Diakonie de La Tour
Besondere Dienste für besondere Menschen

Das Team der Mobilen Assistenzleistungen in Deutschlandsberg mit Viktoria Krainer, Julia Flesch, Michaela Struber, Magdalena Kopp und Teamleiter Robert Kovacic (v.l.) | Foto: Löschnig
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  • Das Team der Mobilen Assistenzleistungen in Deutschlandsberg mit Viktoria Krainer, Julia Flesch, Michaela Struber, Magdalena Kopp und Teamleiter Robert Kovacic (v.l.)
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Seit 2015 ist die Diakonie de La Tour mit einem Wohnhaus für Menschen mit Behinderung beziehungsweise psychischer Beeinträchtigung in Deutschlandsberg eingerichtet. Neu sind jetzt die mobilen Dienste, die noch mehr Autonomie für Menschen mit besonderen Bedürfnissen ermöglichen.

DEUTSCHLANDSBERG. Mit mehr als 90 Einrichtungen in Kärnten, Osttirol und der Steiermark und rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Diakonie de La Tour eine der größten Sozialorganisationen im Süden Österreichs.

Nach der Auflösung des Landespflegeheimes für psychisch kranke Menschen im Schloss Schwanberg hat die Diakonie de La Tour 2015 auch in Deutschlandsberg eine Stätte für intensivbetreutes Wohnen eingerichtet, nämlich in der Wildbacher Straße 5.

"Diese Enthospitalisierung war erfolgreich. Es leben hier 16 Klientinnen und Klienten vorwiegend höheren Alters mit mehrfachen Behinderungen beziehungsweise psychischen Erkrankungen in vier Wohngruppen, die wir in ihrem Alltag bestmöglich unterstützen. Der Großteil von ihnen ist aus dem ehemaligen Landespflegeheim", betont Georg Klinz, der seit August dieses Jahres die Teamleitung für die Tagesstruktur übernommen hat.

"Wir sind kein stationärer Betrieb, sondern die Menschen erhalten von uns individuelle Unterstützung in ihrem Lebensalltag."
Georg Klinz zur Philosophie der Wohn-Einrichtung der Diakonie in Deutschlandsberg

Ihm zur Seite steht Gabriele Scheucher als Teamleiterin im Wohnbereich. "Das Wohnhaus ist somit voll ausgelastet, während nachfolgende Klientinnen und Klienten auf einer Warteliste vorgemerkt sind", so Scheucher. 

Georg Klinz und Gabriele Scheucher im Wohnhaus der Diakonie de La Tour in der Wildbacher Straße | Foto: Veronik
  • Georg Klinz und Gabriele Scheucher im Wohnhaus der Diakonie de La Tour in der Wildbacher Straße
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Rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in einem multiprofessionellen Team für die Kundinnen und Kunden im Einsatz, um sämtliche Bereich von der Heimhilfe bis zur Diplomkrankenschwester abzudecken.

"Dabei sind auch wir immer auf der Suche nach weiterem Personal für die vielfältigen Aufgabenstellungen im Wohnhaus", lädt Klinz Interessierte ein, sich zu melden.

Annäherung mit den Alpakas bei einem Ausflug mit Klientinnen und Klienten der Diakonie de la Tour | Foto: Diakonie de La Tour
  • Annäherung mit den Alpakas bei einem Ausflug mit Klientinnen und Klienten der Diakonie de la Tour
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Mobile Angebote kommen gut an

Doch es gibt auch Menschen, die sich trotz Beeinträchtigungen mit etwas Unterstützung sehr wohl auch in den eigenen vier Wänden selbst versorgen können. Um diesem Bedürfnis Rechnung zu tragen, ist im Vorjahr das Angebot der mobilen Assistenzleistungen für die ganze Steiermark entwickelt worden und im Juni 2021 an den Start gegangen. Der Sitz in Deutschlandsberg ist zentral am Hauptplatz 38.

Auf diesen vier Säulen basieren die mobilen Assistenzleistungen der Diakonie: 

Wohnassistenz
Für erwachsene Personen mit Behinderungen, die in einer eigenen Wohnung leben und dabei Assistenz benötigen.

Familienentlastungsdienst
Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderungen, die im Familienverbund leben und Unterstützung benötigen, die zur Entlastung des Familiensystems beitragen.

Freizeitassistenz

Für Personen mit Behinderungen ab 15 Jahren, die alleine oder in einer Gruppe etwas unternehmen möchten und dabei begleitet werden wollen. Ziel ist die Förderung der Entscheidungskompetenz und Eigenständigkeit.

Mobile sozialpsychiatrische Betreuung
Für Erwachsene mit psychischen Erkrankungen, die in einer eigenen Wohnung leben und psychosoziale Unterstützung zur Gestaltung einer selbstbestimmten Lebensführung benötigen.

"Jeder Mensch soll sich nach seinen individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten nach selbstbestimmt entfalten können. Mit diesen mobilen Assistenzleistungen schaffen wir Rahmenbedingungen, die ein selbstbestimmtes Leben fördern und geben Unterstützung."
Robert Kovacic, Teamleitung mobile Assistenzleistungen Steiermark 

"Ich war zuvor im Wohnhaus für die Tagesstruktur zuständig, bevor wir ein Konzept für mobileAussistenzleistungen erarbeitet haben. Im Juni des Vorjahres ist die Betriebsbewilligung dafür in Kraft getreten. Jetzt setzen wir die vier Leistungsarten mit einem fünfköpfigen Team im Bezirk Deutschlandsberg in die Praxis um", erklärt Kovacic.

Unterstützung in den eigenen vier Wänden

Dabei wird die mobile sozialpsychiatrische Betreuung am besten angenommen. "Es sind Menschen mit psychischen Beinträchtungen denen wir autonomieorientiert bei der Bewältigung des Alltags unter die Arme greifen. Das können Behördengänge sein, Arztbesuche, Einkäufe oder auch die Strukturierung des Morgens vor dem Start zum Arbeitsplatz", greift Kovacic einige Beispiele aus dem Alltag auf.

Alle diese Leistungen werden über das Steiermärkische Behindertengesetz finanziert, wenn man einen entsprechenden Antrag für den Status als "Mensch mit Behinderung" eingereicht hat. Dazu gibt es je nach Anamnese und Diagnose unterschiedliche Leistungsklassen.

"Dadurch, dass wir Unterstützung vor Ort anbieten findet eine Enttabuisierung von psychisch kranken Menschen statt", streicht Robert Kovacic positiv hervor. In der Steiermark sind es rund 100 Kundinnen und Kunden, die diese mobilen Dienste annehmen, in der Region Leibnitz/Deutschlandsberg derzeit bis zu 40.

Zu Schloss Schwanberg

Übrigens: Schloss Schwanberg ist zwar vor einem Jahr von der Kages an Immovate mit GF Martin Kurschel verkauft worden und sollte zu einer touristischen Hochburg mit mehr als 100 Zimmern, Gastronomie und anderem entwickelt werden, bisher ist man allerdings noch auf der Suche nach einer Betreiberin oder einem Betreiber.

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