Rupprechter: "An die Zeit nach den Sanktionen denken"
Wie Österreich das Beste aus dem Konflikt zwischen der EU und Russland machen will.
MOSKAU. Die EU-Sanktionen gegen Russland in Folge der Ukraine-Krise sowie die russischen Gegenmaßnahmen schlagen nun voll auf unsere Wirtschaft durch: Im Vorjahr sanken die österreichischen Exporte nach Russland um 38,5 Prozent.
In der Landwirtschaft ist die Lage noch dramatischer. Die Agrarexporte nach Russland gingen in den vergangenen zwei Jahren um 50 Prozent zurück, wie uns Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter bei seiner Moskau-Reise mit Bundespräsident Heinz Fischer in der Vorwoche bestätigte.
Den Kontakt aufrechterhalten
Rupprechter will gerade deshalb mit den Russen im Gespräch bleiben und traf sich mit Präsident Wladimir Putin und seinem russischen Gegenüber Alexander Tkatschow. „Irgendwann wird das Embargo fallen. Und dann sind wir wieder voll da“, so Rupprechter zu den Regionalmedien Austria.
Vereinbart wurde deshalb, dass bei einem Auslaufen des russischen Embargos am Tag X sofort wieder österreichische Produkte zugelassen werden. Dazu ist die neuerliche Zertifizierung der Exportbetriebe durch die russischen Behörden notwendig. Für diesen Fall des Falles sollen Vertreter der zuständigen Veterinärbehörden im Juli nach Österreich kommen.
Agrarkongress geplant
Für den Herbst plant Rupprechter mit der Wirtschaftskammer einen russisch-österreichischen Agrarkongress. Auf österreichischer Seite sollen dabei alle Unternehmen im österreichischen Agrarcluster (derzeit über 100) teilnehmen.
Russland ist nach wie vor an Projekten im Bereich Viehzucht oder Weinbau, an den österreichischen Expertisen im biologischen Landbau sowie an Joint Ventures bei Agrar- und Umwelttechnologie interessiert. Ein Signal ist auch, dass Rupprechter wieder einen Agrarattaché nach Moskau entsendet. Der Posten war zuletzt nicht besetzt.
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