Ein neues Wappen für die Marktgemeinde Stainz

Bei der Verleihung: Bezirkshauptmann Helmut-Theobald Müller, Bgm. Walter Eichmann und Generalsekretär Werner Amon. | Foto: Korbe
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  • Bei der Verleihung: Bezirkshauptmann Helmut-Theobald Müller, Bgm. Walter Eichmann und Generalsekretär Werner Amon.
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STAINZ. Bis auf den letzten Platz gefüllt war das Refektorium auf Schloss Stainz am vergangenen Freitag, als Bgm. Walter Eichmann mit seinem Gemeindevorstand zum Neujahrsempfang geladen hat, wurde doch in diesem Rahmen das neue Wappen verliehen. Die erste Reihe war den Ehrengästen mit ÖVP Generalsekretär Werner Amon, Bezirkshauptmann Helmut Theobald Müller und den beiden Pfarrern Franz Neumüller (röm. kath.) und Andreas Gerhhold mit Gattin Ursula vorbehalten.

Nach der Strukturreform

8661 Einwohner zählt die Großgemeinde auf 90 km2, die im Rahmen der steiermärkischen Gemeindestrukturreform 2015 aus den Gemeinden Stallhof, Stainztal, Rassach, Marhof, Georgsberg und Stainz zusammengeführt worden ist. Allein die elf Feuerwehren sind ein organisatorische Herausforderung, wiewohl ihr gebündelter Einsatz z.B. beim Brand der Hofer-Mühle unverzichtbar ist, wie der Ortschef betonte. Der unerfreuliche Anlass wurde zu einer Verbesserung von Raum- und Technikausstattung genutzt, 250.000 Euro sind dafür aufgewendet worden - Geld, das nicht budgetiert war.

Straßenbau, Schulen und Archiv

In einer Rückschau nannte Walter Eichmann einige, größere Projekte aus dem Vorjahr.
Neben Anschaffungen für die elf Feuerwehren wurde mit dem Neubau des Rüsthauses in Mettersdorf bereits begonnen. "Wir haben mit so vielen Feuerwehren einerseits ein gewaltiges Budget zu managen sowie ein enormes Sicherheitspotenzial zur Verfügung", betont Eichmann.
220.000 Euro wurden in die Dachsanierung der NMS Stainz investiert. In Betrieb gegangen ist die Kinderkrippe in Georgsberg, die neue Leiterin heißt Corinna Spieler. 770.000 Euro hat man in der Marktgemeinde Stainz in den vergangenen eineinhalb Jahren in den Straßen- und Wegebau investiert.
60.000 Euro hat die Graderaktion für 50 Wegstücke gekostet. "Solche Aktionen werden kaum gesehen, sind aber auch keine Kleinigkeit", betonte der Ortschef.

Hauptplatz neu

Massiv eingestiegen ist die Marktgemeinde in die Planung und Umsetzung für den Umbau des neuen Hauptplatzes - los geht's am 3. April. Eichmann: Wir hoffen, dass heuer noch ein Großteil umgesetzt werden kann und das zur Zufriedenheit der Wirtschaftstreibenden, der Bewohner und der Gäste."
Personelle Veränderungen sprach Eichmann im Wirtschaftshof an, wo auf 15 Mitarbeiter aufgestockt worden ist. Außerdem ist der Fuhrpark um einige Fahrzeuge modernisiert worden. Ein Archiv wurde im Dachgeschoß des Wirtschaftshofes untergebracht. "Schließlich gilt es, die Archive aus sechs Gemeinden für die Nachwelt zusammenzuführen", betont Eichmann die Notwendigkeit.
In den letzten eineinhalb Jahren sind 2 Millionen Euro in Grundstückskäufe investiert worden. Eichmann: "Das sind Flächen, die wir für Gewerbe und Wohnbau benötigen werden."
Auch die Sanierung des Dachbodentheaters ist nötig geworden.
Die Fertigstellung zur Digitalisierung des Kanal- und Leitungskatasters für Rassach und Stainz hat 55.000 Euro veschlungen.
"Wir sind gerade dabei für alle Pumpstationen in der Gemeinde ein Alarmierungssystem aufzubauen, das auf elektronischer Basis und über das Handy läuft, Kostenpunkt: ca. 170.000 Euro", so der Bürgermeister, sind doch in der Großgemeinde Stainz 150 km Kanalnetz und 71 km Wassernetz zu verwalten.

Thema Raumordnung

Ein großer Brocken ist die Raumordnung, um alle Interessen zufrieden zu stellen. "Das ist eine große Herausforderung, da jeder, der bauen will, ein Individualist ist, während die Marktgemeinde mit Vorgaben geordnete Situationen zu schaffen hat", erklärt Eichmann.

Das Budget 2017

Ordentlicher Haushalt Ausgaben und Einnahmen: 14.700.000 Euro
Außerordentlicher Haushalt: Ausgaben: 7,3 Millionen Euro, Einnahmen: 6,9 Millionen Euro - also ein Abgang von ca 400.000 Euro.
Gewaltige Vorhaben: ca. 3 Million Euro für die Hauptplatzgestaltung
Rüsthaus Mettersdorf: ca. 1 Million Euro
Straßenbau: ca. 370.000 Euro
Hochwasserschutz: ca.183.000 Euro, wo sich oft noch weitere Notwendigkeiten ergeben können.
Mit 127 Beschäftigten (88 in Vollzeit) ist die Marktgemeinde Stainz selbst der größte Arbeitgeber in der Marktgemeinde. Das beudeutet jährliche Personalkosten von ca. 4,2 Millionen Euro, ein wesentlicher Betrag im Gesamtbudget.
Sozialhilfeumlage: 1,8 Millionen Euro, Tendenz steigend
Pflichtschulbereich: 1,170.000 Euro
Kinderbetreuung: 1.118.000 Euro
Haupteinnahemquelle ist die Kommunalsteuer mit 1.355.000 Euro
Ertragsanteile (vom Bund): 6,3 Millionen Euro,
Grundsteuer: 500.000 Euro
Fusionsprämie

"Wir müssen die finanzielle Situation bei so großen Verschiebungen gut im Auge behalten", ruft Eichmann zur gemeinsamen Arbeit im Gemeinderat und in der Bevölkerung auf. Das wirtschaftliche Gesamtumfeld und die Nähe zu Graz inklusive Anbindung an die S-Bahn verschaffen einen Bonus.

Die Wappenverleihung

Viel diskutiert wurde das neue Wappen im Gemeinderat, schließlich fiel die Trennung vom herrschaftlichen Stainzer Doppelschield gewiss nicht leicht. Doch durch die Fusionierung sind die Wappen in allen zusammengeführen Gemeinden obsolet geworden - ein neues, allen Richtlinien der Heraldik entsprechendes Wappen musste in Auftrag gegben werden.

Premiere für den Generalsekretär
"Es ist eine Premiere für mich, in Vertretung von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, ein Wappen zu verleihen. Dementsprechend umfassend wurde ich vorbereitet, sowohl vom Landesarchivar, als auch vom Landeshauptmann sowie vom Stainzer Bürgermeister", führte Generalsekretär Werner Amon die feierliche Wappenverleihung schmunzelnd ein. Nach einem Abriss über die Historie der Marktgemeinde Stainz, die mit Erzherzog Johann als ersten Bürgermeister untrennbar verbunden ist, sowie mit einem heraldischen Überblick haben Generalsekretär Werner Amon und Bgm. Walter Eichmann im Beisein von Bezirkshauptmann Helmut-Theobald Müller das neue Wappen enthüllt, in dem sich die Figuren des alten Doppelwappens in einem einzigen Wappenschild neu arrangiert wieder finden.

So sieht das Wappen aus

Gemäß der Wappenbeschreibung nach sämtlichen heraldischen Richtlinien sieht das Wappen von Stainz nun folgendermaßen aus: Zwischen silbernen, mit je drei grünen Seeblättern (jede Blatt symbolisiert einen Ortsteil) übereinander belegten Schildflanken in Rot unter zwei goldenen, sechszackigen Sternen und über einem goldenen Kreuz ein silbernes Katharinenrad hinterlegt mit einem schräglinks gestellten, silbernen Richtschwert.
Die sechs Seeblätter von denen jeweils eines für eine der Fusionsgemeinden steht, symbolisieren die Herren von Wildon als Gründer des Stiftes Stainz, die diese Figur in den steirischen Landesfarben in ihrem Wappen geführt haben.
Richtrad und Rischtschwert sind die Attribute der Hl. Katharina als Patronin der Stainzer Stiftskirche.

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