Regionalliga Mitte
DSC vorm ersten Heimspiel: "Von unseren Fans leben wir!"
Vor dem Saisonstart war der DSC die große Unbekannte in der Regionalliga Mitte – vor dem ersten Liga-Heimspiel am Freitag stehen die Deutschlandsberger nun an der Tabellenspitze.
DEUTSCHLANDSBERG. Gerade einmal sechs Wochen Zeit hatte der DSC zwischen dem letzten Spiel der Vorsaison und den Pflichtspielauftakt in die neue Saison – und dabei musste man den halben Kader umkrempeln. Nach acht Abgängen sind acht neue Spieler in Deutschlandsberg angekommen.
Manche davon sehr spät, manche mit Verletzungen – umso größer waren die Fragezeichen vorm Saisonstart, auch beim Trainer. "Mit den Abgängen hab ich zuerst schon schwer hinterfragt, ob ein Top-5-Platz möglich ist", sagt Christoph "Ladi" Meier. "Aber nach den ersten Pflichtspielen sag ich schon, dass wir uns wieder im ersten Drittel festsetzen können." Dann wäre das erneute Saisonziel, ein ÖFB-Cup-Platz, wieder erreicht.
Plötzlich Tabellenführer
Nach der kurzen und mühsamen Vorbereitung war Meier selbst überrascht, wie schnell sich seine "neue" Mannschaft zusammengefunden hat: "Wir haben gewusst, wir brauchen noch ein, zwei Wochen." Trotzdem hat der DSC in den ersten beiden Ligaspielen sechs Punkte geholt: 2:1 in Allerheiligen (nach Rückstand) und 5:0 bei den Jungen Wikingern Ried. "In Ried war das eigentlich eine Machtdemonstration, wir hätten noch zwei, drei zusätzlich machen müssen." Dann wäre man beim gleichen Ergebnis wie vor gut einem Jahr gewesen, als der DSC sensationell Vizemeister in der Regionalliga wurde. Aktuell lacht die neuformierte Mannschaft sogar von der Tabellenspitze.
Heimvorteil im Koralmstadion
Meier will die Leistungen nicht schmälern, weiß aber auch, dass noch ganz andere Gegner kommen werden. Am Freitag (19 Uhr) z.B. St. Anna/A. im ersten Liga-Heimspiel: "Heimspiele haben für uns Priorität Nummer eins", betont Meier. "Wir wollen wieder auf so einen Zuschauerschnitt wie 2019 hinkommen." In diesem Jahr waren im Schnitt über 500 Fans im Koralmstadion. "Du kannst die Leute nur fangen mit solchen Spielen wie gegen Kapfenberg, Hertha Wels oder Leoben: Du performst — egal, wie das Spiel ausgeht — du marschierst, du gibst Gas und du kriegst damit die Leute."
"Das hab ich auch nach dem ÖFB-Cup-Spiel zu den Neuen gesagt: So schaut Deutschlandsberg aus, wenn man marschiert und Gas gibt, dann unterstützen dich auch die Fans."
Christoph Meier, DSC-Trainer
Wenn der DSC, wie so oft, in der zweiten Halbzeit auf das "Heimtor" nördlich im Stadion spielt, sei es ein anderes Fußballspiel. "Dann glaubst du, wir sind einer mehr", erzählt der Trainer. "Davon leben wir, wenn die Leute aufstehen, mitschreien und klatschen, das macht was mit der Mannschaft. Man sieht das ja auch an der Reaktion der Spieler, wie sie dann das Publikum draußen anpeitschen. Die Spieler brauchen das, da ist ein anderer Flow drinnen als auswärts in Ried vor 50 Leuten. Mit den Leuten ist einfach viel mehr möglich. Ich glaub, dass kein Gegner gern nach Deutschlandsberg fährt, mit dem Kunstrasen und dann noch den Fans dazu."
Sprung in die Bundesliga
Unter den Abgängen sind u.a. Clemens Steinbauer (LASK) und Christoph Urdl (Hartberg), die den Sprung in die Bundesliga geschafft haben. Der letzte, der das direkt aus Deutschlandsberg geschafft hat, war Rudi Steinbauer (1979 zum GAK). Urdl trifft in Hartberg übrigens auf den gebürtigen Deutschlandsberger Christoph Lang (ausgeliehen von Sturm) – die beiden kombinierten sich am Wochenende in Linz schon zu einem Tor.
Zugänge: | Abgänge: |
---|---|
Michael Wildbacher (Kapfenberger SV) | Clemens Steinbauer (LASK) |
Danis Markovic (Kapfenberger SV) | Christoph Urdl (TSV Hartberg) |
Leonid Tafolli (SC Kalsdorf) | Stefan Leitinger (SV Frauental) |
Nico Weinberger (SC Kalsdorf) | Levin Oparenovic (SC Eibiswald) |
Florian Weissenbrunner (USV Mettersdorf) | Patrick Kolar Robnik (SC Eibiswald) |
Bernd Rindler (SC Liezen) | Luca Pistrich (ASK Köflach) |
Michael Capretti (FC Ligist) | Toni Mestrovic (UVB Vöcklamarkt) |
Matic Predanic (NK Krka/SLO) | Toprak Galitekin (Union Perg) |
Urdl sorgte im Vorjahr für mehr als die Hälfte aller Scorerpunkte, die der DSC nun auf mehrere Schultern verteilen will. "Es war sehr viel auf ihn zugeschnitten", gibt Meier zu. In den ersten fünf Pflichtspielen (inkl. Steirer-Cup) gab's schon zehn verschiedene Torschützen in Blau-Gelb (bei 19 Toren). "Man sieht’s an den Torschützen, welche Breite wir da reinkriegen. Das wird wichtig sein", so Meier. "Man kann nur hoffen, dass der Kader fit bleibt und wir immer diese Möglichkeiten haben."
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