Sonderzüge für Betreuungskräfte
Österreich und Rumänien arbeiten an Einreise von Pflegekräften

- In Österreich sind rund 33.000 Menschen auf eine 24-Stunden-Betreuung angewiesen. Ungefähr die Hälfte der 24-Stunden-Betreuerinnen kommen aus Rumänien.
- hochgeladen von Petra Urban
Rumänien arbeitet an rechtlichen Rahmenbedingungen für Sonderzüge, die rumänische Pflegekräfte nach Österreich bringen sollen.
ÖSTERREICH. Die Hälfte der rund 70.000 in Österreich tätigen 24-Stunden-Betreuerinnen kommen aus Rumänien. Nach einem Telefonat zwischen dem rumänischen Transportminister Lucian Bode (Liberale Partei/PNL) und Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) , hat die Regierung in Bukarest am Dienstag einen Ausschuss mit der Erarbeitung der rechtlichen und operativen Bedingungen für geplante Sonderzüge mit Pflegekräften beauftragt.
Vergangenes Wochenende hatte Rumäniens Transportsportminister Bode noch erklärt, man wisse nichts von einem Sonderzug nach Österreich. Es gebe bis dato keinerlei Vereinbarung auf Regierungsebene bezüglich eines Sonderzugs, der rumänische Pflegekräfte nach Österreich bringen soll, hieß es. Zuvor hatte Edstadler verkündet, dass rumänische 24-Stunden-Pflegerinnen und -Pfleger ab Mai mit einem gesonderten Zug durch Ungarn zu ihren Klienten nach Österreich reisen dürfen.
Sonderzug kommt
Jetzt gibt es offenbar eine Einigung. Wie das rumänische Transportministerium am Dienstag in einer Presseaussendung bekannt gab, ist ein Sonderausschuss bestehend aus Vertretern der Ressorts für Inneres, Äußeres, Arbeit sowie der rumänischen Bahn damit beauftragt, die Rahmenbedingungen für den Bahntransport Tausender Personen unter den derzeitigen Umständen, wie etwa der in Rumänien geltenden Ausgangssperre zu erarbeiten. Der rechtliche Rahmen wird dem Corona-Krisenstab der rumänischen Regierung zur Billigung und anschließend auch der österreichischen Seite unterbreitet. Danach soll gemeinsam ein Termin für einen ersten Sonderzug festgelegt werden.
In Österreich sind rund 33.000 Menschen auf eine 24-Stunden-Betreuung angewiesen. Ohne eine neue Notverordnung oder Ausnahmeregelung ist die Reise der Pflegerinnen nach Österreich nicht möglich. Hierzulande wartet man jedenfalls auf die dringend benötigten Pflegekräfte. Die Geschäftsführerin der Vorarlberger Betreuungspools, Waltraud Bilgeri, sagte etwa im Gespräch mit den "Vorarlberger Nachrichten", sie hoffe auf eine rasche Einigung. "Gibt es die nicht bald, droht ein unkontrolliertes Gehen", so Bilgeri. Bei den Pflegerinnen käme es bereits zu Erschöpfungszuständen. Pflegerinnen, die ihre Arbeit in Österreich freiwillig um vier Wochen verlängerten, können um einen Bonus in Höhe von 500 Euro ansuchen.
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