Umfrage
Österreich bei Forderung nach weniger Migration an Weltspitze
Migration und Asyl ist nach Abklingen der Corona-Pandemie wieder allgegenwärtig. In Österreich fordern europaweit am meisten Menschen Einschränkungen bei der Zuwanderung. Nach einer Studie sagen in Österreich 34 Prozent der Befragten, Beschränkung der Migration solle eines der drei wichtigsten Themen für die Regierung sein. Österreich hat auf die Einwohner gerechnet im Vorjahr die meisten Asylanträge in Europa gehabt. Gespalten ist Österreich im Umgang mit Russland, die Corona-Politik der Regierung fällt im internationalen Vergleich bei der Bevölkerung besonders schlecht aus.
ÖSTERREICH. Die Europäer wollen die Migration stärker reduzieren als der Rest der Welt. Die höchsten Werte aller 53 analysierten Staaten gab es demnach in Österreich (34 Prozent), Deutschland (31), den Niederlanden (30), Frankreich (28) und in Schweden (27). Erstes Nicht-EU-Land ist dann Chile mit 26 Prozent.
Im globalen Kontext ist es den Befragten laut dem Demokratie Wahrnehmungsindex, den die Organisation Alliance of Democracies von Ex-NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen am Mittwoch in Kopenhagen veröffentlichte, deutlich wichtiger, dass ihre Regierungen Maßnahmen zur Armutsbekämpfung, Korruptionsbekämpfung, Förderung des Wirtschaftswachstums, Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Bildungserweiterung ergreifen. In Europa stehen Gesundheitsversorgung und Armutsbekämpfung im Vordergrund.
Die österreichischen Befragten betonen besonders häufig die Notwendigkeit, dass sich die Bundesregierung auf die Armutsbekämpfung und den Kampf gegen den Klimawandel konzentriert. Im Vergleich zum Vorjahr hat der Wunsch nach einer Verbesserung des Gesundheitssystems in Österreich ebenfalls stark zugenommen. Allerdings ist die Forderung nach Maßnahmen zur Förderung des Wirtschaftswachstums in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern am geringsten ausgeprägt.
Schlechte Noten für EU in Österreich
Von der Europäischen Union, der UNO und den USA haben die meisten Menschen in der Welt eine positives Bild, Russland kämpft mit einem negativen Image. Hier sticht Österreich hervor. Die Alpenrepublik hat das am schwächsten ausgeprägte positive Bild von der EU. Schlechter kommt die EU nur bei den Bürgern von Russland und China weg. In diese Ländergruppe reiht sich Österreich auch bei der Einstellung zu den USA. Nach China und Russland liegt Österreich an dritter Stelle der Länder, die eine negative Meinung von den USA haben.
In Russland-Frage gespalten
Bei der Frage, ob man die Beziehungen zu Russland kappen sollte, sind die Österreicher gespalten. Die Befürworter und Gegner einer Beibehaltung der Beziehungen zu Moskau halten sich hierzulande in Waage. Etwas kritischer sind die Österreicher bei den Beziehungen zu China. Für knapp die Hälfte der Österreicher braucht es nicht noch mehr Hilfe für die Ukraine, international gesehen fordert mehr als ein Drittel mehr Unterstützung.
Hohe Unzufriedenheit mit Corona-Politik
Zum Thema Demokratie antworteten 84 Prozent der Befragten, dass Demokratie in ihrem Land wichtig sei. Aber nur etwa die Hälfte der Welt beurteilt ihr Land auch tatsächlich als demokratisch. Auch in Österreich gibt es demnach ein wahrgenommenes Demokratie-Defizit. Österreich liegt mit einem Wert von 30 Prozentpunkten im Mittelfeld. Während die große Mehrheit der Menschen weltweit der Meinung ist, dass wirtschaftliche Ungleichheit eine Bedrohung für die Demokratie in ihrem Land darstellt, ist dies in Dänemark, Norwegen und Österreich weniger der Fall.
Kritisch sehen die Österreich allerdings die Covid-Politik der Regierung. Während 72 Prozent weltweit sagten, dass ihr Land gut reagiert habe, liegt Österreich mit 52 Prozent unter den fünf Letztgereihten. Die höchste Zufriedenheit wurde in Vietnam geäußert.
An dem "Democracy Perception Index" 2023 haben im Frühling insgesamt knapp 54.000 Menschen in 53 Ländern, in denen drei Viertel der Weltbevölkerung leben, teilgenommen.
Link:
Demokratie Wahrnehmungsindex 2023
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