Festmesse in der Pfarrkirche
„Servus TV“ begleitete durch den Stainzer Trachtensonntag

- Erfreulich: Zu den Festtagstrachten waren auch die wertvollen Goldhauben zu sehen
- Foto: Gerhard Langmann
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Eingebettet in die Schilchertage nimmt der Trachtensonntag einen besonderen Stellenwert ein. Ausländische Gäste in Tracht waren diesmal nicht vertreten, dafür schlüpften alle Teilnehmenden in ein Dirndl, einen Steireranzug oder eine Lederne.
STAINZ. Einen ganz wesentlichen Bestandteil stellen alle Jahre der Trachtensonntag und die Trachtenmesse dar. Die besondere Anziehungskraft: Wirklich jeder Gottesdienstbesuchende erschien im trachtigen Gewand, selbst Organistin Petra Stelzl, die Messner und die Kommunionspender schlüpften in ein Dirndl oder einen Steireranzug. Heuer ganz erfreulich: Zur Stainzer Festtagstracht waren auch die reich verzierten, wertvollen Goldhauben zu sehen. „In Gottes Namen fangen wir an“ leitete der Seniorenbundchor mit Leiterin Barbara Klug die Messe ein.
Der Gottesdienst wurde von Pfarrer Marius Enăşel geleitet, ihm standen mit Hanna, Lucia, Rosalie und Sylvia vier Ministrantinnen zur Seite. „Sie zeugen von Stolz, Freude, Schönheit und Zufriedenheit“, betrachtete der Zelebrant in seiner Begrüßung die Tracht als etwas ganz Besonderes. Der Mensch würde derart in die Schönheit der Natur und die Größe der Schöpfung eingebettet. „Das Wort ist im Herzen“, ging es auch in der von Bürgermeister Karl Bohnstingl vorgetragenen Lesung um ein Stück Himmel.
Kunst des Genießens
Das Evangelium widmete sich dem Wein-Wunder auf der Hochzeit von Kana. Es gilt als erstes Zeichen von Jesus, noch dazu als Wunder, das keinen Notfall oder ein Leiden (etwa Heilung eines Blinden) zum Inhalt hat. Bei der Feier ging es schlicht darum, dass der gute Wein ausgegangen war und die Gäste nur minderwertigen Wein oder Wasser zu trinken bekamen. Jesus, ebenfalls beim Fest anwesend, ließ sich bewegen und verwandelte die sechs Hundert-Liter-Krüge mit Wasser in ausgezeichneten Wein. Sein mahnender Hinweis an den Gastgeber lautete, zuerst den guten und erst anschließend den schlechten Wein auszuschenken.
„Wir sind nicht als Weintrinker geboren“, erinnerte Marius Enăşel in seiner Predigt daran, dass auch das Verkosten und das Genießen gelernt werden muss. Die Schilchertage würden dazu ausreichend Gelegenheit bieten. Das Fest des Miteinanders auf dem Hauptplatz könne derart als Begegnung mit der Schöpfung angesehen werden. Er betonte aber auch die Kunst der Weinbauern, guten Wein herzustellen. „Es geht immer um neue Nuancen“, stellte er klar, dass ein Rausch keine Phase des Genusses darstelle. Sein Angebot: „Setzen wir die Predigt im Wein auf dem Hauptplatz fort.“
Platzkonzert Hauptplatz
Nach den Fürbitten, gelesen von Maria Bohnstingl, und dem Schlusssegen formierte sich auf der Klosterhöhe der Festzug hinunter auf den Hauptplatz. Den Vorantritt besorgte der Musikverein Stainz mit Stabführer Peter Wallner. Ohne eine besondere Ordnung schlossen sich die Menschen an. Es war beeindruckend zu sehen, wie sich die verschiedenen Trachten zu einem volkstümlichen Ganzen zusammenfügten. Mitten im Pulk marschierten die Volkstanzgruppen aus Stainz, Bad Gams und St. Martin i.S. mit.
Ihnen fiel am Nachmittag die Aufgabe zu, den Trachtensonntag mit verschiedenen Volkstänzen und Plattlern zu umrahmen. „Wir hoffen, das Wetter hält aus“, hieß VTG Stainz-Obmann Peter Nöhrer die Gäste auf dem Hauptplatz willkommen. Die Bitte wurde nicht ganz erfüllt, ein Platzregen unterbrach die Vorführungen auf der Festbühne. Das Platzkonzert des Musikvereins mit Kapellmeister Robert Orthaber war davon verschont geblieben. Zurück zur Überschrift und „Servus TV“, das den Verlauf in der Kirche (Drohnen schwebten durch den Raum) und auf dem Hauptplatz (die Tänze wurden akribisch aufgenommen) festhielt. Die Ausstrahlung wird in der Reihe „Heimatleuchten“ im November erfolgen.
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