Edith Hlawati
Neue Öbag-Chefin verdient rund 700.000 Euro im Jahr
Ab heute, dem 1. Februar, bekommt die Staatsholding ÖBAG eine neue Vorständin. Edith Hlawati wird nach dem Rücktritt von Thomas Schmid, der wegen kompromittierender Chats vorzeitig abtreten musste, die Leitung übernehmen. Mit Hlawati soll nun eine Corporate Governance nach internationalem Standard in die ÖBAG einziehen, Ziel ist ein „Neustart“.
ÖSTERREICH. Kritiker merkten an, dass auch die neue Chefin ein Naheverhältnis zur ÖVP habe. "Parteiische Erwägungen waren für den Aufsichtsrat in der Auswahl nicht maßgebend, betonte ÖBAG-Aufsichtsratsvorsitzender Helmut Kern im Ö1-Morgenjournal. Hlawati habe das mit Abstand beste Konzept vorgelegt. Sie habe geglänzt durch persönliche Integrität und so kam es auch zu einer einstimmigen Wahl. Kern spielt damit darauf an, dass nicht nur die von ÖVP und FPÖ nominierten Aufsichtsräte für Hlawati gestimmt haben, sondern auch jene die als SPÖ-nahe gelten.
Zum Vorhalt von Kritikern, dass Hlawati nie im Management eines Konzerns tätig gewesen ist, sagt Kern: "Wesentliche Beteiligungen der ÖBAG sind börsennotiert oder sonst auf Kapitalmärkten tätig, unsere Syndikatspartner sind teilweise börsennotiert oder auch auf Kapitalmärkten tätig und hier ist die Kapitalmarkt-Erfahrung von Edith Hlawati ein unerlässliches Asset, das sie mitbringt in diese Funktion." Außerdem habe Hlawati eine Anwaltskanzlei mit mehreren hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gemanagt.
"Gehalt angemessen"
Für die neue Vorständin ist zudem ein Gehalt von 600- und 700.00 Euro im Jahr in Aussicht gestellt. Ist das angemessen? "Das Einkommen von Frau Doktor Hlawati, das natürlich ein hohes Einkommen ist, ist der Funktion der Verwaltung von einem Beteiligungsvermögen von über 30 Milliarden durchaus angemessen", erklärte Kern und wies darauf hin, dass unter den 122 Bewerberinnen und Bewerbern für diese Funktion einige ein sehr viel höheres Einkommen erwartet haben. Zudem seien in den verstaatlichten Unternehmen auch schon höhere Einkommen für Vorstände bezahlt worden.
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