Alfred Dorfer gibt letzte Aufführung im Greith-Haus

In "bisjetzt - solo" blickt Alfred Dorfer zurück auf sein Leben, aber nicht auf die eigene Biografie. Das wäre nicht abendfüllend und entspricht auch nicht den hohen Selbsterwartungen eines Alfred Dorfer. Füllend ist der Inhalt des Programms aber ganz sicher auf irgendeine Art und Weise, immerhin spielt es der 55-Jährige mittlerweile seit 2010. Erst zusammen mit Gunkl, mit dem er in "Dorfers Donnerstalk" ein landesweites Fernsehpublikum erstaunte. Seit einiger gibt er, wie der Titel schon anklingen lässt, "bisjetzt - solo" als Ein-Mann-Theaterstück zum Besten.

Ganz eigene Biografie

Dorfer kombiniert, kontrastiert und collagiert mit gewohnt schwarzem Humor Bruchstücke aus seinen Anfängen im "Schlabarett" mit Düringer, Händler und Co., seinen Koproduktionen mit Josef Hader ("Freizeitmesse", "Indien") oder seinem preisgekrönten Kultprogramm "fremd". Das Stück ist aber alles andere ein plattes Best-Of der Dorfer'schen Werke. In flüssiger Dramaturgie komponiert er die verschiedenen Ausschnitte wie ein Theaterstück, würzt sie mit einer ordentlichen Portion Selbstironie und macht daraus tatsächlich irgendwie seine ganze eigene Biografie - wenn auch nur fiktiv. Wobei Dorfer die Grenzen zwischen Kabarett und Theater, zwischen Geschichte und Erlebnis wie kein Zweiter verwischen lässt. "bisjetzt - solo" ist die zielstrebige Spurensuche eines leidenschaftlichen Vordenkers und Nachfragers, der mit verspielten und doch perfekten Wortwitzen unsere Gedanken anregt. Dorfer selbst nennt es eine Werkschau, die Süddeutsche Zeitung beschreibt ihn als den "vielfältigst Begabten unter seinen deutschsprachigen Kollegen". Nicht umsonst wurde der Wiener erst im Vorjahr mit dem Deutschen Kabarett-Preis und dem Schweizer "Cornichon" ausgezeichnet.

Letzte Aufführung

Weil Best-Of's meistens am Ende einer Karriere kommen und das kein Best-Of sein soll, hat Dorfer auch schon das nächste Programm in den Büchern. "und..." heißt das neue Soloprogramm von Alfred Dorfer, das Ende September in St. Gallen in der Schweiz Premiere feiert (in Österreich ab 1. Oktober). Zuvor blickt Dorfer noch ein paar Mal zurück. Am 23. September (20 Uhr) ist er mit "bis jetzt - solo" im Greith-Haus zu Gast. Es stellt die letzte Aufführung des "ewigen" Programms von Dorfer dar, bevor er sich mit dem neuen wieder auf Tour begibt. Wer den Ausnahmekünstler bei seiner Dernière erleben oder sich sein Kultkabarett noch einmal geben will, sollte sich schnell Karten für den letzten Auftritt in St. Ulrich im Greith sichern. Tickets gibt es unter 03465/20200 oder reservierungen@greith-haus.at.