Mehr Bürgermeisterinnen
Frauenanteil sinkt in Österreichs Spitzenpolitik

Die Zahl der Frauen in der Spitzenpolitik ist im Jahr 2022 zurückgegangen. | Foto: Parlamentsdirektion/Bubu Dujmic
2Bilder
  • Die Zahl der Frauen in der Spitzenpolitik ist im Jahr 2022 zurückgegangen.
  • Foto: Parlamentsdirektion/Bubu Dujmic
  • hochgeladen von Michael Payer

Die Geschlechterungleichheit in der österreichischen politischen Führung bewegt sich wieder in die gegenteilige Richtung. Aufgrund diverser Regierungsumbildungen sank der Frauenanteil - konträr zum europäischen Trend - in der Bundesregierung von 46,7 auf 35,7 Prozent. Dieser Trend widerspricht somit dem europäischen. Das meldete das Instituts für Parlamentarismus und Demokratiefragen am Montag. 

ÖSTERREICH. „2022 war kein Jubeljahr für die Frauen in der österreichischen Spitzenpolitik“, zieht das Institut eine Bilanz. Der Frauenanteil in der österreichischen Bundesregierung beträgt derzeit 35,7 Prozent, was nur knapp über dem EU-Durchschnitt von 32,3 Prozent liegt. Im Vergleich dazu haben Spanien (60,9 Prozent), Finnland (57,9 Prozent), Belgien (53,3 Prozent) sowie Frankreich und die Niederlande mit je 50 Prozent einen höheren Frauenanteil in ihren Regierungen. Wenn man die drei Staatssekretärinnen und einen Staatssekretär hinzuzählt, sind von den insgesamt 18 Mitgliedern der österreichischen Bundesregierung acht weiblich, was einem Anteil von 44,4 Prozent entspricht.

Auch die Anzahl der Frauen im österreichischen Nationalrat hat sich leicht von 76 auf 74 verringert, was einem Anteil von 40,4 Prozent entspricht. Trotzdem liegt Österreich hier deutlich über dem EU-Durchschnitt von 32,4 Prozent. Im Bundesrat ist die Zahl der Frauen um jeweils eine Person auf 26 gestiegen und in den Landtagen auf 162, was ebenfalls eine marginale Erhöhung darstellt. Die Anzahl der österreichischen Vertreterinnen im Europäischen Parlament hat sich hingegen nicht verändert und beträgt weiterhin acht von 19.

Im letzten Jahr gab es mehr Bürgermeisterinnen. | Foto: Gemeindebund

Mehr Bürgermeisterinnen und Gemeinderätinnen

Die Anzahl der Bürgermeisterinnen ist um 0,9 Prozent gestiegen, ein Plus (1,4 Prozent) gibt es auch bei Gemeinderätinnen. Damit liegt Österreich noch deutlich unter dem EU-Schnitt von 34,5 Prozent bei Gemeinderätinnen und 17,7 Prozent bei Bürgermeisterinnen. Insgesamt machen Frauen rund 24 Prozent aller österreichischen Kommunalpolitiker aus.

Die Zahl der Frauen in den Landesregierungen ist leicht gesunken. Im Februar 2023 waren von insgesamt 73 Mitgliedern (einschließlich der fünf nicht amtsführenden Stadträte in Wien) 28 weiblich, im Vorjahr waren es 29. Der Anteil der Frauen liegt bei 39,7 Prozent und liegt damit immer noch über dem EU-Durchschnitt von 36,1 Prozent. Die höchste Frauenquote in den Landesregierungen hat die Steiermark mit 50 Prozent, die niedrigste Oberösterreich mit 22,2 Prozent. In den Landtagen hat sich die Zahl der Frauen nicht wesentlich verändert (36,6 Prozent).

Das könnte dich auch interessieren:

Chancengleichheit in Unternehmen wieder weniger wichtig
Gender Pay Gap in Österreich bleibt signifikant
Leichter Vertrauensverlust für Bürgermeister
Die Zahl der Frauen in der Spitzenpolitik ist im Jahr 2022 zurückgegangen. | Foto: Parlamentsdirektion/Bubu Dujmic
Im letzten Jahr gab es mehr Bürgermeisterinnen. | Foto: Gemeindebund

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.