Neu eingerichtet
Pflegeverband ist konstituiert, Perisutti Pflegezentrum wird saniert

Der Vorstand des neu gegründeten Pflegeverbandes Deutschlandsberg mit den Bürgermeistern Josef Wallner, LAbg. Andreas Thürschweller, Alois Gangl, Stephan Oswald, Karlheinz Schuster, Alois Resch und Josef Niggas | Foto: MeinBezirk.at
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  • Der Vorstand des neu gegründeten Pflegeverbandes Deutschlandsberg mit den Bürgermeistern Josef Wallner, LAbg. Andreas Thürschweller, Alois Gangl, Stephan Oswald, Karlheinz Schuster, Alois Resch und Josef Niggas
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Die steirischen Sozialhilfeverbände sind mit Ende 2023 Geschichte. Seit Jänner 2023 existiert parallel dazu der neue Pflegeverband, der im Bezirk Deutschlandsberg mit dem Perisutti Pflegezentrum eine Einrichtung führt. In dieser Woche hat bereits die konstituierende Sitzung in Eibiswald stattgefunden, wo derzeit das Perisutti Pflegezentrum um 2,5 Mio. Euro noch bis Ende März eine Generalsanierung erfährt.

BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG. Seit Jahrzehnten gehören alle Gemeinden des Bezirkes Deutschlandsberg – derzeit sind es 15 – dem Sozialhilfeverband Deutschlandsberg an. Seit 2020 war Bürgermeister Stephan Oswald aus St. Stefan ob Stainz Vorsitzender jenes Sozialhilfeverbandes. Vom Land Steiermark ist auf Initiative des Rechnungshofes eine Strukturreform gestartet worden, sodass mit 31. Dezember 2023 die noch bestehenden Sozialhilfeverbände aufgelöst werden und bis dahin parallel zu den neuen Pflegeverbänden geführt werden.

Zur Auflösung der Sozailhilfeverbände

Bei einer Überprüfung des Rechnungshofs regte dieser an, das gesamte System in der Steiermark eingehend zu überprüfen. Daher wurde vom Land eine Strukturreform gestartet, sodass mit 31. Dezember 2023 die bestehenden Sozialhilfeverbände aufgelöst werden. Um die bisher vom Sozialhilfeverband geführten Pflegeheime auch in Zukunft ordnungsgemäß weiterführen zu können, wurde ein neues Pflegeverbandsgesetz vom Landtag beschlossen. justo ornare malesuada nibh malesuada.

Das neue Pflegeverbandsgesetz sieht daher vor, dass bis Ende März in sechs steirischen Bezirken Pflegeverbände gegründet werden, die ausschließlich dazu dienen, die jeweiligen Bezirkspflegeheime weiterzuführen. Dazu gehört eben der Bezirk Deutschlandsberg mit dem Perisutti Pflegezenrum in Eibiswald

"Das Perisutti Pflegezentrum gehört den 15 Gemeinden im Sozialhilfeverband. Da dieser aufgelöst wird, musste der neue Verband gegründet werden, damit das Pflegezentrum weiterhin im Eigentum der Gemeinden bleiben kann", erklärt Stephan Oswald.

Obwohl die konstituierende Sitzung für die neuen Verbände bis Ende März stattzufinden haben, hat Oswald darauf gedrängt, die konstituierende Sitzung für den neuen Verband möglichst rasch umzusetzen, was gestern der Fall gewesen ist.

"Der neue Pflegeverband muss möglichst rasch in die Gänge kommen, um für anstehende Entscheidungen rund um Personal und weiteres handlungsfähig zu sein. Wir haben dazu schon Ende Februar die erste Vorstandssitzung", erklärt Oswald.

"Ich ziehe den Hut vor alle jenen Menschen, die im Pflegebereich arbeiten. Schließlich werden neben der Professionalität und der Bereitschaft, sich in den Dienst für die Mitmenschen zu stellen, auch ein hohes Maß an sozialer Kompetenz gefordert."
Stephan Oswald, Obmann des Pflegeverbandes Deutschlandsberg 

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Zum Vorstand im Pflegeverband Deutschlandsberg

Insgesamt sind 29 stimmberechtigte Vertreterinnen und Vertreter wie zuvor im Sozialhilfeverband jetzt auch in der Verbandsversammlung des neuen Pflegeverbandes: 18 ÖVP, 9 SPÖ, 1 LAW, 1 Liste Alternative Stainz. Aus dieser Verbandsversammlung ist der Vorstand gewählt worden, der sich wie folgt zusammensetzt:

  • Obmann: Bgm. Stephan Oswald
  • Erster Obmann Stellvertreter: Bgm. Karl Heinz Schuster
  • Zweiter Obmann Stellvertreter: Bgm. Josef Wallner
  • Kassier: LAbg. Bgm. Andreas Thürschweller
  • Weitere Vorstandsmitglieder: Bgm. Alois Gangl, Bgm. Alois Resch, Bgm. Josef Niggas 

Zu den Neuerungen

Ab 1. Jänner 2024 sollen die Agenden der Verbände an das Land übergehen. Die Bezirkshauptmannschaften könnten dann im Auftrag des Landes stark involviert werden.
"Ungewiss ist allerdings, wie jene Unterstützungen, die wir bisher von Seiten des Sozialhilfeverbandes z.B. an Einrichtungen wie die Mobile Kinderkrankenpflege oder die  Männerberatung zukommen haben lassen, dann in Zukunft gehandhabt werden", stellt Stephan Oswald als Obmann des neu gegründeten Pflegeverbandes in den Raum.

Zu den anstehenden Herausforderungen gehört u.a. die Veräußerung von  Grundstücken aus dem Besitz des Sozialhilfeverbandes, sowie Grundstücke um das Perisutti-Pflegezentrum in den Pflegeverband übergehen werden.

Angleichung der Pflegesätze

Der steirische Gemeindebund-Präsident LAbg. Erwin Dirnberger bringt noch einen weiteren Punkt ins Spiel, nämlich die Angleichung der Hebesätze. Der Hebesatz regelt, wie hoch die Pflichtzahlungen einer Gemeinde in den jeweiligen Sozialhilfeverband sind. Bisher war es so, dass Gemeinden eines finanzstarken Bezirks im Verhältnis ungleich weniger von ihrem Gemeindebudget in den Sozialhilfeverband einzahlen als Kommunen eines finanzschwachen Bezirks.

Für die allermeisten Gemeinden der Steiermark wäre ein einheitlicher Hebesatz ein Vorteil, aber für einige eben auch nicht. Daher hat das Land ein Gutachten in dieser Causa beauftragt, um eine allfällige Entscheidung fachlich und rechtlich abzusichern. "Auch der Gemeindebund wird gemeinsam mit dem Städtebund noch ein eigenes Gutachten erstellen lassen", sagt Dirnberger. 

Für den Bezirk Deutschlandsberg sieht Stephan Oswald kaum große Veränderungen: "Wir befinden uns im Gegensatz zu anderen Bezirken mit dem Hebesätzen genau in der Mitte. Daher wird sich für die Gemeinden im Bezirk Deutschlandsberg in Bezug auf die Höhe jener Pflichtzahlungen voraussichtlich nicht allzu viel ändern."

Generalsanierung im Perisutti Pflegezentrum

Das Perisutti-Pflegezentrum in Eibiswald wurde als einzige derartige Institution vom Sozialhilfeverband Deutschlandsberg geführt. Die Umstellung auf den Pflegeverband wird kaum Auswirkungen auf den Betrieb in der Pflegeeinrichtung haben. Dafür wird das Objekt in Eibiswald derzeit umfassend saniert, Gesamtkosten. Rund 2,5 Mio Euro. "Wir werden voraussichtlich Ende März mit den Sanierungsmaßnahmen abschließen können", so Beatrix Koch als Leiterin des Perisutti-Pflegezentrums.

Das Perisutti-Pflegezentrum in Eibiswald wird als einziges Pflegeheim im Bezirk von öffentlicher Hand geführt. Derzeit steht eine große Sanierung vor allem in den Innenräumen an. | Foto: Perisutti
  • Das Perisutti-Pflegezentrum in Eibiswald wird als einziges Pflegeheim im Bezirk von öffentlicher Hand geführt. Derzeit steht eine große Sanierung vor allem in den Innenräumen an.
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So sind die 32 Einzel- und 28 Doppelzimmer ebenso umfassend erneuert worden, wie die Wohnküchen, Aufenthaltsräume und sämtliche Installationen. Auch die Dienstzimmer für die Angestellten und die Besprechungsräume werden runderneuert. "Außerdem wird die Wohngruppe für Menschen mit Demenz verlegt werden", ergänzt Koch. In naher Zukunft soll je nach finanzieller Entwicklung auch die Gartenanlage neu gestaltet werden. 

Eklatanter Personalmangel

Wie steht es um die Auslastung? "Eine hundertprozentige Auslastung wäre möglich, wenn wir das Personal dazu hätten", betont Beatrix Koch, die auch im Vorstand des Landesverbandes öffentlicher Pflegeeinrichtungen ist, ein Problem, das den Pflegebereich in ganz Österreich in Bedrängnis bringt.

Derzeit sind 73 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Perisutti Pflegezentrum beschäftigt – zwei von ihnen machen im Rahmen eines Stipendiums eine weitere Qualifizierung und drei sind im Rahmen der Pflegestiftung über das AMS im Perisutti Pflegezentrum tätig.

"Schließlich leisten wir als Arbeitgeber in der Region auch einen Beitrag zur Ausbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", betont Koch und ergänzt: "Dank der nahen Grenze zu Slowenien haben wir auch aus unserem Nachbarland sehr gute Arbeitskräfte bei uns. Trotzdem stehen derzeit drei bis vier Dienstposten sofort zur Verfügung", so Koch.
Gesucht werden vor allem Pflegeassistentinnen und Assistenten sowie Fachsozialbetreuerinnen und Betreuer für Altenarbeit.

"Der Personalmangel ist eklatant. Eine hundertprozentige Auslastung wäre möglich aber derzeit können wir gar nicht alle Anfragen erfüllen, da uns die Leute im Betrieb fehlen. Die Belegung der Betten muss ja nach unserem Personalstand ausgerichtet werden."
Beatrix Koch, Leiterin des Perisutti-Pflegezentrums

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