Lokale Wertschöpfung
Tanner setzt bei Bundesheer auf "Made in Austria"

Im Rahmen einer Pressekonferenz informierte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) über den aktuellen Stand der Beschaffungen sowie die Bedeutung der österreichischen Wertschöpfung in der Verteidigungsindustrie. | Foto: Screenshot PK
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  • Im Rahmen einer Pressekonferenz informierte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) über den aktuellen Stand der Beschaffungen sowie die Bedeutung der österreichischen Wertschöpfung in der Verteidigungsindustrie.
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Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch betonten Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Rüstungsdirektor Harald Vodosek, dass Österreich verstärkt auf heimische Produktion setzt, um Sicherheit zu erhöhen und die Wirtschaft zu fördern. Im Mittelpunkt stehen dabei Investitionen in Infrastruktur, moderne Ausrüstung und gemeinsame Beschaffungen.

ÖSTERREICH. Im Rahmen einer Pressekonferenz informierten Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) und Generalleutnant Harald Vodosek, Rüstungsdirektor des Bundesheeres, über den aktuellen Stand der Beschaffungen sowie die Bedeutung der österreichischen Wertschöpfung in der Verteidigungsindustrie.

Verteidigungsministerin Tanner erklärte, dass sich die Sicherheitslage in Europa deutlich verschlechtert habe, was Österreich zwinge, sich intensiv mit Schutzmaßnahmen auseinanderzusetzen und entsprechende Vorbereitungen zu treffen. "Wir tragen aber nicht nur zur Sicherheit des Landes bei, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Belebung der heimischen Wirtschaft", so Tanner. Denn: Pro Jahr werden rund 4.500 Beschaffungen durchgeführt, davon bleiben etwa 60 Prozent der Wertschöpfung in Österreich. "Mehr Sicherheit und mehr Investitionen führen zu mehr Wertschöpfung."

Vodosek unterstrich die klaren Vorgaben der Ministerin. "Wir wollen so schnell wie möglich beschaffen, denn der Zeitfaktor ist entscheidend", sagte Vodosek. Neben der Beschaffung spiele das Bundesheer auch bei Personal und Infrastruktur eine wichtige Rolle für die Wertschöpfung.

Investitionen in Infrastruktur und Produktion

Ein Paradebeispiel dafür ist laut Tanner die Infrastruktur: Der Neubau einer Großkaserne in Villach für 400 Millionen Euro, der Platz für zwei Bataillone bieten wird. 99 Prozent der Aufträge für dieses Projekt werden an österreichische Betriebe vergeben, sowie auch bei allen anderen Bauarbeiten rund um Militäreinrichtungen. "Mehr Sicherheit und mehr Investitionen führen zu mehr Wertschöpfung",  Tanner.

Im Rahmen einer Pressekonferenz informierte auch Generalleutnant Harald Vodosek, Rüstungsdirektor des Bundesheeres, über den aktuellen Stand der Beschaffungen sowie die Bedeutung der österreichischen Wertschöpfung in der Verteidigungsindustrie. | Foto: Screenshot PK
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Die Ministerin führt aber noch weitere Beispiele auf: Bereits seit 1977 sei das Sturmgewehr STG77 die Standardwaffe des Bundesheeres - ein heimisches Produkt. Auch die Produktion des Radpanzers Pandur Evolution erfolgt in Österreich, wovon rund 220 neue Exemplare beschafft werden. "Das ist bei unseren Landstreitkräften die größte Beschaffung seit 20 Jahren", so die Verteidigungsministerin. Insgesamt wird es dafür ein Investitionsvolumen von 1,8 Milliarden Euro geben. Damit wird laut Tanner aber nicht nur in die Verteidigung investiert, sondern auch zahlreiche Arbeitsplätze in Österreich gesichert. Auch Generalleutnant Vodosek unterstrich diesen Punkt: Die Modifizierung erfolge in Simmering, sowohl bei dem Fahrzeug als auch bei den Waffen sei Österreich dabei komplett autark. Die Wertschöpfung liege hier bei etwas über 70 Prozent.

Insgesamt sind bis 2027 außerdem 850 neue Lkws "Made in Austria" für das Bundesheer geplant, mit einem Auftragsvolumen von 220 Millionen Euro. Diese werden laut Vodosek in Liesing produziert, in einem deutsch-österreichischen Gemeinschaftsunternehmen. Teile davon werden zudem in Salzburg und in Tirol gefertigt, wodurch ein "maximaler Wertschöpfungsanteil" entstehe. 

Ein zentrales Projekt in der laufenden Legislaturperiode sei zusätzlich die Nachfolge der Eurofighter. Der Prozess werde laut Tanner einige Jahre in Anspruch nehmen und müsse transparent ablaufen. Parallel dazu werde kontinuierlich in das bestehende System investiert, um dessen Einsatzfähigkeit während der Übergangszeit sicherzustellen.

Ein zentrales Projekt in der laufenden Legislaturperiode sei zusätzlich die Nachfolge der Eurofighter. | Foto: Bundesheer
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Zusammenarbeit auf europäischer Ebene

Ministerin Tanner verwies zudem auf gemeinsame Beschaffungen mit der Europäischen Union, unter anderem bei der Einführung eines modernen Battlemanagement-Systems. Dies ermöglicht eine Echtzeit-Datenübertragung per Knopfdruck und soll die Zusammenarbeit innerhalb der EU vereinfachen. Zusätzlich wurden auch 315 Drohnensysteme für 10 Millionen Euro beschafft, womit die Einsatzfähigkeit des Bundesheeres gewährleistet werden soll. 

Kritik der Prüfkommission

Zum Bericht der Beschaffungs-Prüfkommission, der strukturelle Mängel bei großen Rüstungskäufen ansprach, zeigte sich Tanner versöhnlich. Die Kommission habe sie selbst eingerichtet, um maximale Transparenz zu gewährleisten. Sobald der Bericht finalisiert und veröffentlicht sei, solle er auch im Parlament diskutiert werden. Kritische Punkte, etwa zur Kommunikation bei Beschaffungen, sollen so besser adressiert werden.

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