Zum Abkühlen
Sieben Wanderrouten für besonders heiße Tage

Mit den extrem heißen Temperaturen im Sommer vergeht oft die Lust am Wandern. Jedoch gibt es in Österreich viele Wanderrouten, die selbst bei hohen Temperaturen angenehm sind.  | Foto: Unsplash
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  • Mit den extrem heißen Temperaturen im Sommer vergeht oft die Lust am Wandern. Jedoch gibt es in Österreich viele Wanderrouten, die selbst bei hohen Temperaturen angenehm sind.
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Österreich ist ein wahres Wanderparadies. Doch bei extremer Hitze im Sommer ist eine Bergtour schlicht zu anstrengend. Das heißt aber nicht, dass aufs Wandern verzichtet werden muss. Hier findest du vom Rother Bergverlag Wanderrouten in ganz Österreich, die nicht nur wunderschön, sondern auch erfrischend kühl sind.

ÖSTERREICH. Brennende Hitze, kein Schatten, nirgendwo Wasser und dann auch noch einen Berg erklimmen? Sobald die Temperaturen über 30 Grad ansteigen, besteigt man selbst am liebsten gar nichts mehr. Doch das muss nicht sein. In Wäldern, einer Klamm und in der Nähe von Wasserfällen herrschen auch im Hochsommer perfekte Temperaturen für ausgiebige Touren. Seit 100 Jahren gibt der Rother Bergverlag Wanderführer für (fast) jede Outdoor-Spielart in 48 Ländern heraus. Hier ein paar Beispiele für Routen an besonders heißen Tagen!

Kärnten: Durch die Tscheppaschlucht

  • Gehzeit: 3h10
  • Höhenunterschied: 300m
  • Für ältere Kinder geeignet

Entlang des tosenden Wassers in der Tscheppaschlucht findet man eines der schönsten Ausflugsziele Kärntens. Rund eineinhalb Kilometer geht man entlang Stegen, Brücken oder Leitern durch eine der tiefsten Schluchten des Landes. Das mag für den ein oder anderen Wanderlustigen zwar gefährlich klingen und die Strecke ist auch als „rot“ gekennzeichnet, jedoch ist sie gut gesichert und mit festem Schuhwerk auch für Familien mit etwas älteren Kindern gut begehbar. Für diese Sicherheit muss jedoch auch gezahlt werden: Inklusive Bus-Rücktransport kostet der Einlass für Erwachsene 8,50 Euro, es gibt aber Ermäßigungen für Gruppen, Senioren, Studenten und Kinder.

Durch das Felsentor in der Tscheppauschlucht sieht man direkt auf den Tschaukofall.
  • Durch das Felsentor in der Tscheppauschlucht sieht man direkt auf den Tschaukofall.
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Nach Einlass bewältigt man einen Höhenunterschied von 300 Metern in circa drei Stunden. Bequem geht es zum Beginn des gebauten Steiges, der über Leitern und Brücken durch die Schlucht führt. Nach der "Hohen Brücke", von der man tief unter einem den Grund der Schlucht sehen kann, geht es über die "Hohe Leiter" zur Abzweigung eines Weges zum Gasthaus "Deutscher Peter". Danach geht es weiter zu einem wahrlich atemberaubenden Naturspektakel: dem Tschaukofall. Nicht nur das kristallklare Wasser, das durch die Schlucht herabstürzt - auch die Stege, Steige und Brücken, die die Schlucht queren, sind erstaunlich. 

Die Tscheppschlucht ist auch geeignet für all jene, die keine großen Steigungen bewältigen wollen.  | Foto: Freytag & Berndt, Wien
  • Die Tscheppschlucht ist auch geeignet für all jene, die keine großen Steigungen bewältigen wollen.
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Steiermark: Palfauer Wasserlochklamm

  • Gehzeit: 2h30
  • Höhenunterschied: 410m
  • Für Kinder geeignet 

Ein eindrucksvolles Naturphänomen findet sich am Südfuß des Hochkar-Massivs: Eine wasserführende Höhle, die einen mächtigen Siphonsee überwölbt, aus dem eine riesige Karstquelle – die größte der Steiermark – austritt. Gesicherte Holztreppen und -brücken führen durch eine kleine Klamm zu ihr hinauf. Hier braucht es einen Wanderer ohne Höhenangst. Denn der Weg passiert Felsengen, schmale Canyons und fünf Wasserfälle.

In der Wasserlochklamm in der Gemeinde Landl kann man fünf Wasserfälle und einen herrlichen Blick auf die Salza bestaunen.  | Foto: Johann Lenzenweger und Franz Hauleitner
  • In der Wasserlochklamm in der Gemeinde Landl kann man fünf Wasserfälle und einen herrlichen Blick auf die Salza bestaunen.
  • Foto: Johann Lenzenweger und Franz Hauleitner

Die Wanderung beginnt beim Gasthaus Wasserlochschenke an der B24 im Salzatal. Von hier führt der markierte Weg mit einer Gehzeit von etwa zweieinhalb Stunden über insgesamt 410 Höhenmeter durch die Klamm hinauf. Auch bei dieser Tour muss Eintritt gezahlt werden. Obwohl man teilweise steile Steigungen überwinden muss, ist die Wanderung für trittsichere Wanderer mit festem Schuhwerk einfach zu machen. Die ständige Wassernähe sorgt für genügend Abkühlung an heißen Tagen.

Die Palfauer Wasserlochklamm findet man im Norden der Steiermark in der Nähe der Gemeinde Landl. | Foto: Freytag & Berndt, Wien
  • Die Palfauer Wasserlochklamm findet man im Norden der Steiermark in der Nähe der Gemeinde Landl.
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Bist du seit Corona mehr in der Natur unterwegs?

Oberösterreich: Stillensteinklamm

  • Gehzeit: 3h30
  • Höhenunterschied: 370m
  • Für Kinder geeignet 

Ein weiterer kühler Tipp für heiße Tage ist die Stillensteinklamm in der Donauregion. Aufgrund der hohen Felswände und zahlreichen Wasserfällen bildet sich hier ein angenehmes Mikroklima. Vom Donauparkplatz startet man zwischen hohen Felsblöcken in das Gießenbachtal. Weiter geht es über einen befestigten Holzsteg über den Bach und eine Flussbiegung bis zur Einmündung eines Karrenweges. Danach geht es bergauf und über eine Brücke und Stufen entlang des Gewässers weiter zur Bergsturzzone. Hier wurde einst der Bach durch einen Bergsturz verschüttet.

Die Stillensteinklamm ist ein besonders beliebtes Ausflugsziel in der Donauregion und lädt zu gemütlichen Wanderungen ein.  | Foto: Franz und Rudolf Hauleitner
  • Die Stillensteinklamm ist ein besonders beliebtes Ausflugsziel in der Donauregion und lädt zu gemütlichen Wanderungen ein.
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Über Felsblöcke geht es weiter aufwärts und dann auf bequemem Wege zu einem Stausee. Nach der Brücke über den Gießenbach und einem Waldweg kann man im Gasthof Aumühle einkehren. Von dort geht es über geneigte Felsplatten, die man mithilfe eines Drahtseilgeländers erklimmt, weiter Richtung Struden, von wo man über die Donauuferstruße zurück zum Ausgangspunkt gelangt. Die gesamte Gehzeit beträgt etwa viereinhalb Stunden und bietet viel Abwechslung. Bergauf, bergab, durch Wälder, über Felsen und Bäche, bis hin zu kleinen Wasserfällen: Langweilig wird es bestimmt nicht.

Geheimtipps für Wanderungen in Oberösterreich findest du hier.

Die Wanderung durch die Stillensteinklamm geht großteils bequem dahin und fordert keine großen Steigungen. | Foto: Freytag & Berndt, Wien
  • Die Wanderung durch die Stillensteinklamm geht großteils bequem dahin und fordert keine großen Steigungen.
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Salzkammergut: Schafbergbahn

  • Gehzeit: 2h30
  • Höhenunterschied: 50m Anstieg, 1.240m Abstieg
  • Für Kinder geeignet

Zugegebenermaßen kein Geheimtipp, aber dennoch wunderschön. Wer bei 35 Grad im Sommer keine Lust hat, einen Berg zu erklimmen, kann sich auch gemütlich von einer Bergbahn kutschieren lassen. In St. Wolfgang kann man für das Nostalgie-Gefühl sogar noch mit der alten Zahnradbahn fahren. Über die Schafbergalm geht es für Besucher nach der Panoramafahrt mit der Bahn den Talabstieg über 1.240 Höhenmeter zu Fuß zurück.

Bei einer Fahrt mit der Schafbergbahn genießt man einen wunderbaren Blick auf den Wolfgangsee. | Foto:  Salzburg AG Tourismus/Marco Riebler
  • Bei einer Fahrt mit der Schafbergbahn genießt man einen wunderbaren Blick auf den Wolfgangsee.
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Von der Bergstation geht es kurz bergauf zum Schafberg, dessen Gipfel auf 1.782 Höhenmetern liegt und einen überwältigenden 14-Seen-Blick bietet. Nach dem Bewundern der Aussicht geht es zurück zur Bergstation und über den Wiesenweg Richtung Südwesten. Nach Querung der Gleise der Zahnradbahn geht es über die grasige Bergschulter weiter hinab und in den Wald hinein. Über die Dorneralm und auf der Naturstraße geht es weiter hinunter zum Ausgangspunkt St. Wolfgang.

Den Anstieg kann man gemütlich mit der Zahnradbahn bewältigen, um dann den Abstieg mit großartiger Aussicht zu genießen.  | Foto: Freytag & Berndt, Wien
  • Den Anstieg kann man gemütlich mit der Zahnradbahn bewältigen, um dann den Abstieg mit großartiger Aussicht zu genießen.
  • Foto: Freytag & Berndt, Wien

Tipps für Wanderungen in Salzburg findest du hier.

Wien: Hermannskogel

  • Gehzeit: 3h45
  • Höhenunterschied: 450m
  • Für Kinder geeignet

Wer glaubt, in Wien könne man nicht wandern gehen, der irrt. Zwar ist der höchste Berg Wiens vielleicht nichts für über 35 Grad, jedoch bieten die zahlreichen Heurigen am Hermannskogel garantiert Abkühlung. Der Stadtwanderweg zwei führt durch den Wiener Wald und nach einem durchaus anstrengenden Anstieg, auf den Gipfel, der auf 542 Höhenmetern liegt. Am besten startet man bei der Endstation der Buslinie 39A und folgt von dort der gelben Farbmarkierung. Am sogenannten Himmel wird man gleich mit einer prächtigen Aussicht belohnt.

Die Aussicht vom Hermannskogel auf die Stadt Wien ist ein grandioser Abschluss der Wanderung.  | Foto: Foto: Sturmlechner
  • Die Aussicht vom Hermannskogel auf die Stadt Wien ist ein grandioser Abschluss der Wanderung.
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Danach erreicht man den Cobenzl und zahlreiche Heurigen für einen ersten Zwischenstopp. Von hier geht es weiter Richtung Kahlenberg durch den schönen Buchen-Hochwald, der Schatten spendet. Von der Jägerwiese startet der steile Anstieg auf den Hermannskogel. Früher, noch bevor die fortschreitende Erderwärmung nur noch wenig Schnee zuließ, konnte man hier sogar im Winter skifahren. Oben angekommen kann man gegen geringes Entgelt die Warte besteigen, von der man einen wunderschönen Ausblick über Wien genießt. Hinab geht es dann über die Rohrerwiese, die Höhenstraße und Agnesgasse, neben der sich mehrere Wirtshäuser aneinanderreihen. Die gesamte Gehzeit beträgt etwa vier Stunden.

Die Wanderung auf den Hermannskogel startet von Sievering über den Cobenzl und die Jägerwiese.  | Foto: Freytag & Berndt, Wien
  • Die Wanderung auf den Hermannskogel startet von Sievering über den Cobenzl und die Jägerwiese.
  • Foto: Freytag & Berndt, Wien

Vorarlberg: Damülser Mittagsspitze

  • Gehzeit: 6h
  • Höhenunterschied: 980m
  • Nur für geübte Wanderer 

Eine aufregende Gratwanderung bietet die Damülser Mittagsspitze im Bregenzerwaldgebirge. Mit dem Uga-Express-Vierersessel geht es von Damüls hoch hinaus. Von der Bergstation geht es vorbei an Michl’s Sennhütte und weiter entlang Richtung Mittagsspitze. Nach einem steilen Anstieg unter Felsbbrüchen, der teils ausgesetzt und seilgesichert ist, erreicht man den Gipfelgrat, der zum Ziel führt. Das ist nichts für schwache Nerven. Denn naturgemäß geht es links und rechts steil bergab. Für Kinder und Wanderneulinge ist von dieser Tour also abzuraten.

Die Wanderung auf die Damülser Mittagsspitze erstreckt sich über bequeme Feldwege, aber auch steilen Anstiegen auf Felsen.  | Foto: Herbert Mayr
  • Die Wanderung auf die Damülser Mittagsspitze erstreckt sich über bequeme Feldwege, aber auch steilen Anstiegen auf Felsen.
  • Foto: Herbert Mayr

Am Gipfel angekommen, genießt man jedoch eine traumhafte Aussicht über den Schwarzwald und die Gebirgsuppen ringsum bis über die Silvretta in die Schweiz. Danach geht es am Berggasthof Ugaalpe vorbei zur Bergbahn nach Damüls. Wenn es im Sommer untertags zu heiß ist, gibt es ein besonderes Schauspiel bei Nacht zu beobachten. Bei Einbruch der Dunkelheit entzündet die Bergrettung auf der Mittagsspitze ein großes Höhenfeuer. Der Uga-Express ist zu diesem Anlass von 18:30 Uhr bis 23:00 Uhr in Betrieb.

In den luftigen Höhen der Damülser Mittagsspitze genießt man rundum eine besonders schöne Aussicht.  | Foto: Freytag & Berndt, Wien
  • In den luftigen Höhen der Damülser Mittagsspitze genießt man rundum eine besonders schöne Aussicht.
  • Foto: Freytag & Berndt, Wien

Steiermark: 3-Seen-Blick

  • Gehzeit: 4h30
  • Höhenunterschied: 440m
  • Für Kinder geeignet

Ein wirklicher Geheimtipp ist die "3-Seen-Blick" Wanderung im Toten Gebirge. Die Route ist nicht markiert, aber trotzdem ausreichend beschildert. Vom größten See der Steiermark, dem Grundlsee, geht es hinauf durch den Wald ins tote Gebirge. Schon nach dem ersten Anstieg wird man mit einem prächtigen Blick über den See belohnt. Schon bald danach folgt ein wunderschöner Blick über den kleineren Toplitzsee.

Der Toplitzsee ist ein wenig bekannter, aber wunderschöner See im steirischen Salzkammergut.
  • Der Toplitzsee ist ein wenig bekannter, aber wunderschöner See im steirischen Salzkammergut.
  • hochgeladen von Hannes Brandstätter

Der Weg führt großteils durch den Wald, ist also immer schön schattig und kühl. Gegen Ende der Wanderung muss man mithilfe eines Stahlseils eine versicherte Felsrippe queren. Die Wanderung ist dennoch im Allgemeinen für alle mit guter Kondition und Spaß am Wandern machbar. Dann nach etwa 400 Höhenmetern und circa vier Stunden erreicht man den Aussichtspunkt, von dem man Grundlsee, Toplitzsee und Kammernsee bestaunen kann.  Zurück geht es über die Aufstiegsroute. An heißen Tagen bietet der Grundlsee dann die perfekte Möglichkeit sich nach einer anstrengenden Wanderung abzukühlen. 

Weitere Wandertipps: Rother Bergverlag Wanderführer 

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