Staatssekretär Harald Mahrer über Unternehmergeist, Crowdfunding und neue Jobs

"Besonders über die Lohnnebenkosten müssen wir etwas für die Gründer tun", sagt Staatssekretär Harald Mahrer. | Foto: Bundesministerium für Wissenschaft und Wirtschaft
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Sie wollen Österreich zum Land der Gründer in der EU machen. Hand auf’s Herz: Das klingt politisch gut – aber wir sind doch kein Land der Gründer und Unternehmer.
Harald Mahrer: Das sehe ich anders. Sechs von zehn Euro der Bruttowertschöpfung erzielen wir durch Export im Ausland. Unsere Produkte sind also sehr gefragt. Weil dahinter ein innovativer Unternehmergeist steckt.

Müssten bei einer Gründeroffensive nicht alle Sozialpartner eingebunden werden, damit sich der Spirit in diesem Land ändert?
Das geschieht bereits. Und ich freue mich, dass bei allen Sozialpartnern schon intensiv darüber nachgedacht wird. Denn alle sind sich bewusst, dass wir jetzt dringend neue Wirtschaftsimpulse brauchen, die Arbeitsplätze schaffen.

Viele Gründer klagen über die von Beginn an hohe Steuerlast. Idee: Steuern für die Gründer runter, dafür weniger Förderungen.
Es gibt dazu viele spannende Ideen. Faktum ist, dass wir besonders über die Lohnnebenkosten etwas für die Gründer tun müssen. Nicht zuletzt auch deswegen, weil man sie so eher motivieren kann, Mitarbeiter einzustellen.

Nur 14 Prozent aller Gründer kommen aus dem Bereich der Informationstechnologie. Das klingt nicht nach Zukunft.
Die meisten Gründer kommen hierzulande noch aus den klassischen Bereichen wie Handel und Gewerbe. Aber der Infotech-Sektor wird größer und liegt eindeutig im Trend.


Foto: Thomas Jantzen

Durch die neue Gründeroffensive sollen in den kommenden fünf Jahren insgesamt 100.000 neue Jobs entstehen. Ist das realistisch?
Ja. Schon jetzt starten gut zehn Prozent der Gründer als Teams. Wichtig ist aber, dass wir steuerliche Anreize für die Jungunternehmer schaffen. Dann geht die Rechnung auf.

Das neue Crowdfunding-Gesetz soll auch Jobs bringen?
Das ist unser Ziel. Mit dem Crowdfunding-Gesetz können sich die Bürgerinnen und Bürger einfach und leicht mit kleinen Beträgen bei mittelständischen Unternehmen in ihrer Region beteiligen. Der Vorteil: Die Menschen kennen diesen Unternehmer in ihrer Region meist persönlich. Sie wissen, wie es dem Unternehmen geht und wie der Unternehmer tickt. Das könnte dann zusätzlich im Jahr an die 6.500 neue Jobs bringen. Aber klar ist auch: Crowdfunding ist ein Risiko-Investment und kein Sparbuch.

Danke für das Gespräch.

"Besonders über die Lohnnebenkosten müssen wir etwas für die Gründer tun", sagt Staatssekretär Harald Mahrer. | Foto: Bundesministerium für Wissenschaft und Wirtschaft
"Die meisten Gründer kommen hierzulande noch aus den klassischen Bereichen wie Handel und Gewerbe", sagt Staatssekretär Harald Mahrer. | Foto: Thomas Jantzen

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