Keine Einigung in Sicht
KV-Verhandlungen der Metaller erneut abgebrochen

Auch in der siebenten Runde der Kollektivvertragsverhandlungen in der metalltechnischen Industrie konnte keine Einigung erzielt werden. | Foto: Pixabay
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Nach einer Streikwoche gingen die Metaller am Montag in neuerliche KV-Verhandlungen. Doch auch in der siebenten Runde konnte keine Einigung erzielt werden. Laut den Arbeitgebern wurden die Gespräche "einseitig von den Gewerkschaften abgebrochen". Nun trifft Kampfansage auf Kampfansage.

ÖSTERREICH. Zum nunmehr siebenten Mal verhandelten die Sozialpartner darüber, um wie viel die Löhne und Gehälter der insgesamt rund 200.000 Beschäftigten der metalltechnischen Industrie heuer steigen sollen. Doch anstatt eine Annäherung zu finden, scheinen sich die Fronten noch weiter verhärtet zu haben. "Das Verhalten der Gewerkschaften ist absurd, das versteht niemand mehr", kritisierte Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie. Die Arbeitgeber wären laut Knill zu Erhöhungen bereit gewesen, "wenn wir im Rahmenrecht eine Verbesserung erzielt hätten. Die Gewerkschaften fordern nun für drei von vier Beschäftigten sogar eine Erhöhung über 11,6 Prozent. Das ist grotesk. Wir bieten weiterhin im Schnitt 8,2 Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung", so der Arbeitgeber-Vertreter.

Die Gewerkschaften forderten bereits in den vergangenen Gesprächsrunden ein Plus von 11,6 Prozent. Demgegenüber boten die Arbeitgeber zuletzt eine gestaffelte Erhöhung von im Schnitt 6,0 Prozent sowie eine steuerbefreite Einmalzahlung von netto 1.200 Euro an. Die Inflation betrug in den vergangenen zwölf Monaten 9,6 Prozent.  

Kampfansagen auf beiden Seiten

"Mit ihrer kompromisslosen Vorgangsweise haben sich die Gewerkschaftsvertreter in eine Sackgasse manövriert und sind dort steckengeblieben. Wir lassen uns von weiteren Streiks und Machtdemonstrationen nicht beeindrucken. Unser Angebot steht, wir sind weiterhin verhandlungsbereit und haben weitere Termine vorgeschlagen", ließ Knill wissen.

Die Gewerkschaften zeigten sich bereits im Vorfeld der heutigen Gesprächsrunde kampfbereit: "Wenn wir heute zu keinem Ergebnis kommen, werden die Kampfmaßnahmen ausgeweitet", kündigte PRO-GE-Chefverhandler Reinhold Binder bereits Montagfrüh im "Ö1-Morgenjournal" an. 

Betriebsversammlungen in Handel und Sozialwirtschaft

Die Kollektivvertragsverhandlungen gestalten sich heuer – nicht nur in der metalltechnischen Industrie – besonders schwierig. Im Handel nahmen die Gewerkschaft nach drei ergebnislosen Gesprächsrunden die zwischenzeitlich unterbrochenen Betriebsversammlungen wieder auf, um, wie es hieß, Beschlüsse für Streikmaßnahmen zu fassen.

Auch in der Sozialwirtschaft konnten sich die Sozialpartner in bisher zwei Verhandlungsrunden nicht einigen. Bei einer am Montag abgehaltenen Betriebsrätekonferenz wurden ebenfalls Betriebsversammlungen beschlossen. Auch hier wollen die Gewerkschaften bereits vorsorglich Streikbeschlüsse fassen.

"Konstruktive Gespräche" im Metallgewerbe

Aber auch Durchbrüche wurden in den vergangenen Wochen vermeldet, etwa bei den Bäckern oder den Brauereien. Auch im Metallgewerbe stehen die Zeichen auf einen baldigen Abschluss. Nach einer ersten Verhandlungsrunde am heutigen Montag zeigte sich die Gewerkschaft jedenfalls zuversichtlich: "Das sozialpartnerschaftliche Gespräch zwischen der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE) und den Arbeitgebern verlief sehr konstruktiv und auf Augenhöhe. Während bei den Verhandlungen in der Industrie mehrere Wochen hindurch ein völlig unzureichendes Angebot nach dem anderen gelegt wurde, signalisierten die Arbeitgeber des Metallgewerbes bereits in dieser ersten Runde ein respektvolles Entgegenkommen im Zuge der weiteren Gespräche", hieß es in einer Aussendung.    

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