Trotz Bio-Trend
Nur 7,4 Prozent Biofleischanteil in Österreich

- Bio wird in Österreich immer selbstverständlicher, doch die Bereiche schwanken stark
- Foto: Tetiana Chernykova / dpa Picture Alliance / picturedesk.com
- hochgeladen von Thomas Fuchs
Bio wird in Österreich immer selbstverständlicher, doch die Bereiche schwanken stark: So ist der Anteil bei Fleisch mit 7,4 Prozent immer noch verschwindend gering, bei Milch mit 30 dagegen deutlich ausgeprägter.
ÖSTERREICH. Biologische Lebensmittel haben in Österreich seit Jahrzehnten einen außergewöhnlich hohen Stellenwert, selbst für Maßstäbe in Europa, wo Bio weithin angebaut wird: Im Jahr 2024 lag weltweit die der Bioanteil der Anbaufläche in Liechtenstein 44,6 Prozent, gefolgt von Österreich mit 27,3 Prozent und dann Uruguay mit 25,4 Prozent sowie Estaldn mit 22,9 Prozent. Das geht aus den Zahlen des Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) hervor.
Sowohl mengenmäßig (+5,5 Prozent) als auch wertmäßig (+3,7 Prozent) wuchs der Bio-Markt 2024 deutlich im Vergleich zum Vorjahr 2023, was sich in einem neuen Allzeithoch an gekaufter Bio-Menge und Bio-Umsätzen niederschlägt, informiert die RollAMA (rollierende Agrarmarktanalyse). Der Bio-Anteil der Umsätze mit Lebensmitteln im Supermarkt blieb im Vergleich zum Vorjahr aber stabil.
Kein Einfluss der Saison auf Biotrend
13 Prozent aller Lebensmitteleinkäufe sind mittlerweile Bio - ein Höchststand. "Die Schwankungen in den einzelnen Quartalen sind im Gegensatz zu den Vorjahren gering, was darauf hindeutet, dass Bio keinen Saisonen folgt, sondern ganzjährig eine hohe Bedeutung beim Lebensmitteleinkauf aufweist", informiert die RollAMA.
Barbara Köcher-Schulz, Bio Marketingmanagerin der AMA-Marketing:
„Die aktuellen Zahlen bestätigen eindrucksvoll, dass Bio längst kein Nischenprodukt mehr ist, sondern fester Bestandteil des Alltags vieler Menschen. Das wachsende Bewusstsein für Nachhaltigkeit, Qualität und Tierwohl treibt diese Entwicklung weiter voran. Wir sind überzeugt, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzen wird und Bio für noch mehr Konsumentinnen und Konsumenten zur ersten Wahl wird."
Die RollAMA-Daten zeigen allerdings deutliche Unterschiede zwischen den Warengruppen: Trinkmilch nimmt mit fast 30 Prozent Bio-Anteil am Umsatz eine Spitzenposition ein, gefolgt von Joghurt und Eiern, die ebenfalls überdurchschnittlich stark nachgefragt werden. Im Bereich Obst, Gemüse und Kartoffeln bleibt die Bio-Entwicklung auch stabil. Stark steigende Anteile zeigen sich laut Daten bei Bio-Mehl.
Der Markt für Biofleisch ist im Jahr 2024 laut RollAMA zwar weitergewachsen, aber der Bioanteil liegt mit 7,6 Prozent noch auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Die RollAMA-Zahlen belegen aber eine steigende Nachfrage nach Biofleisch.
340 euro pro Jahr für Bio
Im Durchschnitt wurden laut RollAMA 66,1 kg Bio-Lebensmittel pro Jahr gekauft, die sich auf 58,5 Bio-Einkäufe pro Haushalt verteilten. Die jährlichen Ausgaben für Bio stiegen auf durchschnittlich 340 Euro pro Haushalt - auch das laut Bericht ein neuer Rekord.
Ältere für Qualiät, Jüngere für Nachhaltigkeit
Sowohl ältere Konsumentinnen und Konsumenten ab 50 Jahren als auch junge Erwachsene bis 29 Jahren greifen überdurchschnittlich häufig zu Bio, zeigen die RollAMA Daten. Während Ältere offenbar besonderen Wert auf hohe Qualität legen, stehen bei jüngeren Konsumentinnen und Konsumenten die bei Bio-Lebensmitteln verankerten Aspekte Nachhaltigkeit und Tierwohl im Fokus. Kleine Haushalte mit ein bis zwei Personen bevorzugen Bio ebenfalls stärker als große Familien, offensichtlich eine Frage der Verhältnisse Preis zu Menge, vor allem bei teuren Produkten wie Fleisch.
Über die RollAMA
Die RollAMA (rollierende Agrarmarktanalyse) wird von der AMA-Marketing in Zusammenarbeit mit YouGov (vormals GfK) Consumer Panel Austria und KeyQUEST Marktforschung durchgeführt.
Das könnte dich auch interessieren:



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.