Redaktion

Sozialverein Deutschlandsberg
Finanzielle Schieflage erfordert Neuausrichtung

10. November 2020, 08:17 Uhr
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Der im Juni des heurigen Jahres neu gewählte Vorstand im Sozialverein Deutschlandsberg mit Bgm. Josef Wallner, GR Roswitha Zerha, GR Stephanie Aichhofer, LAbg. Bgm. Maria Skazel, Bgm. Stephan Oswald und Bgm. Walter Eichmann. (Am Foto fehlen Kassierin GR Ingeborg Krainer und Bgm. Karl Michelitsch)
Foto: KK
hochgeladen von Susanne Veronik

Der Sozialverein Deutschlandsberg befindet sich in prekärer, finanzieller Schieflage. Die neue Vereinsführung arbeitet an einer Neuausrichtung des Vereines.

DEUTSCHLANDSBERG. Im Juni 2020 wurde wegen diverser Unregelmäßigkeiten in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der Obmann und Teile des Vorstandes des Sozialvereins Deutschlandsberg neu gewählt.
Der neue Vorstand mit Obfrau LAbg. Bgm. Maria Skazel beauftragte ohne Verzögerung die Steuerberatungskanzlei Rabel & Partner mit einer Statuserhebung. Diese liegt dem Sozialverein seit 16. Oktober vor. Aus diesen Unterlagen ist die angespannte Lage des Vereines eindeutig ableitbar. Für das Jahr 2019 liegt ein Jahresverlust von ca. 320.000 Euro vor. Für das Jahr 2020 ist ein Verlust in ähnlicher Höhe zu erwarten.

Aufklärung erforderlich

"Die erforderlichen Schritte für die Neuausrichtung des Sozialvereines wurden bereits von der neuen Vereinsführung eingeleitet. Ziel ist es, die für den Bezirk so wichtigen Aufgaben im Kinder-, Jugend- und Sozialbereich weiterhin anbieten zu können", betont Maria Skazel.
Wie und in welcher Form dies möglich sein wird, ist derzeit Gegenstand von Beratungen des Vereines mit der Rechtsvertretung und dem Steuerberater.

„Es wird explizit darauf hingewiesen, dass dieser dramatische Zustand ausschließlich durch Entscheidungen in der Vergangenheit bewirkt wurde. Die derzeitige Vereinsführung ist um die Aufklärung und positive Weiterführung der Vereinsaufgaben bemüht.“
Maria Skazel, Obfrau des Sozialvereines Deutschlandsberg

Das sagt der ehemalige Obmann:

Josef Steiner war zehn Jahre Obmann des Sozialvereines Deutschlandsberg und nimmt Stellung:
"Die Pressemeldungen der letzten Tage über eine bevorstehende Pleite des Sozialvereines ausgehend von einer Aussendung der Obfrau M. Skazel mit angeblichen Unregelmäßigkeiten und einer dramatischen finanziellen Situation verlangen einige Klarstellungen und Erläuterungen.
Der explizite Hinweis der Obfrau, dass dieser dramatische Zustand ausschließlich durch Entscheidungen in der Vergangenheit bewirkt wurde, stellt den Obmann und den gesamten Vorstand unter einen Generalverdacht.

"Unregelmäßigkeiten in der Vergangenheit verursacht durch den Vorstand sind mir keine bekannt geworden."
Josef Steiner, ehemaliger Obmann des Sozialvereines Deutschlandsberg

Dass bereits im Juni 2020 noch ohne beauftragte Buchprüfung Unregelmäßigkeiten festgestellt wurden, die zu einer nicht ganz den damaligen Statuten entsprechenden a.o. Mitgliederversammlung mit Neuwahl führten, erhärtet diesen Generalverdacht.
Leider haben seit diesem Zeitpunkt sieben kompetente Schlüsselkräfte bereits den Verein verlassen, daher fehlen wichtige Ressourcen für das operative und finanzielle Management.
(...) In der Hoffnung, dass der Sozialverein Deutschlandsberg uns allen ein Anliegen ist, würden sich die Bemühungen für verträgliche Lösungen lohnen.