Landwirtschaftskammerwahl 2021
So haben die steirischen Bäuerinnen und Bauern gewählt

Bezirkskammer-Obmann und Spitzenkandidat im Bauernbund Deutschlandsberg Christian Polz mit Landwirtschafts-Kammerpräsident Franz Titschenbacher bei einem Betriebsbesuch. | Foto: Bauernbund
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  • Bezirkskammer-Obmann und Spitzenkandidat im Bauernbund Deutschlandsberg Christian Polz mit Landwirtschafts-Kammerpräsident Franz Titschenbacher bei einem Betriebsbesuch.
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Am 24. Jänner waren die steirischen Bäuerinnen und Bauern aufgerufen, ihre Vertretung in der Landeskammer und in den Bezirkskammern zu wählen. Fünf Parteien bewarben sich um die 39 Sitze in der Landeskammer und um die jeweils 15 Sitze in den zwölf Bezirkskammern.

STEIERMARK/DEUTSCHLANDSBERG. Die abgegebenen Stimmen für die Landeskammer verteilen sich gemäß vorläufigem Ergebnis wie folgt: 70,25 Prozent (+0,54 Prozent) für den Steirischen Bauernbund, 11,43 Prozent (+2,9 Prozent) für den Unabhängigen Bauernverband (UBV), 6,8 (+0,13 Prozent) Prozent für die SPÖ- Bauern, 6,17 (- 5,93 Prozent) für die FPÖ-Bauern und 5,27 Prozent (+ 2,36 Prozent) für die Grünen.
Bauernbund bleibt gestaltende Kraft. Gemäß vorläufigem Ergebnis ist der Steirische Bauernbund stimmenstärkste Fraktion und bleibt weiterhin gestaltende Kraft in der Landwirtschaftskammer und in den Bezirkskammern. Mit 70,25 Prozent gewinnt er 0,54 Prozent dazu und erreicht damit 29 Mandate. Laut kammerinternen Berechnungen, die auch das zweite Ermittlungsverfahren berücksichtigen, ist das um ein Mandat weniger als 2016 (30 Mandate). Das ergibt sich mitunter daraus, dass mit der neuen Wahlordnung die Einstiegshürde bei vier Prozent liegt. Zuvor musste eine wahlwerbende Gruppe in einem Wahlkreis ein Grundmandat erreichen, was diesmal wegfiel.

Franz Titschenbacher und Maria Pein gehen  mit ganzer Kraft an die Arbeit, um verlässlicher und unterstützender Wegbegleiter in herausfordernden Zeiten zu sein. | Foto: LK-Stmk/Danner
  • Franz Titschenbacher und Maria Pein gehen mit ganzer Kraft an die Arbeit, um verlässlicher und unterstützender Wegbegleiter in herausfordernden Zeiten zu sein.
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Erste Reaktion des amtierenden Präsidenten und Spitzenkandidaten des Steirischen Bauernbundes Franz Titschenbacher: „Ich danke den steirischen Bäuerinnen und Bauern für das große Vertrauen und ich freue mich, dass wir mit einem großartigen Team, das die Vielfalt der heimischen Landwirtschaft widerspiegelt, auch weiterhin als bestimmende Kraft die Zukunft der steirischen Land- und Forstwirtschaft gestalten dürfen. Wir sehen das als Auftrag, mit ganzer Kraft an die Arbeit zu gehen und verlässlicher und unterstützender Wegbegleiter in herausfordernden Zeiten zu sein.“

Unabhängiger Bauernverband (UVB) mit Plus 

Der Unabhängige Bauernverband erreichte 11,43 Prozent und somit ein Plus von 2,9 Prozent. Er wird künftig laut kammerinternen Berechnungen, wie bisher, mit vier Mandaten in der Landeskammer vertreten sein.

Erste Reaktion von Spitzenkandidat Johann Ilsinger: „Unser hochgestecktes Wahlziel von einer Verdoppelung der Mandate haben wir leider nicht erreicht. Jedoch gab es in einigen Bezirken enorme Zugewinne, die uns sehr freudig stimmen. Wir werden uns in Zukunft mit voller Kraft für die Bäuerinnen und Bauern einsetzen. Unser Ziel: Das landwirtschaftliche System langfristig ändern.“

Erneuter Einzug für SPÖ-Bauern – steirisches Landvolk

Sie kamen auf 6,88 Prozent der Stimmen, was einen Zuwachs von 0,13 Prozent bedeutet. Damit ziehen die SPÖ-Bauern laut Berechnungen der Landwirtschaftskammer mit zwei Mandaten in die Landeskammer ein. In der vergangenen Funktionsperiode waren die SPÖ-Bauern in der Vollversammlung der Landeskammer nicht vertreten.
Erste Reaktion von Spitzenkandidat Josef Moosbrugger: „Ich bin mit meinem gesamten Team und mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Das Ergebnis ist ein klarer Auftrag an uns, das Wahlprogramm der SPÖ-Bauern in die Landwirtschaftskammer einzubringen und umzusetzen.“

FPÖ-Bauern fast halbiert

Die FPÖ-Bauern bringen es bei der Kammerwahl 2021 auf 6,17 Prozent und müssen damit ein Minus von 5,93 Prozent hinnehmen. 2016 waren sie mit 12,10 Prozent noch die zweitstärkste Fraktion. Sie verlieren damit nach vorläufigen Berechnungen der Landwirtschaftskammer drei ihrer bisher fünf Mandate und sind künftig nur noch mit zwei Mandaten in der Landeskammer-Vollversammlung vertreten.
Spitzenkandidat Albert Royer: „Große Enttäuschung über die generell geringe Wahlbeteiligung! Punktuell konnten wir Freiheitliche Bauern jedoch durchaus zufriedenstellende Ergebnisse erzielen.“

Grüne Bauern ziehen in die Landeskammer ein

Die Grünen Bauern erreichen gemäß kammerinternen Berechnungen zwei Mandate. Sie konnten von 2,91 Prozent auf 5,27 Prozent zulegen und erreichten somit ein Plus von 2,3 Prozent.
Spitzenkandidat Bundesrat Andreas Lackner: „Für die Grünen Bäuerinnen und Bauern sowie die Grünen generell ist das ein historischer Tag, weil wir als Grüne erstmals den Einzug in die Kammer schaffen. Nachdenklich stimmt uns allerdings die sehr geringe Wahlbeteiligung.“
Zahlen und Fakten. Insgesamt waren 124.017 Personen wahlberechtigt. Für die Landeskammer wurden 39 Sitze vergeben, für die zwölf Bezirkskammer jeweils 15 Mandate (insgesamt: 180 Mandate). Die Wahlbeteiligung betrug 30,23 Prozent.

Im Bezirk Deutschlandsberg

Fünf Parteien sind im Bezirk Deutschlandsberg zur Kammerwahl angetreten. Dabei war die Beteiligung sehr gering, ein Umstand, der einerseits der Pandemie andererseits auch den wenigen Wahllokoalen (nur eines pro Gemeinde) geschuldet ist. Im Bezirk Deutschlandsberg waren insgesamt 9.767 Personen wahlberechtigt, ihr Recht haben davon nur 27,37 Prozent ergriffen. Bei der letzten LWK-Wahl im Jahr 2016 lag die Beteiligung noch bei 33 Prozent. Insgesamt haben 2673 Personen ihre Stimmen im Bezirk abgegeben, davon waren 2.643 auch gültig.
Als stärkste Partei ist auch auf bezirksebene der Steirische Bauernbund hervorgegangen, nämlich mit 1.852 Stimmen bzw. 70,07 % Prozent. Auf Platz zwei rangieren die SPÖ Bauern - Steirisches Landvolk mit 263 Stimmen bzw. 9,95 %.

Weitere Ergebnisse

Die Freiheitliche Bauernschaft erhielt 210 Stimmen, das entspricht 7,95 Prozent. Dem Unabhängigen Bauernverband, kurz UBV, haben 206 Bäuerinnen und Bauern ihre Stimme gegeben, das entspricht. 7,79 Prozent. Abgeschlagen sind die Grünen und Unabhängigen mit 109 Stimmen bzw. 4,12 %, womit ihnen ein Sitz auf bezirksebene verwehrt bleibt, während sie auf Landesebene erstmals den Einzug geschafft haben.
Mit 57,27 % war die Wahlbeteiligung in der Marktgemeinde Frauental am höchsten, wo Christian Polz als Spitzenkandidat des Bezirks-Bauernbundes wohnhaft ist.
"Ich habe mein Ziel erreicht, wir haben zugelegt und mehr als 70 Prozent erreicht. Daher bedanke ich mich bei den Wählerinnen und Wählern und bei allen unterstützenden Personen, die im Vorfeld der Wahl für uns aktiv waren", betont Christian Polz. Insgesamt hat der Bauernbund im Bezirk jetzt von elf auf zwölf Sitze zugelegt. Die Freiheitliche Bauernschaft hat ein Mandat verloren und hält jetzt bei nur noch einem Sitz. Je einen Sitz auf Bezirksebene halten auch SPÖ Bauern und der Unabhängige Bauernverband. 
Zufrieden zeigt sich auch Johann Lenz aus Trahütten, der für die SPÖ Bauern - Steirisches Landvolk nach 2016 jetzt zum zweiten Mal angetreten ist: "Ich bedanke mich bei meinen Wählerinnen und Wählern sowie bei allen, die mich schon vorab unterstützt haben."

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