Clip des Außenministeriums
Simulationsvideo eines Atombombenabwurfs über Wien empört

Für Aufregung sorgt ein Video des Außenministeriums auf Youtube, in dem die Folgen eines Atombombenabwurfes über Wien simuliert werden. | Foto: Screenshot youtube
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Für Aufregung sorgt ein Video des Außenministeriums auf Youtube, in dem die Folgen eines Atombombenabwurfes über Wien simuliert werden. Im Video wird geschildert, dass ein Abwurf 230.380 Tote und 504.460 Verletzte zur Folge hätte. Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) reagierte am Wochenende empört.

ÖSTERREICH. "Mit dem Atomwaffenverbotsvertrag läuten wir den Anfang vom Ende dieser heimtückischen Waffen ein", wird Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) im Clip zitiert. Anlass für das Video ist das Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrages (Treaty on the Prohibition of Nuclear Weapons/TPNW) am Freitag. Österreich soll in einem Jahr die erste Vertragskonferenz des TPNW ausrichten, der im Jahr 2017 von 122 Staaten unterzeichnet worden war. Aufgrund des massiven Lobbyings der Atommächte haben aber erst 51 Staaten das Abkommen ratifiziert, 35 weitere haben es unterzeichnet.

Impfdosen statt Atombomben

Das Video sei "absolut indiskutabel" und lasse jegliche Sensibilität vermissen, reagierte Wiens Bürgermeister Ludwig via Facebook. "Jetzt ist nicht die Zeit, mit Atombomben Angst zu schüren, sondern sich um #Impfdosen zu kümmern. Die Bundesregierung wäre gut beraten, sich mit aller Kraft der Bewältigung der #Corona-Krise anzunehmen. Videos wie dieses tragen leider absolut nicht dazu bei", so Ludwig. "Wer mit Angst und Schrecken spielt, beweist, dass er jegliches Gespür für die Menschen verloren hat. Regierungsmitglieder sollten durch Empathie und Besonnenheit überzeugen. Dann braucht es auch keine Marketing- und PR-Shows", heißt es weiter im Posting.

Atom-Video "verrückt, verantwortungslos"

Auch der NEOS-Nationalratsabgeordnete Helmut Brandstätter brachte seinen Unmut auf Twitter zum Ausdruck. "Warum macht die Regierung den Menschen Angst vor dem Abwurf einer Atombombe über Wien? Gibt es Umfragen, dass die Mehrheit das nicht schlimm fände? Kaum. Also: Angst machen, verunsichern, die Regierung als Schutz darstellen. Propaganda ohne jegliche Verantwortung. Traurig", schrieb er auf Twitter. Dieses Atom-Video sei "verrückt, verantwortungslos und völlig daneben". Eine parlamentarische Anfrage an den Außenminister sei in Vorbereitung, kündigte der NEOS-Politiker an. 

Außenministerium: "Keine abstrakte Gefahr"

Ebenfalls via Twitter reagierte das Außenministerium auf die Kritik Ludwigs und Brandstätters. Die Gefahr durch Nuklearwaffen werde "leider oft als abstraktes Problem von Großmächten und militärischen Allianzen gesehen", dem sei aber nicht so, hieß es da. "Wir wollen zeigen, dass die Bilder, die wir aus Hiroshima und Nagasaki kennen, leider nicht der Vergangenheit angehören."

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Für Aufregung sorgt ein Video des Außenministeriums auf Youtube, in dem die Folgen eines Atombombenabwurfes über Wien simuliert werden. | Foto: Screenshot youtube
 "Jetzt ist nicht die Zeit, mit Atombomben Angst zu schüren, sondern sich um #Impfdosen zu kümmern. Die Bundesregierung wäre gut beraten, sich mit aller Kraft der Bewältigung der #Corona-Krise anzunehmen", kritisierte Bürgermeister Ludwig das Video. | Foto: Markus Spitzauer

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