Umfrage
Sonntagsöffnung im Advent kommt nicht gut an

Am ehesten noch sollten Supermärkte an den Adventsonntagen offen halten, so die Meinung der Befragten. | Foto: Archiv/Maria Schweinester (Symbolfoto)
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  • Am ehesten noch sollten Supermärkte an den Adventsonntagen offen halten, so die Meinung der Befragten.
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Der zweite Lockdown trifft ganz besonders  die heimische Gastronomie und den Handel – massive wirtschaftliche Einbußen sind hier vorprogrammiert. Zumindest für den Handel könnte eine mögliche Öffnung von Geschäften an den beiden Adventsonntagen nach dem Lockdown etwas Abhilfe schaffen, wie aktuell in Österreich diskutiert. Doch wie sieht das die Bevölkerung? Eine Umfrage dazu gibt Aufschluss. Und Handeslvertreter appellieren an Online-Player, den Black Friday zu verbieten.

ÖSTERREICH. Rund um die Sonntagsöffnung, wie von WLÖ-Präsident Harald Mahrer vorgeschlagen, ist eine heiße Diskussion entbrannt. Wäre diese Regelung im Sinne der heimischen Bevölkerung und würde die Chance auf einen sonntäglichen Shopping-Trip überhaupt genutzt werden? Dieser Frage geht das Online Research Institut Marketagent im Rahmen einer repräsentativen Umfrage nach. Das Fazit: Obwohl sie so manchen Vorteil erkennen, überwiegen bei den Befragten in erster Linie Sorge und Skepsis hinsichtlich dieser erweiterten Öffnungszeiten. Auch die Inanspruchnahme der zusätzlichen Einkaufsgelegenheiten würde sich – aus heutiger Sicht – in Grenzen halten.

Nur jeder Dritte für Sonntagsöffnung im Advent

Den Sonntagsöffnungszeiten als gewisse Form der Kompensation entgangener Umsätze begegnen die Österreicher tendenziell mit Abneigung: Nur gut jeder Dritte befürwortet die Ausnahmeregelung an den zwei Adventsonntagen nach dem Lockdown. Die übrigen knapp zwei Drittel können dem Vorschlag indes wenig abgewinnen.

„Vorteile? Gibt’s nicht“

Gut drei von zehn Befragten gehen noch einen Schritt weiter und lassen kein gutes Haar an der Idee der Sonntagsöffnungszeiten. „Vorteile? Gibt’s nicht“, lautet ihr schlichtes Urteil. Die übrigen sehen jedoch durchaus positive Aspekte. Auch bei unserer Umfrage sind fast 70 Prozent gegen Öffnungen an diesen Sonntagen bzw. längere Öffnungszeiten (siehe unten).

Die ablehnenden Argumente überwiegen bei der Umfrage zu Sonntagsöffnungszeiten im Advent | Foto: marketagent
  • Die ablehnenden Argumente überwiegen bei der Umfrage zu Sonntagsöffnungszeiten im Advent
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Die Befragten sorgen sich dabei besonders um die Handelsangestellten: Je knapp sechs von zehn  befürchten einen negativen Einfluss auf deren Familienleben sowie eine allgemein stärkere Belastung. Zudem ist den Österreicherinnen und Österreichern ihr Sonntag als wöchentlicher „Ruhetag für alle“ heilig. Dass dieser verloren gehen könnte, ist für 58 Prozent nicht vorstellbar.

Schritt Richtung "Konsumgesellschaft"

In Folge stellt die Aussicht auf eine zeitlich begrenzte Sonntagsöffnung im Advent für die Hälfte auch eine ernstzunehmende Gefahr dar, dass sich daraus reguläre Sonntagsöffnungszeiten entwickeln könnten, erklärt Lisa Patek, Marketingleiterin von Marketagent. Kritik üben vier von zehn außerdem an dieser Regelung als weiteren Schritt in Richtung „Konsumgesellschaft“. Nur 6 Prozent können gar keinen Nachteil an einer möglichen Öffnung des Handels an den beiden Sonntagen nach dem Lockdown ausmachen.

Streit um Sonntagsöffnung und längere Öffnungszeiten

Um fairere Verhältnisse für den aktuell geschlossenen Handel zu schaffen, wäre jedoch eine andere Maßnahme für etwas mehr als jeden zweiten Österreicher während des Lockdowns vorstellbar: Während Elektrohandel, Baumarkt und Co. geschlossen sind, verkauft so manches Lebensmittelgeschäft auch Non-Food-Artikel – ein Nachteil für die spezialisierten Fachläden. Die Hälfte der Befragten plädiert hier für einen Verzicht auf den Verkauf derartiger Waren durch den Lebensmittelhandel, die andere Hälfte sieht dazu jedoch keinen Anlass.

Der ACSP (Austrian Council of Shopping Places) beteiligt sich am "nationalen Schulterschluss" von Händlern, Einkaufsstraßen und Shopping Centern und sieht der Wiedereröffnung am 7.12.2020 voller Zuversicht entgegen. In Solidarität mit den Händlern, die durch die Covid 19-Maßnahmen beeinträchtigt wurden, und in der Sorge vor weiteren restriktiven Maßnahmen sei man bereit, aktiv einige Maßnahmen freiwillig umzusetzen, wie beispielsweise strikte und verstärkte Umsetzung der sanitären, hygienischen und Sicherheitsmaßnahmen oder Entzerrung der Kundenströme, damit sich die Kunden dezidiert über den gesamten Tag verteilen.

Black Friday auf dem 11.12.2020 verschieben

Der ACSP tritt für Sonntagsöffnungen für 13. und 20.12.2020 – auf freiwilliger Basis (seitens der Mieter/Pächter und Mitarbeiter) ein, sowie für die Erweiterung der Öffnungszeiten unter der Woche. und am Samstag. Zudem appelliert der ACSP an die Online-Player, dass sie Black Friday verschieben (wie in Frankreich vereinbart).

Black Friday 2020 in Österreich komplett digital

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