Weltbauerntag
Herkunftspflicht für Produkte kommt auch in Gastronomie

Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie: Auf Speisekarte muss stehen, was "drin" ist. | Foto: Reinisch
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"Turbo" für Regionalität zum Weltbauerntag: Die verpflichtende Herkunftskennzeichnung wird künftig nicht nur bei verarbeiteten Produkten im Supermarkt, sondern auch in öffentlichen Küchen und in der Gastronomie gelten. Alle Infos dazu. Plus: Zehn Fakten über Österreichs Landwirtschaft.

ÖSTERREICH. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger hat bekannt gegeben, dass die zentrale Forderung des Tierschutzvolksbegehrens und viele Player in der Landwirtschaft doch zur Gänze erfüllt wird. Die verpflichtende Herkunftskennzeichnung wird demnach nicht nur bei verarbeiteten Produkten im Supermarkt, sondern auch in öffentlichen Küchen und in der Gastronomie gelten. Ex-Gesundheitsminister Rudi Anschober hatte sich ebenfalls dafür eingesetzt.

„Ich will, dass wir zuerst bei den Konzernen beginnen und dann die Landgasthäuser auch mit in die Pflicht nehmen“ sagte die Ministerin im Ö1-Mittagsjournal und bekennt sich damit erstmals zur verpflichtenden Herkunftskennzeichnung auch in der Gastronomie, wie vom Tierschutzvolksbegehren gefordert. Diese Ankündigung werde für massive Dynamik in der Ausarbeitung der aktuell laufenden Detailregelungen für die Kennzeichnung führen, glauben die Tierschützer.

Turbo für die Regionalität 

„Es wäre auch absolut widersinnig, die Gastronomie entgegen der EU-Definition und entgegen dem Willen der Menschen auszuklammern. Die verpflichtende Herkunftskennzeichnung muss flächendeckend kommen, vom Supermarktregal über die Kantine bis zum viel zitierten Landgasthaus. Das bringt einen Turbo für die Regionalität, das ermöglicht Reformen in der Landwirtschaft und schützt die Natur"

, so Sebastian Bohrn Mena, Bundeskoordinator der Bürgerinitiative oekoreich, Nachfolgerin des Volksbegehrens.

Wo kommt die Milch her, wo das Fleisch? | Foto: pixabay.com
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Transparenz schafft Wahlmöglichkeit

Wenn auf jeder Speisekarte im Land stehen muss, woher die bezogenen Fleischwaren, Eier und Milch stammen, dann können Konsumenten sich endlich frei für die österreichische Alternative entscheiden, selbst wenn die ein paar Cent pro Portion mehr kosten sollte. Der erhöhte Absatz im Inland garantiert den unter Druck stehenden Landwirten darüber hinaus die Abnahme ihrer hochqualitativen Produkte – eine absolute Win-Win-Situation.

Tierschutzvolksbegehren kommt in Gesundheitsausschuss 

Das Tierschutzvolksbegehren wird am 10. Juni im Gesundheitsausschuss debattiert, in der ersten Lesung im Plenum haben sich Ende Mai alle Fraktionen des Parlaments hinter die Forderungen gestellt – auch die ÖVP. Dieser historische Akt der Einigkeit ist eine ideale Basis, um nun die Programmpunkte des Volksbegehrens nun Schritt für Schritt umzusetzen. Bis Herbst 2021 sollen konkrete Anträge formuliert und eingebracht werden.

Top 10 Fakten über Österreichs Landwirtschaft 

1. In Österreich gibt es 162.018 land- und forstwirtschaftliche Betriebe.

2. Mehr als ein Drittel aller heimischen Bauernhöfe wird von Frauen geführt.

3. Österreich hat in der EU den größten Anteil an Junglandwirten. Mehr als 10 Prozent der Bäuerinnen und Bauern in Österreich sind jünger als 35 Jahre.

4. Ein Bauer bzw. eine Bäuerin ernährt ca. 160 Menschen. Österreichs Landwirtschaft sorgt für einen hohen Eigenversorgungsgrad und Unabhängigkeit von Importen. Gerade in der Krise hat sich das bewährt.

5. Österreich ist das Bio-Musterland Nummer 1. 26 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche werden biologisch bewirtschaftet.

6. Vorreiter beim Tierwohl: Platz 1 von 50 Staaten im Tierwohl-Ranking der internationalen NGO „World Animal Protection“.

7. Österreich belegt Platz 1 von 60 Staaten, wenn es um die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft geht (Economist). Über 80% unserer landwirtschaftlichen Betriebe nehmen freiwillig am Agrarumweltprogramm ÖPUL teil.

8. Trend zu Direktvermarktung: Jeder Zweite kauft direkt beim Bauern ein.

9. Laut KeyQUEST Umfrage haben 94 Prozent der Befragten ein positives Bild von unseren heimischen Landwirtinnen und Landwirten!

10. Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe bieten auch Green Care – also soziale Dienstleistungen an und sorgen damit für Arbeitsplätze, Lebensqualität und Wertschöpfungen in den Regionen.

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