Reparaturbonus, Repair-Cafés
Soviel CO2 sparen wir durch Reparieren ein

"Reparieren statt Wegwerfen": Unter diesem Motto stellt die Bundesregierung seit nunmehr zwei Jahren den Reparaturbonus zur Verfügung. Und "ReUse Austria" öffnet regelmäßig neue Standorte in ganz Österreich für "Repair Cafés". Bei einem gemeinsamen Termin von Umwelt- und Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne), der Umweltberatung und Re-Use Austria in der Zentrale der Helvetia Versicherung schlüsselten Expertinnen und Experten das Einsparungspotential durch Reparieren auf.

ÖSTERREICH. "Durch Reparieren statt Wegwerfen kann jede und jeder konkret mithelfen, den Ressourceneinsatz und die Emissionen zu minimieren – so sparen wir gemeinsam Rohstoffe und Energie", so Umweltministerin Leonore Gewessler, die auf Anfrage am Rande einer Repair Café-Eröffnung im Gebäude der Helvetia Versicherung im Herzen Wiens Abfallvermeidung genauso wie bewussten Konsum als "einen essenziellen Beitrag zum Klimaschutz" sieht, den "wirklich alle leisten können".

Monatlich wird Reparaturbonus 50.000 Mal genutzt

Mit dem Reparaturbonus, der vor zwei Jahren eingeführt wurde, und über den aus Bundesmitteln 50 Prozent der Reparaturkosten bezahlt werden, kann sich jede und jeder Österreicher bis zu 200 Euro sparen. Im Monat werde der Bonus rund 50.000 Mal bei einem der 3.500 Betriebe, die an Bord sind, eingelöst, weiß Gewessler zu berichten. Seit Bestehen des Bonus sei dieser bereits rund 850.000 Mal eingelöst worden, erzählte die Ministerin. Übrigens: Auch für Kostenvoranschläge werden bis zu 30 Euro übernommen. Nach Betrugsfällen wurde das System überarbeitet um im September 2023 neu aufgelegt.

"Right to repair"

Gewessler sprach auch die Kreislaufstrategie der Regierung sowie das EU-weit geplante "Right to repair" an, bei dem es darum geht, die Reparaturfähigkeit von Gegenständen verpflichtend einzuführen. Matthias Neitsch von Re-Use Austria rechnete vor: Würden alle Geräte aus vier Produktgruppen in Europa ein Jahr länger als bisher genutzt werden, könnte man damit vier Millionen Tonnen CO2 einsparen.

Im Monat wird der Reparaturbonus der Regierung rund 50.000 Mal bei einem der 3.500 Betriebe, die an Bord sind, eingelöst. | Foto: Martin Baumgartner
  • Im Monat wird der Reparaturbonus der Regierung rund 50.000 Mal bei einem der 3.500 Betriebe, die an Bord sind, eingelöst.
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Auf die Frage, an welchen Schrauben jede:r Österreicher:in noch zusätzlich drehen kann, um etwas für den Klimaschutz zu tun, meinte Gewessler gebenüber MeinBezirk.at: 

Gerade die aktuellen Krisen zeigen, dass der sorgsame Umgang mit Ressourcen wichtiger denn je ist. Den Menschen in Österreich ist das klar. Wir wollen unabhängig werden von fossilen Energieimporten und nicht weiter unsere Umwelt zerstören. Gleichzeitig wollen wir die Menschen, die schon unter der Teuerung leiden, in schwierigen Zeiten auch nicht überfordern, sondern unterstützen. Da gibt es so vieles, das für jede und jeden ganz einfach umsetzbar ist! Stichwort Energie sparen: hier kann jeder Mensch effizienter werden durch einfache Dinge wie richtig heizen und lüften, Standbys abdrehen und vieles mehr. Jeder Beitrag zählt, und sei er auch noch so klein. 

402 Tonnen Co2 eingespart

Ob Toaster, Nachttischlampe, Radio, zerrissene Jeans oder Staubsauger: Österreichweit gibt es bereits 98 Initiativen von kostenlosen "Repair Cafés", die an 210 Standorten 901 Veranstaltungen organisiert haben, wo vor allem Ehrenamtliche Alltagsgegenständen, Geräten und Kleidung ein zweites Leben schenken. Hier heißt es Wiederverwenden statt Wegwerfen. Bei den Cafés geht es vor allem darum, gemeinschaftlich zu reparieren, und nicht, gewerblichen Betrieben Konkurrenz zu machen. 

Bereits 84.500 Kilogramm Abfälle konnten so vermieden, 402.000 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden, erläuterte Neitsch. Die Reparaturquote liege bei 80 Prozent - manchmal gelinge es nicht, ein altes Gerät zu reparieren. 2023 wurden bei den versicherten Repair Cafés bereits knapp 14.600 Reparaturversuche in rund 900 Events begleitet – "also mehr als 40 Prozent mehr als im Vorjahr", so Neitsch.  Insgesamt zählt die Initiative "Repair Cafües 1.602 Freiwillige.

Wohin steuert Österreich im Bereich Klimaschutz?

Gewessler betonte auf die Frage, wohin Österreich bei Klimaschutz hinsteuere, dass die Klimakrise eine der größten Herausforderungen unserer Zeit sei – in Österreich und global: "Wir haben ein klares Ziel: Klimaneutralität 2040. Die Energiewende zu schaffen – im Verkehr, im Gebäudebereich, in der Industrie, im Energiesystem –, wird eine gemeinsame Kraftanstrengung. Da müssen alle mittun; die Politik, die Wirtschaft und auch jede:r einzelne. Das wissen und verstehen die Menschen in Österreich. Daher freue ich mich über jede Person, die etwas beiträgt und unterstütze auch gerne Initiativen, die wiederum den Menschen dabei helfen, etwas für unsere Umwelt zu tun."

Mehr Infos: reparaturbonus.at

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