Pflichtschulen
Mit diesen Reformen soll Lehrpersonal entlastet werden
Zusätzlich zur Kindergartenmilliarde soll auch das pädagogische Personal in der Pflichtschule entlastet werden, etwa durch mehr administratives Personal und Sozialarbeiter und -arbeiterinnen.
ÖSTERREICH. Nicht nur im Bereich der Elementarpädagogik wurden am Freitag in Bregenz große Reformen auf den Weg gebracht. Auch im Pflichtschulbereich sollen zahlreiche Neuerungen kommen. Mit dem Ausbau von administrativem Unterstützungspersonal und Schulsozialarbeitern sollen Lehrkräfte und Schulleitungen entlastet werden.
Ausbau der Schulsozialarbeiter
Lehrkräfte sind immer öfter mit sozialen und psychischen Problemen von Schülerinnen und Schülern konfrontiert. Viele Kinder leiden an Motivationsschwierigkeiten, durchleben schwierige Phasen, haben zuhause Gewalterfahrungen gemacht oder leiden unter Depressionen. Hier braucht es Unterstützung für die Pädagogen. Künftig stehen deswegen sieben Mio. Euro pro Jahr für die Kofinanzierung von Schulsozialarbeitern zur Verfügung. Das bedeutet eine Verdoppelung im Vergleich zum vergangen Schuljahr von derzeit 120 auf künftig 240 Schulsozialarbeiter.
Schulen sollen Unterstützung in Administration bekommen
In der Corona-Pandemie waren Schulen immer mehr mit Verwaltungsaufgaben beschäftigt, wodurch die pädagogische Arbeit zu kurz kam. Damit Pädagoginnen und Pädagogen sich auf ihre Kernarbeit konzentrieren können, sollen sie Unterstützung durch nahezu doppelt so viele Administrativkräfte wie zuvor bekommen. Der Wiener Bildungsstadtrat begrüßt dieses Vorhaben: „Sowohl die administrativen Unterstützungskräfte als auch die Schulsozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter leisten einen unverzichtbaren Beitrag für ein chancengerechtes Bildungssystem."
Mehr Ganztagesplätze für Kinder
Für berufstätige Eltern sind Ganztagesschulen eine große Erleichterung in der Kinderbetreuung. Bis 2025 sollen 40 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden, damit in drei Jahren 40 Prozent der 6- bis 15- Jährigen einen Platz in einer ganztägigen Betreuungsform bekommen.
Scharfe Kritik der Gewerkschaft
Arbeiterkammer (AK) und der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) kritisieren, dass erneut ungenügende Qualitätsstandards enthalten sind und die Verhandlungen nicht dazu genutzt wurden, um ein einheitliches Bundesrahmengesetz auf den Weg zu bringen. ÖGB Vizepräsidentin Schumann sind vor allem die fehlenden Verbesserungen für die Beschäftigten ein Dorn im Auge: „Viele Pädagog:innen und Assistent:innen denken aufgrund der hohen Belastungen und schlechten Rahmenbedingungen in den Kindergärten ans Aufhören. Handeln wir nicht bald, gibt es kein Personal mehr, das unsere Kinder fördert und betreut.“
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