretärinnen und Staatssekretäre) beträgt aktuell rund 44 Prozent. Dem Kanzler, acht Ministern und einem Staatssekretär stehen fünf Ministerinnen und drei Staatssekretärinnen gegenüber. Ein deutliches Ungleichgewicht zeigt sich auf kommunalpolitischer Ebene: Dort folgt auf neun Bürgermeister lediglich eine Bürgermeisterin.
Im aktuellen Gleichstellungsindex des Weltwirtschaftsforums (WEF) liegt Österreich auf Rang 47 von insgesamt 146 Ländern. Frauen stellen mit einem Anteil von 50,8 Prozent die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung dar.
Gleichstellungsindex
Gleichstellung in der Gesellschaft
Österreich: 68,8 PunkteEU-Durchschnitt: 68,6 Punkte
Gleichstellung in der Politik
Österreich: 78,9 PunkteEU-Durchschnitt: 60,2 Punkte
Gender Equality Index: Der Gleichstellungsindex wird jährlich vom Europäischen Institut für Gleichstellungsfragen errechnet. Dabei wird der EU und den Mitgliedstaaten jedes Jahr eine Punktebewertung zwischen 1 und 100 zugewiesen. Eine Bewertung von 100 Punkten würde bedeuten, dass ein Land vollkommene Geschlechtergleichstellung erreicht hätte.
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