Bundesjugendvertretung
"Vorsorgen, um Schulschließung zu vermeiden!"

Klassenzimmer standen einen Großteil des Schuljahres leer. | Foto: Pixabay
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Der Druck auf Kinder und Jugendliche ist durch Distance-Learning im letzten Jahr stark angestiegen. Für den Schulbeginn im Herbst fordern die Bundesjugendvertretung, SOS-Kinderdorf und die Arbeiterkammer möglichst offene Schulen und rasche Impfungen. SOS-Kinderdorf berichtet von Nachholbedarf an Lernmaterial und psychischen Belastungen.

ÖSTERREICH. Der psychische Druck auf Kinder und Jugendliche ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Man dürfe deshalb den Sommer nicht verschlafen und sich jetzt auf den Schulbeginn im Herbst vorbereiten, meint die Bundesjugendvertretung und die Arbeiterkammer. Sie fordern möglichst offene Schulen kommendes Schuljahr. 

Bundesjugendvertretung: "Rasche Impfung für Jugendliche"

Die Bundesjugendvertretung will nicht, dass Jugendlichen noch weitere Monate Distance-Learning zugemutet werden. Da der Impfschutz nicht sofort nach der Impfung eintritt, solle jetzt vorgesorgt werden, indem Jugendliche rechtzeitig Impfungen erhalten. Nicht nur für einen reibungslosen Schulbeginn im September, sondern auch für einen unbeschwerteren Sommer, werden rasche Impfungen gefordert. „Die Sommerferien stehen vor der Tür und auch Jugendliche haben es sich verdient, unbeschwert die nächsten Wochen zu genießen. Dass ihre psychische Gesundheit in den letzten Monaten enorm gelitten hat, belegen zahlreiche Studien“, erklärt BJV-Vorsitzender Julian Christian.

Demnächst könnten Kinder ab zwölf Jahren gegen das Coronavirus geimpft werden, womöglich sogar in Schulen.  | Foto: fizkes/Shutterstock.com
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SOS-Kinderdorf: Auch mit offenen Schulen Herausforderungen

Auch wenn Schulen offen sind, gäbe es weiterhin Herausforderungen. Das betont Christian Moser, Geschäftsführer von SOS-Kinderdorf. „Die meisten Kinder und Jugendliche sind nicht unbeschadet durch diese letzten Monate gekommen. Viele haben Defizite beim Lernfortschritt, eine besorgniserregende Zahl hat psychische Probleme. Wie werden die Schulen im Herbst damit umgehen?", fragt Moser. Die Organisation fordert über den Sommer einen Ausbau der psychosozialen Versorgung an Schulen. Auch Rat-auf-Draht berichtet von einem Anstieg an schulbezogenen Sorgen bei Kindern und Jugendlichen. 

16 Prozent der Schüler haben suizidale Gedanken, das ist gut jeder Sechste. Zusätzlich leiden mehr als die Hälfte unter depressiven Symptomen. Die COVID-19-Pandemie hat die psychischen Symptome der Jugendlichen vervielfacht. | Foto: Pexels/Tran
  • 16 Prozent der Schüler haben suizidale Gedanken, das ist gut jeder Sechste. Zusätzlich leiden mehr als die Hälfte unter depressiven Symptomen. Die COVID-19-Pandemie hat die psychischen Symptome der Jugendlichen vervielfacht.
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Arbeiterkammer: "Sommer für Vorbereitung nutzen"

In einem offenen Brief an Bildungsminister Faßmann (ÖVP) und Gesundheitsminister Mückstein (Grüne) fordert die Arbeiterkammer, dass Kinder und Jugendliche im kommenden Schuljahr möglichst wenig Zeit im Distance-Learning verbringen. Der Sommer solle genutzt werden, um die Schulen darauf vorzubereiten, heißt es im Brief. Konkrete Vorschläge werden präsentiert. Um das Infektionsrisiko zu mindern, soll Outdoor-Lernen, Projektunterricht in Kleingruppen und technische Ausstattung, wie etwa Luftreiniger zum Einsatz kommen. Für soziale und emotionale Unterstützung sollen Gemeinschaftserlebnisse und Sport und Bewegung intensiver gefördert werden. Für Lehrlinge wird außerdem unter anderem eine Freistellung vom Betrieb für Lerntage gefordert.

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