Corona
Skandalgebeutelter Maskenhersteller Hygiene Austria ist pleite

Verdacht auf Lohndumping, Konsumententäuschung und Steuerhinterziehung – der Mund-Nasen- und FFP2-Schutzmasken-Produzent Hygiene Austria war in den vergangenen Jahren mit vielen Skandalen konfrontiert. Nun musste das Unternehmen mit Sitz in Wiener Neudorf Insolvenz anmelden.  | Foto: pixabay.com
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Verdacht auf Lohndumping, Konsumententäuschung und Steuerhinterziehung – der Mund-Nasen- und FFP2-Schutzmasken-Produzent Hygiene Austria war in den vergangenen Jahren mit vielen Skandalen konfrontiert. Nun musste das Unternehmen mit Sitz in Wiener Neudorf Insolvenz anmelden. 

NIEDERÖSTERREICH. Über die 100-Prozent-Tochter des Wäscheherstellers Palmers wurde am Landesgericht Wiener Neustadt ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet, wie der Gläubigerschutzverband KSV1870 am Montag bekannt gab. Der entsprechende Gerichtsbeschluss sei bereits am Freitag gefasst worden. 

Wie der KSV1870 weiters bekannt gab, biete die Hygiene Austria im Zuge des Insolvenzverfahrens nun allen unbesicherten Insolvenzgläubigern eine Zahlungsquote von 20 Prozent. Diese sei binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplanes zahlbar, wobei es sich herbei vorerst um das gesetzliche Mindestangebot handle.

Ursprünglich wurde die Schuldnerfirma Hygiene Austria LP GmbH zu Beginn der Covid-19-Pandemie als Joint Venture von Lenzing und Palmers gegründet. | Foto: Hygiene Austria LP GmbH
  • Ursprünglich wurde die Schuldnerfirma Hygiene Austria LP GmbH zu Beginn der Covid-19-Pandemie als Joint Venture von Lenzing und Palmers gegründet.
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Maskenzukauf aus China

Ursprünglich wurde die Schuldnerfirma Hygiene Austria LP GmbH zu Beginn der Covid-19-Pandemie als Joint Venture von Lenzing und Palmers gegründet, um die Versorgungssicherheit für persönliche Schutzausrüstung in Österreich zu gewährleisten. Schon bald sorgte das Unternehmen jedoch für Aufregung, als öffentlich bekannt wurde, dass die Hygiene Austria Schutzmasken aus China angekauft, umetikettiert und als "made in Austria" verkauft hatte.

Hygiene Austria gibt Zukauf von China-Masken zu

Vorwürfe der Steuerhinterziehung

Dabei handelte es sich jedoch nicht um den einzigen Skandal der Hygiene Austria. So ortete die Arbeiterkammer (AK) Lohndumping, da von 200 Beschäftigten nur elf fix bei dem Unternehmen angestellt gewesen seien. Ein Leiharbeiter kritisierte zudem, dass die Firma Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie "Sklaven oder Tiere" behandelt habe. 

Im August 2022 erschütterte das Unternehmen ein Finanzskandal, als der Verdacht auf Steuerhinterziehung aufkam. So wurden Vorwürfe laut, dass Palmers mindestens 693.000 Euro an Zoll und Einfuhrumsatzsteuer beim Import von Schutzmasken aus China über Palmers Deutschland hinterzogen haben soll. Sowohl Palmers als auch Hygiene Austria wiesen die Vorwürfe damals zurück. 

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