Projekt abgelehnt
Bleibt das Schloss Frauenthal für Kinder geschlossen?

Im Schloss Frauenthal sollte ein "Palais der Bildung für die nächste Generation" entstehen. | Foto: Simon Michl
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Die "ComGen gGmbH" in Kooperation mit Lukas Liechtenstein wollte nach erfolgter Bedarfserhebung und Bestätigung durch das Land Steiermark zwei Kinderkrippen- und zwei Kindergartengruppen im Schloss Frauenthal eröffnen, MeinBezirk.at berichtete. Im Schloss hätten bis zu 74 Kinder ab Herbst 2024 einen Bildungs- und Betreuungsplatz erhalten können. In der letzten Gemeinderatssitzung wurde das Projekt jetzt aber abgelehnt. 

DEUTSCHLANDSBERG. Die "ComGen gGmbH" in Kooperation mit Lukas Liechtenstein wollte zwei Kinderkrippen- und zwei Kindergartengruppen im Schloss Frauenthal eröffnen. Dort hätten bis zu 74 Kinder einen Bildungs- und Betreuungsplatz erhalten können. Die Errichtungsbewilligung und die Förderzusagen des Landes für das Projekt lagen bereits vor, "hängengeblieben" ist es allerdings im Beschluss in der letzten Gemeinderatssitzung im Dezember. Dort wurde das Thema im Zuge eines Dringlichkeitsantrages durch den Vorsitzenden des Bildungsausschusses Vizebürgermeister Anton Fabian (SPÖ) eingebracht. Laut der Gemeinde deshalb schon im Dezember, weil die nächste Gemeinderatssitzung erst Ende März 2024 stattfindet – die "ComGen gGmbH" hätte einen Termin im Jänner vorgeschlagen.

Der Antrag "ComGen gGmbH" für das Projekt wurde am 11. Dezember gestellt, laut dem Träger hätten die Gemeinderäte daher zu wenig Zeit gehabt, sich ausreichend damit auseinanderzusetzen. In der Sitzung am 13. Dezember lehnte beinahe der gesamte Gemeinderat das Projekt ab, "Die Grünen & Bürgerliste" stimmten dafür.

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Eigene Einrichtungen

Der Bildungsausschuss der Stadtgemeinde hatte sich laut Gemeinde zuvor in Sitzungen mit dem Projekt beschäftigt und hat über eine zukünftige Trägerförderung eine einstimmige Empfehlung an den Gemeinderat abgegeben, dieser Projektidee nicht näherzutreten. Mit dem damaligen Stand wurde empfohlen, in eigene Einrichtungen zu investieren und Förderungen von Bund und Land selbst anzusprechen. Laut dem Träger "ComGen gGmbH" gab es vor der Gemeinderatssitzung aber noch Änderungen, der aktuellste Stand wurde in den Sitzungen des Bildungsausschusses nicht thematisiert.

"Das pädagogische Konzept des Projektes ist gut. Aber wir wollen auf Eigentum setzen", erklärt Fabian, dass die Gemeinde in Eigentum statt in Transferzahlungen investieren will. "Wir haben schon drei ausgelagerte Kindergärten. Sie arbeiten alle gut, aber wir können nicht alles auslagern", meint Fabian weiter. Laut ihm werden auch die städtischen Kindergärten pädagogisch gut geführt. Die Gemeinde muss nun neben dem zusätzlich festgestellten Bedarf durch das Land Steiermark zudem den Verlust von 60 Kindergartenplätzen bis 2027 kompensieren. Bürgermeister Josef Wallner weist darauf hin, dass die Vorbereitungen für einen Architekturwettbewerb zur Erweiterung des Kindergartens Erlenweg laufen. Weiters wird die Nachnutzung des ehemaligen Gemeindeamtes Freiland sowie des ehemaligen Sportwarthauses beim Koralmstadion für Betreuungseinrichtungen geprüft.

Michaela Genseberger von der "ComGen gGmbH" im Schloss Frauenthal. | Foto: Susanne Veronik
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Kein Verständnis für die Absage

"Für uns ist es nicht nachvollziehbar, dass das Projekt abgelehnt wurde", ist Michaela Genseberger von der "ComGen gGmbH" enttäuscht. Es liegen bereits Vormerkungen für Anmeldungen von Kindern vor, ebenso ausreichend Bewerbungen. "Der Bürgermeister kam im Frühjahr 2022 auf mich zu, als er von unseren Plänen hörte und bestärkte mich darin, sie unbedingt umzusetzen und sprach seine Unterstützung aus. Dass das Projekt nun ausschließlich am Gemeinderatsbeschluss scheitert, hätte ich nicht im Traum gedacht", ist Genseberger erstaunt. Auch Schlossherr Liechtenstein ist enttäuscht über die Entscheidung.

So schnell gibt man sich aber nicht geschlagen: "Wir hoffen auf ein Einlenken der Gemeinderatsverantworlichen", so Genseberger. Der Träger wird weitere Möglichkeiten der Überzeugungsarbeit forcieren, die Thematik wurde bereits auf Landesebene kommuniziert. Nun folgt eine Petition in der Bevölkerung, um den Zuspruch abzubilden.

Michaela und Hannelore Genseberger mit dem Eigentümer Lukas Liechtenstein. | Foto: Veronik
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