Kein Mittagessen am Mittwoch
Nächster Streik bei Lieferando und Foodora

Obwohl die Fahrradbotinnen und -boten bereits im März erste Warnstreiks und Proteste abgehalten haben, herrscht bei den laufenden Kollektivvertragsverhandlungen weiterhin Stillstand. Für kommenden Mittwoch wurde nun in den Landeshauptstädten Wien, Graz, Innsbruck und Klagenfurt ein neuerlicher Streik angesetzt. | Foto: EVA MANHART / APA / picturedesk.com
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  • Obwohl die Fahrradbotinnen und -boten bereits im März erste Warnstreiks und Proteste abgehalten haben, herrscht bei den laufenden Kollektivvertragsverhandlungen weiterhin Stillstand. Für kommenden Mittwoch wurde nun in den Landeshauptstädten Wien, Graz, Innsbruck und Klagenfurt ein neuerlicher Streik angesetzt.
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Obwohl die Fahrradbotinnen und -boten bereits im März erste Warnstreiks und Proteste abgehalten haben, herrscht bei den laufenden Kollektivvertragsverhandlungen weiterhin Stillstand. Für kommenden Mittwoch wurde nun in den Landeshauptstädten Wien, Graz, Innsbruck und Klagenfurt ein neuerlicher Streik angesetzt.

ÖSTERREICH. Selbst Kochen lautet das Motto für das Mittagessen am Mittwoch, wenn die Essenzustellerinnen und -zusteller von 11 Uhr bis 14:30 Uhr ihre Arbeit niederlegen. In Wien wird dann bei Lieferando und Foodora gestreikt; in Graz, Innsbruck und Klagenfurt in den Lieferando Hubs. Als Grund dafür gibt der Gewerkschaftsbund (ÖGB) in einer Aussendung den Stillstand bei den KV-Verhandlungen an: "Die Arbeitgeber und die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) haben sich seit Mitte März keinen Millimeter in den Verhandlungen bewegt. Sie verweigern den rund 2.000 Beschäftigten, für die der KV gilt, nach wie vor eine volle Abgeltung der Inflation", kritisiert Markus Petritsch, Vorsitzender des Fachbereichs Straße in der Gewerkschaft vida.

Von 11 Uhr bis 14:30 Uhr wird in Wien bei Lieferando und Foodora gestreikt; in Graz, Innsbruck und Klagenfurt in den Lieferando Hubs.  | Foto: EVA MANHART / APA / picturedesk.com
  • Von 11 Uhr bis 14:30 Uhr wird in Wien bei Lieferando und Foodora gestreikt; in Graz, Innsbruck und Klagenfurt in den Lieferando Hubs.
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"Warten auf eine wertschätzende Lohnerhöhung"

Petritsch hegt den Verdacht, dass die WKÖ die Verhandlungen bewusst in die Länge ziehe, sodass die Gewerkschaftsforderung im Vergleich zu den aktuell niedrigeren Preissteigerungen hoch anmute. "Die Verhandlungen laufen aber schon seit Monaten und die zugrunde liegende durchschnittliche Inflation war 2023 eben viel höher als heute", so der vida-Gewerkschafter.

Das Angebot der Arbeitgeber liege demnach weiterhin bei einer Lohnerhöhung von 5,8 Prozent. Das decke aber nicht die von der Gewerkschaft geforderte rollierende Inflation in Höhe von 8,7 Prozent ab. "Seit Monaten warten unsere Kolleginnen und Kollegen jetzt auf eine wertschätzende Lohnerhöhung. Wir fordern den Sozialpartner auf, endlich ein faires Angebot auf den Tisch zu legen, wie dies etwa bereits die Beschäftigten in der Hotellerie und Gastronomie erhalten haben. Dort werden ab Mai 2025 auch 2.000 Euro Bruttomindestlohn überschritten", so Petritsch, der betont, dass die Gewerkschaft weiterhin verhandlungsbereit bleibe. 

Das Angebot der Arbeitgeber liege laut der Gewerkschaft weiterhin bei einer Lohnerhöhung von 5,8 Prozent. | Foto: Gewerkschaft Vida
  • Das Angebot der Arbeitgeber liege laut der Gewerkschaft weiterhin bei einer Lohnerhöhung von 5,8 Prozent.
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"Knapp an der Armutsgrenze"

Auch Toni Pravdic, KV-Verhandlungsleiter der Gewerkschaft vida, erklärte, dass es nicht einzusehen sei, dass Beschäftigten, "die bei jedem Wetter mit durchschnittlich 15.000 geradelten Kilometern im Jahr einmal die halbe Erdkugel umkreisen, nicht einmal ein voller Teuerungsausgleich vergönnt werde". Der Monatslohn in der Branche liege mit 1.730 Euro brutto bei einer 40-Stunden-Woche netto knapp an der aktuellen Armutsgrenze. "Bei der Forderungen nach einer Teuerungsabgeltung für die Fahrradbotinnen und -boten reden wir nicht von Luxus oder von Geld auf die Seite legen. Wir reden hier vielmehr davon, dass Arbeit nicht arm machen darf und ein gutes Leben ermöglichen soll", bekräftigt Pravidc. 

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