Seit Jahresbeginn
Zoll stellte im Postverteilzentrum Wien rund 55 Kilo Drogen sicher

Finanzminister Gernot Blümel besuchte am Mittwoch das Postverteilzentrum in Inzersdorf in Wien.  Dort konnten österreichische Zollbeamten und ihre Diensthunde seit Jahresbeginn insgesamt 54,6 Kilogramm und 14.470 Stück Suchtmittel beschlagnahmen. | Foto: ©BMF/Dunker
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  • Finanzminister Gernot Blümel besuchte am Mittwoch das Postverteilzentrum in Inzersdorf in Wien. Dort konnten österreichische Zollbeamten und ihre Diensthunde seit Jahresbeginn insgesamt 54,6 Kilogramm und 14.470 Stück Suchtmittel beschlagnahmen.
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Im Briefzentrum Inzersdorf in Wien haben die Diensthundeführer des Zolls mit ihren Diensthunden heuer (1.1.2020 bis 31.7.2020) bereits 54,6 Kilogramm und 14.470 Stück Suchtmittel beschlagnahmt. Insgesamt hat es 1.880 Aufgriffe gegeben, wie das Bundesministerium für Finanzen (BMF) und das Bundesministerium für Inneres (BMI) am Mittwoch mitteilten.

ÖSTERREICH. Allein im Juli beschlagnahmten die Beamten während eines gemeinsamen Kontrollschwerpunkts mit der Polizei in 716 Postsendungen 12,8 Kilogramm und 6.730 Stück Drogen. Bei den Suchtmitteln handle es sich um eine breite Palette an unterschiedlichen Drogen: Per Post verschickt werden von Amphetaminen über Cannabis, Kokain, Heroin, Ketamin auch psychotrope Substanzen sowie Ecstasy, LSD und MDMA. "Die Hauptempfänger der aufgegriffenen Drogenlieferungen per Post sitzen überwiegend in Wien, gefolgt von der Steiermark und Tirol", hieß es vom BMF und BMI am Mittwoch.

Drogenhandel im Darknet nimmt zu

Der Online-Handel mit verbotenen Substanzen hat sich in Österreich mittlerweile zu einer gängigen Form der Suchtmittelkriminalität entwickelt. Sowohl Einzeltäter als auch kriminelle Organisationen würden sich der Darknet-Marktplätze zur Abwicklung ihres organisierten Suchtmittelhandels bedienen. Im Vorjahr griff der österreichische Zoll knapp 74 Kilogramm Drogen auf. Unverzichtbare Helfer beim Auffinden der Drogen sind die Diensthunde des österreichischen Zolls. Die erfahrenen Tier verweisen bei verdächtigen Paketen und zeigen den Diensthundeführern so an, dass sich Substanzen in der Sendung befinden.

Die Diensthunde zeigen den Hundeführern an, dass sich Suchtmittel-Substanzen in einer Sendung befinden.  | Foto: Markus Spitzauer
  • Die Diensthunde zeigen den Hundeführern an, dass sich Suchtmittel-Substanzen in einer Sendung befinden.
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Ein besonders dreister Fall aus dem vergangenen Jahr blieb den Zollbeamten besonders in Erinnerung: Die Zerschlagung einer österreichischen Zelle eines mexikanischen Drogenkartells nahm im Herbst 2019 bei den Kontrollen des Zollteams ihren Ursprung. Ein Paket, das 2019 aufgegriffen wurden, war bis oben hin mit rund 14 Kilogramm Suchtgift gefüllt. Neun Verdächtige wurden daraufhin von der Polizei in Wien und in Graz festgenommen. Sie sollen im großen Stil Suchtmittel über das Darknet bestellt und mit Kryptowährung bezahlt haben.

Bei seinem Besuch im Postverteilzentrum Inzersdorf erklärte Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) am Mittwoch:  "Wir begegnen dem alarmierenden Trend und der stetigen Zunahme des Suchtmittelversands auf dem Postweg in enger Kooperation mit den Sicherheitsbehörden. Hinter diesen Drogensendungen steckt oft organisierte Kriminalität und jeder Aufgriff kostet diese Kriminellen bares Geld".  Die Erfolge der Behörden würden zeigen, dass sich Verbrecher trotz der vermeintlichen Anonymität im Internet und im Darknet nicht sicher fühlen sollten, betonte der Finanzminister. 

"Wir begegnen dem alarmierenden Trend und der stetigen Zunahme des Suchtmittelversands auf dem Postweg in enger Kooperation mit den Sicherheitsbehörden", so Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) am Mittwoch.   | Foto: Markus Spitzauer
  • "Wir begegnen dem alarmierenden Trend und der stetigen Zunahme des Suchtmittelversands auf dem Postweg in enger Kooperation mit den Sicherheitsbehörden", so Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) am Mittwoch.
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Schwerpunktkontrollen werden ausgeweitet

Aufgrund des Anstiegs des Suchtmittelhandels via Internet und Postversand wurde vom Bundeskriminalamt seit 1. Jänner eine eigene Arbeitsgemeinschaft, die "AG FLAVUS“ installiert. Ziel sei nicht nur die Sicherstellung von Drogen, sondern auch die Zerschlagung der Vertriebsstrukturen von organisierten Tätergruppierungen. "Eine essenzielle Säule ist dabei die ressortübergreifende Zusammenarbeit zwischen Polizei und Zollverwaltung, um den Druck auf die Tätergruppierungen zu erhöhen und deren Vertriebsstrukturen nachhaltig zu zerstören“, begrüßte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) die Initiative.

Mit Jänner 2020 wurden die Schwerpunktkontrollen auch am Postverteilzentrum in Inzersdorf massiv erhöht. Das dort erprobte Verfahren soll ab 2021 auf Zentren im gesamten Bundesgebiet ausgerollt werde, kündigte Nehammer an.

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