Bad Schwanberg und Frauental
Leere Nahversorger in zwei Ortszentren

Finster: Der Nahversorger am Bad Schwanberger Hauptplatz ist erneut geschlossen. | Foto: Michl
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Schwanberger müssen für ihre Post aktuell in die Nachbargemeinden fahren. Die Frauentaler Trafik bleibt monatelang zu.

In der viertgrößten Gemeinde des Bezirks gibt es aktuell keine Poststelle: Das Nah&Frisch-Geschäft am Hauptplatz in Bad Schwanberg ist insolvent und seit Kurzem geschlossen. Damit fehlt auch der Postpartner im Ort.

Lösung und Möglichkeiten gesucht

Die Schwanberger müssen nun ausweichen: zu den Postpartnern in St. Peter i.S. und Wies oder zum Postamt in Deutschlandsberg. Wer einen Brief oder ein Packerl bekommt und nicht zuhause ist, bekommt einen gelben Zettel zur Abholung, der jeweilige Abholungsort ist dort angegeben.
Die Gemeinde will nun einen langfristigen Partner, da man nach der ersten Schließung des Nahversorgers schon einmal selbst den Postpartner übernommen hat. "Es gibt derzeit mehrere Varianten. Wir wollen rasch eine Lösung finden", sagt Bgm. Karlheinz Schuster. Schwierig sei die Sache, weil die umliegenden Geschäfte dafür zusätzliches Personal einstellen müssten. Auch die Österreichische Post prüfe derzeit die Möglichkeiten, wie es auf WOCHE-Anfrage heißt. Eine Möglichkeit könnte das "Landpaket" sein, ein neues Projekt, das die Post mit 16 weiteren Partnern, darunter einige Handelsketten, A1 oder die Lotterien, schnürt. Das Konzept ergänzt die Postpartnerschaft um weitere Geschäftsfelder und richtet sich z.B. an selbstständige Kaufleute. Im Bezirk Deutschlandsberg dürfte so schnell aber keiner davon profitieren. "Das 'Landpaket' richtet sich vorrangig an Gemeinden, in denen es momentan überhaupt keinen Nahversorger gibt", heißt es von der der Post. Aktuell hat jede Gemeinde in Deutschlandsberg zumindest einen Nahversorger.

Fehlende Umsätze

Das Beispiel in Bad Schwanberg zeigt jedoch die Probleme kleiner Lebensmittelgeschäfte: Immer wieder hatte der Nah&Frisch am Hauptplatz zu kämpfen, bis er 2018 – kurzzeitig – tatsächlich zusperrte. Erst im Mai 2019 öffnete Viktoria Deutsch das Geschäft wieder und übernahm damit auch den Postpartner. Ihre Insolvenz begründet sie mit "praktisch zur Gänze eingebrochenen Umsätzen" als Auswirkung der Corona-Pandemie, auch aufgrund Zustelldienste anderer. Zuletzt betrugen die Schulden 175.000 Euro, eine Fortführung wird nicht angestrebt. Vier Angestellte sind von der Schließung betroffen.

Trafik geschlossen

Schauplatzwechsel nach Frauental: Hier steht die örtliche Trafik nach langem Hin und Her geschlossen. Aufgrund gesundheitlicher Probleme sperrte der bisherige Inhaber immer wieder zu, nun ist die Tabak-Monopolverwaltung auf der Suche nach einem Nachfolger. Wenn dieser gefunden ist, muss er aber noch eingeschult werden. "Damit ist die Trafik frühestens wieder im Jänner 2021 geöffnet", erklärt Bgm. Bernd Hermann. Die Gemeinde habe immer wieder Hilfe angeboten. Grundsätzlich sei die Trafik aber sehr gut gehend, hieß es von der Monopolverwaltung, übrigens auch ein Partner des "Landpakets".

Ein paar Meter weiter steht auch eine Frauentaler Institution vor einer Veränderung: Das Kino könnte demnächst verkauft werden.

Neuer Standort in Groß St. Florian

Umgezogen ist die Trafik in Groß St. Florian: Um ein paar Meter und auf die andere Straßenseite, ist das Geschäft nun in der Marktstraße 9 zu finden. Dort war während der Übersiedelung nur einen Tag lang geschlossen.

Trafik in Groß Sankt Florian am neuen Standort übersiedelt
Finster: Der Nahversorger am Bad Schwanberger Hauptplatz ist erneut geschlossen. | Foto: Michl
Geschlossen: Die Scherengitter an der Frauentaler Trafik bleiben noch bis nächstes Jahr zu. | Foto: Michl
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