Wirtschaft
BIP legt 2,5 Prozent zu – Inflation klettert auf 7,2 Prozent
Österreichs Wirtschaft ist gut ins neue Jahr gestartet, wie die am Freitag veröffentlichte Schnellschätzung des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) ergab. Demnach legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den ersten drei Monaten des Jahres im Vergleich zur Vorperiode um 2,5 Prozent zu. Unterdessen kletterte die Inflation im April laut Schätzung der Statistik Austria auf 7,2 Prozent und damit den höchsten Wert seit Oktober 1981.
ÖSTERREICH. Die österreichische Wirtschaftsleistung zog zwischen Jänner und März 2022 kräftig an. Neben Zuwächsen in den Dienstleistungsbereichen sorgte die positive Entwicklung in der Industrie und dem Bauwesen für Wachstum. Auf der Nachfrageseite verzeichneten sowohl der Außenhandel als auch die Investitionen eine positive Dynamik. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte stagnierten.
Höchste Inflation seit über 40 Jahren
Unterdessen kletterte die Inflationsrate im April voraussichtlich auf 7,2 Prozent, wie aus Berechnungen von Statistik Austria im Rahmen einer Schnellschätzung hervorgeht. "Neben den weiterhin inflationsbestimmenden Preisanstiegen bei Treibstoffen und Energieprodukten geht auch von Nahrungsmitteln ein zusätzlicher preissteigender Effekt aus", so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Die Teuerungen erreichten damit den höchsten Wert sei über 40 Jahren. Bei 7,2 Prozent lag die Inflation in Österreich das letzte Mal im Oktober 1981. Noch höher war sie davor im April 1981 mit 7,4 Prozent, hieß es vonseiten der Statistik Austria auf APA-Anfrage.
BIP stieg 8,7 Prozent im Jahresvergleich
Laut ersten Berechnungen stieg das BIP zwischen Jänner und März 2022 um 2,5 Prozent gegenüber dem letzten Quartal des Vorjahres. Im Vergleich zum selben Zeitraum des letzten Jahres, also Jänner bis März 2021, stieg das BIP sogar um 8,7 Prozent. Damals befand sich Österreich allerdings gerade im dritten Lockdown, was die Wirtschaft entsprechend belastete.
Getragen wurde das Wirtschaftswachstum vor allem von der Industrie und der Baubranche. Die Wertschöpfung in der Industrie stieg in den ersten Monaten des Jahres um 4,0 Prozent, in der Bauwirtschaft um 2,6 Prozent. Auch im Dienstleistungssektor erhöhte sich die Wertschöpfung. Im Bereich Handel, Beherbergung, Gastronomie und Verkehr stieg sie um 3,1 Prozent. Bei den sonstigen Dienstleistungen, darin enthalten sind persönliche Dienstleistungen, Kunst, Unterhaltung und Erholung, betrug der Zuwachs sogar 9,7 Prozent.
Konsum privater Haushalte stagniert
Auf der Nachfrageseite verzeichneten sowohl der Außenhandel als auch die Investitionen eine positive Dynamik. Insgesamt stiegen die Exporte um 4,1 Prozent und die Investitionen um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Die Konsumnachfrage der privaten Haushalte stagnierte hingegen. Auch der öffentliche Konsum wurde nach drei von Zuwächsen geprägten Quartalen aktuell nicht mehr ausgeweitet.
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